Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
Vom Netzwerk:
meine Reaktion nicht zu bemerken. „Sicher, wenn man sich an den Verballhornungen von Jack nicht stört.“
    Ich stammelte etwas Zusammenhangloses vor mich hin, unfähig, etwas Sinnvolles zu tun, solange die überwältigende Wirkung seines Lächelns anhielt.
    „Verballhornungen?“, stieß ich schließlich hervor.
    Er blieb ein wenig hinter mir zurück und überließ mir die Führung. Am Ende der schmalen Fahrbahn, die aus dem Parkhaus herausführte, wandte ich mich nach links. Auf der Straße war eine Menge los, und je weiter der Abend fortschritt, umso mehr Menschen würden hier unterwegs sein. Jacks Lachen zu hören war ein Gefühl, als würde man besonders gute heiße Schokolade trinken. Warm und süchtig machend. Köstlich.
    „Jackrabbit, als wäre man ein Computerspiel“, erklärte er. „Jackhammer, als wäre man eine vollautomatische Flinte. Jack of all trades, was mich zum Hansdampf in allen Gassen macht. Dann wieder Jackass, was ja wohl für Schwachkopf steht.“
    Ich stimmte in sein Lachen ein. Wir bewegten uns auf das Pharmacy zu. Jemand hatte den alten Drugstore im Erdgeschoss gekauft und in einen angesagten Laden verwandelt, in dem vielversprechende neue Bands auftraten. Im oberen Stockwerk waren die Wände silbern angemalt, und es gab eine Tanzfläche, auf der Käfige verteilt waren.
    „Ich werde dich nicht Jackass nennen, das verspreche ich.“
    Jack schenkte mir ein Lächeln mit halber Wattzahl, für das ich dankbar war. Ich wollte nicht wieder völlig aus der Fassung geraten. „Danke“, erwiderte er höflich. „Ich werde versuchen, mich nicht wie einer zu benehmen.“
    So früh am Abend mussten wir nicht lange vor dem Eingang Schlange stehen. Ich versuchte, einen Blick auf Jacks Führerschein zu werfen, als er ihn hervorzog, um ihn dem Türsteher zu zeigen, aber ich bekam nur einen flüchtigen Eindruck von seinem Bild. Wenigstens war er alt genug, um in den Club eingelassen zu werden.
    „Jacko“, sagte der Türsteher, der den Führerschein kaum ansah, bevor er ihn in die hübsche kleine Maschine steckte, die überprüfte, ob das Dokument echt war. „Arbeitest du immer noch drüben im Lamb ?“
    Jack nahm seinen Führerschein zurück und schob ihn in die schlichte schwarze Brieftasche, die er aus der hinteren Tasche seiner Jeans gezogen hatte. „Ja. Teilzeit.“
    „Ja?“ Der Türsteher griff nach meiner Karte, ohne mich auch nur anzuschauen. Nachlässig schob er sie in den Scanner. Ich nehme an, ich sah nicht minderjährig aus. „Was machst du sonst noch?“, redete er nebenbei weiter mit Jack.
    Jack sah mich nicht einmal kurz an. „Zur Schule gehen.“
    „Ehrlich?“ Der Türsteher starrte ihn überrascht an. „Und was für eine Schule?“
    „Grafikdesign.“ Jack zuckte ein wenig die Achseln. Geschickt beendete er das Gespräch, indem er grinste und eine jener typisch männlichen Gesten machte, die wahrscheinlich ihren Ursprung in der Zeichensprache der Höhlenbewohner haben. Es sah aus, als wollte er gleichzeitig den Abzug eines Gewehrs drücken und eine Keule schwingen.
    Auf dem Weg nach drinnen ließ ich ihn vorangehen. Jack war gut darin, meine Signale zu deuten, aber er war nicht gut genug, um ohne kleine Verzögerung darauf zu reagieren. Er bekam eine Eins für sein Bemühen, als er mich fragte, was ich trinken wollte, und es mir besorgte. Für sich selbst brachte er ein Bier mit.
    Unten plärrte ein seltsamer Mix aus aktuellem Hip-Hop und klassischem Rock aus den Lautsprechern, während sich die Menge vor der kleinen Bühne drängte, wo später am Abend die Band spielen würde. Es war kühler und nicht so voll, wie es oben sein würde, und für den Moment war ich ganz zufrieden damit, an meinem Bier zu nippen und die Leute zu beobachten.
    „So“, sagte ich, um eine Unterhaltung in Gang zu bringen. „Grafikdesign? Das ist interessant.“
    Er grinste mich über sein Bierglas hinweg an und zuckte auf dieselbe Art die Achseln, wie er es beim Türsteher getan hatte. „Ja. Ich nehme an.“
    „Du musst davon überzeugt sein“, korrigierte ich ihn. „Sonst würde du das Fach nicht studieren.“
    Nach kurzem Zögern nickte Jack. „Ja. Es ist interessant. Ich glaube, ich werde gut darin sein. Es gefällt mir jedenfalls. Und es ist allemal besser, als hinter der Bar zu arbeiten.“
    Es könnte ebenfalls besser sein, als für Geld zu poppen, aber das sprach ich nicht aus. „Du bist ein Barkeeper?“
    „Ja. Im Slaughtered Lamb. Gleich am Ende der Straße.“
    „Da bin ich

Weitere Kostenlose Bücher