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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Geräusch der Schritte, ihrer Wahrnehmung der Psychen Keldors und Elegins. R2 rollte ihr nach. Sie kürzte durch eine Nebengasse ab, überholte die beiden und sah sie die Einmündung passieren.
    Jedes Mißverständnis war völlig ausgeschlossen.
    Seit der Zeit, als er am Hof des Imperators einer der berüchtigtsten Playboys gewesen war, man ständig Neues über ihn in der Hofgazette lesen konnte – Spieltischskandale, Duelle, amouröse Affären –, hatte Drost Elegins Haar einige graue Strähnen bekommen. Madame Senator und Kleine Miß Unveräußerliche Rechte hatte er sie spöttisch genannt.
    Nach dem letzten seiner üblen Skandale war er nur noch dank der hohen Position seines Bruders in der imperialen Raumflotte und der machtvollen Stellung seiner Familie vor ernsten Konsequenzen bewahrt worden.
    Allmählich erschlaffte das Fleisch seines Raubvogelgesichts, doch wer die hochgewachsene, schlaksig-elegante Gestalt und die hakennasigen Gesichtszüge je aus der Nähe gesehen hatte, vergaß sie niemals.
    Ohran Keldor…
    Leia fühlte sich, als hätte man ihr am ganzen Leib glühendheiße Nadeln in die Haut gestochen.
    Sie hatte sich Holos Ohran Keldors angeschaut, bis sie seine Visage im Traum sah. Sein durch die Aktivierungskonsolen des Todessterns von unten angeleuchtetes Gesicht hatte sich ihrem Gedächtnis unauslöschlich eingeprägt.
    Ohran Keldor. Nasdra Magrody. Bevel Lemelisk. Qwi Xux. Obgleich Qwi Xux kaum etwas anderes gewesen war als eine betrogene Handlangerin…
    Also spielte sich auf Belsavis mehr ab – viel mehr –, als daß lediglich eine Ex-Konkubine des Imperators sich hier versteckt hielt.
    Nebeldünste umwanden die zwei Männer, während sie einen Weg durch die Obstpflanzungen nahmen. Wasserrauschen und das gedämpfte Klirren und Surren der Baumpflegedroiden übertönten R2s leises, gleichmäßiges Motorgeräusch und Gewalze. Dann und wann erschien aus dem Dunst einer dieser großen, spinnenförmigen Mechanoiden, überquerte vor Leia den Weg, um an einer anderen Stelle der Pflanzungen seiner beharrlichen Tätigkeit nachzugehen; und mit einer Art von kalter Bosheit fragte sie sich, ob wohl Droiden, die dem Hauptkonstrukteur der Todesstern-Automatsysteme gehörten, auch gelegentlich eine gefährliche Fehlfunktion hatten.
    Irgendwie hegte sie daran ihre Zweifel.
    Nach und nach stieg der Untergrund zu einem langgestreckten, gleichmäßig steilen Aufweg an. Voraus schien sich der Nebel zu verdichten, dunkler zu werden, verfestigte sich zum triefenden, mit Rankengewächsen bewucherten, monolithischen Felsgestein des das Tal umschließenden Kliffs.
    Leia blieb zurück, verbarg sich in den Lipanadickichten zu Füßen des Aufwegs. Vorsichtig folgte R2 ihr ins matschige Gelände. Von hier aus konnten die beiden Männer nur ein Ziel erreichen: den Liftschacht zu den Garagen, in denen Fahrzeuge für die Überquerung der Gletscher bereitstanden. Während sie aufwärtsstrebten, belauschte Leia ihre Stimmen.
    »Anscheinend haben wir einen langen, kalten Weg vor uns«, hörte sie Drost Elegin mit der Bronze-und-Samt-Stimme äußern, der vielleicht jedes Mädchen, jede Frau bei Hofe zu glauben bereit gewesen war, wenn er damit Ich liebe nur dich geraunt hatte. »Wenn die Stollen zu dem Schmuggler-Landefeld führen…«
    »Je weniger Leute diesen Zugang kennen, um so besser.
    Das gilt auch für Sie, Lord Elegin.« Keldors rasch hinzugefügter zweiter Satz mußte für Elegin nach einem regelrechten Affront klingen. »Und nachdem inzwischen Organa aufgekreuzt ist, wissen wir nie genau, wer uns möglicherweise beobachtet.«
    Swisch-wupp. Das Zufallen der Tür verwirbelte Dunstfahnen.
    Leia und R2 kehrten auf den Weg zurück und erklommen ihn bis zum kleinen, halbrunden, an die Felswand geschmiegten Eingangsgebäude aus schnellbindendem Permabeton. Sie verharrten vor der schlichten, grünen Robustplasttür. Robustplast war ein zu dem Zweck konzipiertes Material, kleineres Getier fernzuhalten, aber einen mikroklimatischen Luftaustausch zuzulassen.
    Mit minimaler Konzentration lauschte Leia durch die Tür, bis sie, als die Liftkabine eintraf, das charakteristische Ping hörte. Durch das dicke Material konnte man Elegins Stimme nur ganz leise vernehmen. »Ist es weit?« fragte er. Der Rest des Gesprächs ließ sich nicht mehr belauschen, vermutlich weil das Schließen der Lifttür es unmöglich machte.
    Leia wartete zwei volle Minuten, ehe sie ihre Kodekarte in den Scannerschlitz schob.
    Im Laufe der vielen Jahre bei

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