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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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blumenartigen Kopfstengeln. Er hatte ein sanftes Gesicht gehabt, und in den Augen den Ausdruck, den Leia bei Luke, nachdem er vom Dienst an dem scheußlichen Klon des Imperators wiedergekehrt war, gesehen hatte.
    War hier sein Zufluchtsort gewesen, hatte er eine Gelegenheit zum Kraftschöpfen, zum Ausruhen gesucht? Wie hatte er überhaupt davon erfahren? In der Galaxis wimmelte es von Planeten, Welten, noch unerforschten Sternensystemen; und stand ein Sonnensystem nicht in irgend jemandes Computer verzeichnet, existierte es gewissermaßen nicht. Roganda konnte möglicherweise bei Hofe davon gehört haben…
    Auch darin sah Leia jetzt, da sie daran dachte, einen Grund zur Sorge.
    Und wie hatte sich Plett damit zurechtgefunden, daß eine Schar Kinder seine geruhsame Experimentiertätigkeit störte…?
    Wie viele?
    Nichos' Einlassungen zufolge war bei Plett anscheinend eine ziemlich große Gruppe Kinder beisammen gewesen.
    Fast ein Jahr lang hatte es Leia beansprucht, zwei unternehmungslustige Jedi-Babys aufzuziehen; und schon wenig später hatte Anakin das Licht der Welt erblickt und hatte auf seine spezielle Weise Chaos gestiftet.
    Wie war der gealterte Reptiloide nach Jahren stiller Meditation mit einer ganzen Horde Kinder aller Altersstufen zurechtgekommen, die ihren eigenen Anführern folgten, in den Stollen seiner Gewölbe hin- und hertollten, obwohl ihre Eltern sie wegen der Kretch davor gewarnt hatten…?
    Ruckartig blieb Leia stehen. In ihren Ohren schien Nichos' dunkle Stimme nachzuklingen.
    Die älteren Kinder… Lagart Ismaren und Hoddas Umgil…
    Lagan Ismaren…
    Roganda Ismarens… Bruder? Auf alle Fälle hatte sie das passende Alter. Ein paar Jährchen älter als Leia, einige Jahre jünger als Nichos, und sie konnte damals alt genug gewesen sein, um sich an die Welt zu erinnern, auf der sie als Kind gelebt hatte.
    Das hieß, Roganda Ismaren – Palpatines Ex-Konkubine und ehemals angesehene Hofdame – entstammte dem Blut und dem Erbe der Jedi-Ritter.
    Der Imperator war furchtbar stark mit der Macht ausgestattet gewesen. Rogandas Abstammung konnte ihm unmöglich entgangen sein.
    Zorn durchzuckte Leia, als hätte sie sich gerade verbrannt.
    Sie hat mich belogen.
    Zwar hatte Leia geargwöhnt, von der Frau angelogen worden zu sein; doch erst jetzt durchschaute sie mit plötzlicher Klarheit, daß alles eine Vorspiegelung gewesen war - alles, bis hin zum kindlich-ängstlichen Tonfall. Lug und Trug, garniert mit berechnenden Tricks, die an ihr Mitgefühl appelliert hatten.
    Wenn Roganda über die Macht verfügte, war es denkbar, daß der Imperator sie für gewisse Zwecke benutzt, vielleicht gezwungen hatte, ihm in dieser und jener Hinsicht dienlich zu sein; aber er hätte sie niemals aus purer Gefälligkeit unter seinen Gästen herumgereicht.
    Vor sieben Jahren ist sie hergekommen, dachte Leia, lenkte zügig ihre Schritt zurück in Richtung Stadtmitte. Sie war sich nicht so ganz sicher, was sie nun unternehmen sollte, beabsichtigte jedoch auf jeden Fall, Roganda aus dem Weg zu gehen. Über ihre Ablehnung der Einladung zum Kaffeetrinken war sie jetzt noch froher als vorher.
    Aber sie wollte unbedingt Han informieren, Admiral Ackbar in Kenntnis setzen und nochmals die von R2 ausgedruckten Daten sichten, um nachzusehen, ob sie Daten zu im Jahr von Palpatines Tod nach Belsavis eingereisten Personen umfaßten.
    Doch während sie den kleinen Platz vor der Einmündung der schmalen Gasse überquerte, in der Roganda wohnte, erspähte sie etwas, das wie ein Faustschlag in die Magengrube auf sie wirkte.
    Zwischen den Häusern mit ihren dunklen Unterbauten und weißen Plastikobergeschossen sah sie ganz deutlich Seite an Seite Lord Drost Elegin und Dr. Ohran Keldor zum Vorschein kommen.
    Sofort schaute Leia fort, tat so, als betrachtete sie den kleinen Süßbeerenstrauch, den jemand in den Zwischenraum zweier Häuser gepflanzt hatte. Doch Luke hatte sie manches gelehrt, sie in den kurzen Ruhephasen der hektischen Jahre, in denen sie sich hatte abmühen müssen, gleichzeitig Diplomatin und Mutter zu sein, den Sturz der Neuen Republik abzuwenden und ihren Nachwuchs daran zu hindern, den armen C-3PO zu demontieren, immerhin einiges zu lehren versucht.
    Sie dehnte ihre Machtsinne auf die Umgebung aus, erlauschte Schritte, Atemzüge, Stimmen… das Wesen und den mentalen Kern des Paars…
    Ohran Keldor und Drost Elegin.
    Hier.
    Fast unverzüglich verschwanden sie im Nebel. Leia eilte die schmale Gasse hinunter, folgte dem

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