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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Seite.
    Der Boden war in Bewegung. Zum vielfältigen Scharren schmutziger Klauenfüßchen wimmelten glänzende Kerbtierleiber übereinander, als brodelte dort ein Juwelenteich... »Davon rate ich ab, Eure Hoheit.«
    Unter dem schmalen Torbogen zur Rechten Leias stand Roganda Ismaren. In ihrem weißen Kleid wirkte sie überaus klein, bleich und zierlich. Neben ihr sah Leia einen Jungen in dunkler Kleidung, klein wie sie, ähnlich schlank und mit rabenschwarzem Haar. Seine Haltung ließ drahtige Anmut vermuten.
    Hinter den beiden standen Ohran Keldor, Drost Elegin und ein dritter Mann, ein stämmiger, ungefähr fünfzigjähriger Schwarzgekleideter mit hartem Gesichtsausdruck.
    »R2, fort mit dir!« befahl Leia. »Geh und…«
    Roganda winkte. Elegin und der dritte Mann stapften los, um R2 den Weg abzuschneiden, ehe er die über den Bach gelegten Bohlen erreichten konnte.
    Leia hob das Rohr des Flammenwerfers. Geringschätzig kicherte der schwarzhaarige Junge. »Also bitte«, sagte er. Gewarnt durch ein Gefühl höchster Gefahr, warf Leia den Flammenwerfer spontan von sich – gerade noch rechtzeitig, bevor der erglühte Tank als Feuerball explodierte.
    Da sie den Blasterkarabiner noch um die Schultern geschlungen hatte, schwang Leia die Energiepike. Sie spürte, während sie zwischen R2 und die beiden Männer sprang, wie der Junge mental danach griff, bot die eigenen Geisteskräfte gegen ihn auf, versuchte eine psychische Barriere zu errichten. Elegin schoß mit seinem Handblaster auf sie, aber sie wich aus, drang auf ihn ein, trieb ihn zurück.
    »Stecken Sie das Ding weg, Sie Idiot!« schnauzte der andere Mann. Der Strahlschuß fauchte als Abpraller durch die Höhle, knatterte zwischen Wänden, Decke und Boden umher. Leia fehlte momentan die Konzentration, um Elegin die Waffe mental zu entwinden, doch zumindest konnte sie verhindern, daß der Junge ihr die Waffe entriß.
    »Elegin, Garonnin, vergeuden Sie keine Zeit«, äußerte der Junge an Rogandas Seite. Er richtete den Blick seiner großen Augen, die kobaltblauem Glas glichen, auf R2. »Du da… Komm her. Sofort.«
    R2, der inzwischen auf den Bohlen den Bach überquert hatte und den nur noch wenige Meter von dem Torbogen trennten, der ins dunkle Labyrinth der Stollen zurückführte, hielt an. Über seine senkrechten Seiten krochen und krabbelten wild zahlreiche Kretch, und zwar auf eine Weise, die Leia anwiderte.
    Doch der kleine Droide beachtete das Ungeziefer gar nicht. Der Junge war es, der ihn gestoppt hatte, die Stimme des Jungen…
    »Komm zurück«, wiederholte der Junge ganz ruhig. »Du bleibst hier.«
    »R2, geh!« Leia bewegte sich seitwärts, die Energiepike bereit, behielt Elegin und den Mann namens Garonnin achtsam im Auge. Etwa ein Angehöriger des Hauses Garonnin?
    »Also wirklich, Leia«, meinte der Junge in unverschämtem Ton. »Wenn ich ihn dazu bringen konnte, fast das Haus in die Luft zu sprengen, in dem Sie übernachten, glauben Sie doch wohl nicht, daß er mir jetzt den Gehorsam verweigert?« Er kicherte ein zweites Mal, verzog das Gesicht zu einem abstoßenden Feixen. »Ich lasse ihn ins Wasser rollen, dann kriegt er einen Kurzschluß.«
    Er heftete den Blick der glaskalten Augen wieder auf den Droiden. »Komm. Öffne deine sämtlichen Wartungsklappen und kehre um. Fahre eineinhalb Meter nach links und dann parallel zu deiner vorherigen Fahrtrichtung rückwärts.«
    »R2!« Leia wagte nicht hinzusehen, sie mußte die zwei Männer unter Beobachtung halten.
    Der Astromechdroide wackelte auf seinen Laufrollen und stieß einen Pfeifton der Verzweiflung aus.
    »Los, komm«, befahl der Junge.
    »Irek, schick die Kretch weg, dann kann Garonnin…«
    »Nein!« brauste der Junge wütend auf. Über dem elfenbeinhellen Nasenrücken ruckten die schwarzen Schwingen seiner Brauen zusammen. »Ich habe ihm befohlen umzudrehen, aber er will nicht gehorchen. Umkehren! Eineinhalb Meter nach links und danach parallel zu…«
    »R2, hinaus mit dir!«
    R2 rollte ein Stück weit rückwärts, anschließend ein wenig nach links. Kretch bedeckten ihn wie ein schmutzstarrendes Tarnnetz, zerknackten unter seinen Laufrollen.
    »Komm zurück!« befahl der Junge erneut. Jetzt war die Ruhe aus seiner Stimme verflogen. »Eineinhalb Meter nach…«
    R2 fuhr einen kleinen Kreis und entfernte sich zum Durchlaß ins Stollensystem.
    »Schicken Sie die Kretch weg, Lord!« Garonnin wollte auf die Bohlenbrücke zuspringen, doch Leia versperrte ihm, die Vibroklinge der Energiepike

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