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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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der Schmugglertunnel, soviel war Leia klar, irgendwo ins Plawaltal. Doch aufgrund von Hans Beschreibung der Lavahöhlen und der Quelle, die in einem Kreis aus Säulen entsprang, vermutete sie, daß er auch mit den Gewölben unter Pletts Zitadelle in Verbindung stand. Daß Roganda Ismaren dort einen Teil ihrer Kindheit verbracht hatte, verwies gleichfalls auf einen Zusammenhang.
    Was sie in den Hohlräumen verbarg, wie es ihr gelungen war, Sensoruntersuchungen abzuwenden, nachdem wiederholt Personen verschwanden, konnte Leia sich nicht erklären; doch was mit Drub McKumb und Nubblyk dem Schleimigen Slyten geschehen war, stand jetzt fest. Und wer wußte, mit wie vielen anderen außer ihnen?
    Vader , hatte Mara gesagt. Und Palpatine.
    Und offensichtlich auch Palpatines Konkubine, wenngleich Leia früher nie den Eindruck von der Frau gehabt hatte, sie sei mit der Macht stark ausgestattet. Zumindest fehlte ihr die Aura unheimlicher Machtfülle, die allgewaltige Stille, die Leia selbst als vorwitzige junge Senatorin von dem Imperator ausstrahlen gespürt hatte.
    Was also war Besonderes an Roganda Ismaren?
    Leia schlang sich die Waffen um die Schultern und wagte sich wachsam ins Dunkel vor.
    Eine beachtliche Strecke weit bestand der Schmugglertunnel lediglich aus rohem Stein. Unter einem fünftausendjährigen Gletscher hatte man den Stollen, der gelegentlich dem Verlauf der breiteren Betten einstiger unterirdischer Bäche folgte, durchs Krustengestein des Planeten getrieben.
    Der Fußboden war geglättet worden, man hatte Rampen angelegt, die Decke, wo nötig, deutlich erhöht und Felsspalten überbrückt, um Transportdroiden ein reibungsloses Arbeiten zu gewährleisten. Einen solchen Weg zu gehen war leicht; sie brauchte nur aus Sicherheitsgründen so leise wie möglich zu sein.
    Später, in den Verzweigungen des Tunnelsystems, wo Querstollen den Fels durchzogen, oder wenn Leia und R2 Höhlen durchquerten, in denen Dämpfe die Sicht erschwerten und dumpfige Hitze aus Schlammkratern quoll, benutzte sie ihre Machtsinne, lauschte ins Labyrinth, tastete mit der Machtwahrnehmung nach den Psychen der fünf Personen, die vor ihr diesen Weg genommen hatten.
    Die Bemalte-Türen-Straße – so hieß die enge Gasse, von der Roganda behauptet hatte, dort zu wohnen – grenzte an die mit Weingeranke bewachsene Felsbank, über der hoch oben Pletts Zitadelle stand. Vor der Installation der Antigravkuppel war der Senkungsgraben regelmäßig Stürmen ausgesetzt gewesen. Also lag es nahe, daß die Mluki Schutzräume in die Felsen gebaut, und ebenso natürlich, daß die Schmuggler wenigstens einige der Stollen unter den Fundamenten der alten Häuser entdeckt hatten.
    Selbstverständlich standen nicht alle Häuser der Bemalte-Türen-Straße auf früheren Grundmauern. Aber daß es sich bei Rogandas Wohnsitz so verhielt, war Leia eine Wette abzuschließen bereit.
    Sie hatte hier gelebt. Sie kannte sich hier aus. Und nachdem Palpatine bei seinem zweiten Versuch, die Galaxis durch Terror einzuschüchtern, im Herzen tosender Energie den Tod gefunden hatte, war sie nach Belsavis zurückgekehrt.
    Warum?
    Leia spürte schon das Scharren hurtiger Krallenfüßchen, erahnte die Schnupperlaute tierischer Nasen, bevor R2 einen nahezu lautlosen Warnton fiepte. Das Ungeziefer war noch fern, näherte sich allerdings rasch. Inmitten des Irrgartens der Stollenkreuzungen, Höhlen, in den Fels gehauener Kavernen sowie auf- und abwärtsführender Rampen und Treppen war es beinahe ausgeschlossen, die Richtung zu bestimmen, aus der die Kretch kamen.
    »Wahrscheinlich wittert das Viehzeug uns«, meinte Leia halblaut zu dem Droiden. »Machen wir lieber etwas Licht, R2.«
    Kaum hatte der Droide seine Leuchtflächen aktiviert, erfolgte ein urplötzlicher Überfall.
    Ein Rodianer, mehrere Menschen und zwei Mluki – das jedenfalls waren diese verlotterten Geschöpfe wohl einmal gewesen – attackierten sie aus der Finsternis. Leia konnte ihre Herkunft unterscheiden, während sie mit der Energiepike zustieß. Die Waffe war weniger effektiv und sauber in der Wirkung als ein Lichtschwert, aber potentiell, in geübten Händen, ein mörderisches Tötungswerkzeug. Sie hatte den Vorteil, damit mehr als einen Gegner gleichzeitig in Schach halten zu können, und im Gegensatz zu Blastern drohte keine Gefahr energetischer Abpraller.
    Als die Angreifer mit Geheul über sie herfielen, trat Leia ihnen zwar erschrocken, aber mit kalter Wut entgegen. Sie schlitzte einem Mluki den

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