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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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offenbarte er. »Und Mara ist deswegen außer sich vor Wut.«
    »Das erklärt, wieso sie so etwas zustandebringen konnte, wie Nasdra Magrody zu kidnappen und sich imperiale Finanzen zu verschaffen«, schlußfolgerte Leia. »Sie muß Ireks Machtbegabung weiterzuentwickeln beschlossen haben, sobald sie darüber Bescheid wußte. Unter Umständen schon vor seiner Geburt. Nun sind sie uns entkommen, sind irgendwo dort draußen und noch immer eine Gefahr.«
    Sie stöhnte auf, weil sie sich auf einmal furchtbar müde fühlte, und schaute, so wie vorhin Elegin, zum bleigrauen Himmel empor, als könnte sie die Hitzespur des Raumschiffs erkennen, mit dem Roganda von dem Ort, der ihr erstes und ebenso letztes wahres Heim gewesen war, ein für allemal floh.
    »Es ist wohl vernünftiger, wir suchen auch ein einigermaßen sicheres Plätzchen auf«, sagte Han mit halblauter Stimme. »Wenn das Raumschiff, das Mara erwähnt hat, nun endlich mit Verspätung seinen Auftrag ausführt, wissen wir nicht, in wie weitem Umkreis es seiner Programmierung gemäß den Senkungsgraben bombardiert. Wir wollen hoffen, die Höhlen reichen tief genug hinab.«
    Am düsteren Himmel blitzte plötzlich ein grelles Pünktchen weißen Lichts, erlosch, schwoll dann jedoch zu einem ungeheuren Glutball an. Erschrocken duckte sich Han, bedeckte mit dem Arm die Augen. Leia wandte das Gesicht ab und sah ihre Schatten – ihren, Hans, Chewbaccas und den Schatten des Droiden – flüchtig in schroffem Schwarz auf die blauweißen Schaumgebäckgebilde der Schneewehen fallen, zwischen denen sie standen.
    »Was zum…?« schimpfte Han.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Leia. »Aber für einen Tikiar war die Explosion viel zu stark. Es muß Palpatines Auge gewesen sein.«
     
    »Luke, verzeih mir.«
    Luke wälzte sich herum. Ihm schmerzte von den Nachwirkungen des Stunnertreffer noch der ganze Körper. Im Halbdunkel ertönte gedämpftes Geflöte, eine weiße, flauschige Entität kam näher und beugte sich über ihn, nötigte ihn mit den schwarzen Ballen der Pfoten zum Liegenbleiben.
    Talz. Sie hatten sich um die Koje geschart, in der er lag. Das gesamte dunkle Innere der Fähre roch nach ihren Fellen.
    Jemand sang Wenn wir fröhlich Dörfer plündern.
    Luke setzte sich auf und bereute es augenblicklich.
    »Verzeih mir«, wiederholte Callistas Stimme, während er sich wieder ausstreckte. Dennoch versuchte er unverzüglich, sich ein Bild von der Situation zu machen. Hinter den Schöpfen der Talz erkannte er, daß man auf der anderen Seite der Fähre Unmengen alter Droidenteile und sonstiges Material gestapelt hatte. Sturmtruppenhelme dienten als Behälter für Altmetall, Draht und Energiezellen.
    Ihm fiel ein, daß Callista klugerweise beiden Gamorreanerstämmen in den vorgetäuschten Evakuierungsbefehlen des Willens aufgetragen hatte, keine Waffen an Bord der Fähren mitzunehmen.
    Callistas Stimme klang blechern und sehr leise. Vorsichtig drehte Luke den Kopf seitwärts und sah neben sich, auf der dünnen Kojenmatratze, einen kleinen Holoprojektor stehen. Darüber flimmerte als schwaches Hologramm Callistas Gesicht. Auch die Audiowiedergabe war äußerst schlecht.
    Callista wirkte ausgezehrt, wie in dem Traumgesicht, das Luke in der Feuerleitzentrale gehabt hatte. Braunes Haar strähnte aus dem locker gebundenen Zopf. Aber in ihren grauen Augen stand Friede.
    »Es war meine Idee… Meine und Crays. Ich hatte Sorge… Beide hatten wir Sorge, du könntest dich zuletzt doch auf eine unvollständige Zerstörung von Palpatines Auge beschränken. Daß du um Aufschub ringen könntest, um mich vom Schiff zu holen. Verzeih mir, daß ich… dir die Entscheidung abgenommen habe.«
    Ihr Abbild erlosch, und an ihrer Stelle erschien Cray. Sie sah außerordentlich erschöpft und verhärmt aus; doch auch ihre Augen bezeugten den gleichen inneren Frieden. »Wenn ich in der Feuerleitzentrale bin und mittels der Macht die Lasersperre störe, muß es einem Droiden möglich sein, habe ich mir überlegt, durch den Schacht nach oben zu gelangen… Ein Droide kann einiges an Treffern wegstecken und doch funktionstüchtig bleiben. Nichos hat eingewilligt.«
    Neben ihr zeigten sich die blassen, stillen Gesichtszüge des Jedi, der für ein Jahr Lukes Schüler gewesen war; im Holo wirkten sie zwischen dem Metall des Schädels und den Resten der Halsumhüllung stärker denn je wie eine gelungene Maske. Die Hand – beziehungsweise das genaue Replikat seiner Hand – lag auf Crays Schulter, und

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