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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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mittelkräftige Maulschelle, die ihn auf den Rücken warf und ihm den Atem raubte; ihm war schwindelig, und der Schmerz verursachte ihm beinahe Brechreiz.
    »Solltest du für diesen Fall nicht lieber was aus der Krankenstation holen?«
    Ugbuz' Stimme.
    Zur Antwort erklang ein giftiges Quietschen und Schnaufen. Warmer Seiber troff Luke ins Gesicht und auf die Brust. Neuer Schmerz: reichlich roh wurde ein Verband um sein linkes Bein gewunden.
    Kein Verband, dachte er, als er ein bestimmtes Geräusch erkannte, nämlich das leicht schrille Gleitgeräusch, das man hörte, wenn man Isolierband von der Rolle wickelte. Ein seit langem vertrautes Geräusch. Ohne Isolierband wäre die Rebellion schon im ersten Jahr zusammengebrochen.
    Kühle Luft strich über seinen Oberschenkel, das Knie, den Fuß. Und rauhe Klauenhände klebten ihm eine Schiene ans Bein.
    Ein Ruck entlockte ihm abermals einen Aufschrei. »Laß das Gewinsel, Soldat«, befahl Ugbuz.
    Luke fiel ein Zwischenfall ein, bei dem Feuer der eigenen Truppen imperiale Offiziere hinterrücks getötet hatte. Er öffnete die Augen.
    Er befand sich in einer Hütte. Einer Hütte? Die Decke, etwa zwei Meter über seinem Kopf, hatte man mittels Draht und Isolierband aus Plastikrohren, Teilen von Sturmtruppenrüstungen und Tellern aus dem Speisesaal zusammengefügt. Unter den Rohren hingen Arbeitsleuchten; durch Kabel verbunden mit rucksackgroßen Modell-20-Energie-zellenboxen in der Ecke, spendeten sie die einzige Helligkeit. Außerhalb des Zugangs, teils verhangen mit einer silbernen Isolierdecke, auf der er deutlich die Beschriftung Imperiale Raumflotte erkennen konnte, sah er undeutlich graue Stahlwände einer größeren Räumlichkeit; möglicherweise befand er sich in einer Sporthalle oder einem Frachtraum. Am Eingang stand mit verschränkten Armen Ugbuz und blickte auf Luke und seine Lagerstatt aus dreckigen Decken herab. Neben Luke kniete die quallige, boshaft aussehende Gamorreanersau, die Pothman als Bullyak bezeichnet hatte, das Oberweibchen des Gakfedd-Stamms.
    »In meiner Einheit dulde ich kein Simulantentum, das kannst du dir merken, Kerl«, grunzte Ugbuz, als Bullyak sich abwandte. »Wir haben ein paar Verluste, und es hat Verletzte gegeben. Aber ich lasse nicht zu, daß diese Meuterer die pflichtgemäße Erfüllung unseres Sonderauftrags gefährden.« Er warf Luke einen Metallflachmann zu. Allein die Ausdünstungen, die der Flasche entquollen, hätten einen Bantha umgehauen. Luke schüttelte den Kopf. »Trink! Ich traue keinem, der nichts trinkt.«
    Luke setzte das Fläschchen an die Lippen, ließ den Alkohol jedoch nicht in den Mund fließen. Schon diese Bewegung rief in seinem Bein ein fürchterliches Pochen hervor.
    Es erforderte alle erlernte Disziplin, seine gesamte Kontrolle über die Macht im eigenen Körper, um den Schmerz zu unterdrücken.
    Die Axt, dachte er. Beide Klaggs, die ihn angefallen hatten, waren mit Äxten bewaffnet gewesen. Hatte einer der zwei ihm zum Schluß des Kampfs doch noch einen Schlag versetzt? Er erinnerte sich nicht, wußte aber, daß er nicht hatte aufstehen können.
    Auch sein Schädel schmerzte. Zum erstenmal kam ihm die dringliche Notwendigkeit, Verletzungen sofort zu behandeln, vollauf zu Bewußtsein; von nun an war er in seinem Handlungsvermögen noch stärker eingeschränkt, noch weniger dazu imstande, sich zu schützen – und dabei sah er es als offensichtlich an, daß es künftig um so nötiger wäre.
    Weshalb lag die große Räumlichkeit rings um die Hütte derartig im Düstern?
    »Was ist aus Soldat Mingla geworden, Sir? So ein dünnes, blondes… Kerlchen.«
    In der Trübnis der Hütte blinzelten Ugbuz' Schweinsaugen ihn verkniffen an. »Dein Freund?«
    Luke nickte.
    »Wird vermißt. Diese elenden Meuterer… Zwei Tote, drei Vermißte. Verdammte Schweinebande. Wir zahlen es ihnen heim.«
    Ärgerlich quiekte Bullyak ihm etwas zu. Ihre langen, gräulich-grünen Zöpfe baumelten schwer aufs kalte, zerbissene Fleisch ihrer sechs riesigen Brüste. Morrts waren graue, fingerlange, pelzige Blutparasiten. Einer schmarotzte gerade, wie Luke jetzt sah, an Ugbuz' Hals, ein anderer kroch an einem Zopf Bullyaks hoch. Das Stecknadelkopfglitzern ihrer winzigen Äugchen glimmerte überall in der Hütte, in den Winkeln, im Deckengefüge. Die Decken mieften nach den Viechern.
    Langsam und mühevoll versuchte Luke sich aufzurichten.
    Bullyak schnarrte ihm etwas zu und drückte ihm einen langen Stock in die Hand. Er hatte seine Laufbahn

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