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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Macht, die er momentan einsetzen konnte; und ihm war gänzlich klar, daß er voraussichtlich nicht mehr lange dazu imstande blieb.
    Davon abgesehen, daß sie Abdeckplatten und Klappen herausgebrochen hatten, um die dahinter installierten Anlagen auszuschlachten, waren von den Jawas Teile der Automatmedis sowie die Elektrobestandteile des Röntgengeräts und der medizinischen Elektronenscanner mitgenommen worden; zudem hatten sie den Temperaturregler des Bactatanks auszubauen versucht – mit dem Ergebnis, daß die Hälfte des Tankinhalts ausgelaufen war und auf dem Fußboden eine riesenhafte, klebrig-zähe Pfütze bildete.
    Damit entfiel auch die Möglichkeit einer Standardregenerationstherapie.
    Luke fing einen der zahlreichen MSE-Reinigungsdroiden ab, die sich pflichtgetreu mit der herkulischen Herausforderung abrackerten, die ständige Verschmutzung und andauernde Unordnung zu beseitigen; er entnahm ihm die Energiezelle und verwendete die Kabel, um die Schlösser der Medizinschränke kurzzuschließen.
    In den Laden entdeckte er große Mengen von Gylocal, einer fürchterlich starken Analgetika-Stimulans-Kombination, die es einem Soldaten möglich machte, noch lange weiterzukämpfen, nachdem ihn unter normalen Umständen Verletzungsschocks längst niedergestreckt und getötet hätten.
    »Man hat schwerste Gefechte erwartet, soviel dürfte wohl feststehen«, meinte Luke, drehte die schwarzen Schachteln mit den Ampullen in den Händen. Er packte die Behältnisse zurück ins Fach. Nach zehnjähriger Lagerung verlor Gylocal seine Wirkungskraft und zerfiel in seine ursprünglichen, hochgiftigen Komponenten. Und selbst wenn das Zeug frisch gewesen wäre: Luke hatte keine Ahnung, welchen Effekt es auf seine Fähigkeit gehabt hätte, sich der Macht zu bedienen.
    Weniger heroische Abhilfen boten sich in Form von Nyex, das viele Leute dösig machte – und Luke wußte infolge vergangener Erfahrungen, daß er zu ihnen zählte –, und Perigen an, einem nichtnarkotischen Schmerzmittel. Er klebte sich ein Perigenpflaster dicht überm Knie auf den Oberschenkel und fühlte fast unverzüglich, wie der Schmerz abebbte.
    Heilen konnte das Medikament den Fuß nicht, folglich behob es genausowenig seine Lahmheit, und außerdem fehlte dem Perigen das im Gylocal enthaltene Stimulantium; zumindest jedoch erlöste es ihn von der kräfteverzehrenden Mühsal, fortwährend den Schmerz unterdrücken zu müssen. Ohne Zweifel hätte eine Bactatank-Therapie die Heilung seiner Gehirnerschütterung beschleunigt. Doch immerhin durfte Luke sich darauf verlassen, daß das der geistigen Reorientierung förderliche Comaren, zumal er die ärgsten Folgen inzwischen überwunden hatte, schließlich auch die letzten Symptome niederrang.
    Wenigstens war auch Perigen in reichlichen Mengen vorhanden.
    Ernsteren Anlaß zur Besorgnis erblickte er in der Tatsache, daß sämtliche Antibiotika und alles Synthfleisch an Bord sich durch Überalterung zersetzt hatten.
    In einem Spind des benachbarten Labors entdeckte er einen standardmäßigen grauen Truppenoverall, dessen großzügig weiter Schnitt sich eignete, Schiene und Isolierband an seinem Bein zu umhüllen. Nachdem er den Overall angezogen hatte, füllte Luke sich die Taschen mit soviel Perigen und Comaren, wie er zusammenraffen konnte. Danach befestigte er ein Dutzend Leuchtstreifen an seinem Stab.
    »So, jetzt sind wir soweit, 3PO«, konstatierte er, während er sich erneut das Lichtschwert umschnallte. Auf den Stab gestützt, stemmte er sich vorsichtig aus dem Konturensessel empor, in dem er beim Umkleiden gesessen hatte. »Nun wollen wir mal schauen, ob wir irgendwo Cray finden.«
    In den dunklen Korridoren im Umkreis der Krankenstation ergriffen Talz, wie 3PO sie genannt hatte, wie übergroße weiße Puderquasten vor ihnen die Flucht. Aus den pechschwarzen Rachen der Vorratsräume und Krankensäle glitzerten Vierergruppen kleiner Äugchen sie im schaukelnden Lichtschein der Leuchtstreifen an. Zwei-, dreimal blieb Luke stehen und ließ 3PO übersetzen: »Ich bin euer Freund. Ich habe nicht vor, euch etwas zuzufügen oder euch von jemandem etwas antun zu lassen.« Doch keiner der großen, weichfelligen Nichtmenschen ging mit auch nur einem einzigen Laut darauf ein.
    »Das Imperium hat sie in den Minen auf Alzoc Drei zur Zwangsarbeit mißbraucht«, erklärte Luke, während er und 3PO sich der Helligkeit näherten, die am anderen Ende des Korridors glomm. »Alzoc war nicht einmal im Galaktischen Register

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