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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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streckte das verletzte Bein aus. Trotz aller Konzentration auf die Genesung, trotz aller Jedi-Heilungstechniken, die er anzuwenden verstand, pochte die Wunde wieder schmerzhaft.
    Er löste einige Lagen Isolierband vom in den Overall geschnittenen Schlitz und klebte noch ein Perigenpflaster auf den Oberschenkel. Die Analgetikakombination milderte den Schmerz, half jedoch nicht im geringsten gegen Lukes gründliche Erschöpfung. Er fragte sich, ob er noch klar genug bei Sinnen war, um auf Deck 6 die Arrestabteilung zu durchsuchen, oder ob die Gefahr bestand, daß er aus purer Ausgelaugtheit irgend etwas übersah.
    Wir haben es hier mit Gamorreanern zu tun, überlegte er. Wie raffiniert können sie eigentlich sein?
    Obwohl sein Gefühl uneingeschränkt darauf beharrte, er müßte auf den oberen Decks nach Cray suchen, wußte er, daß er nicht einmal die entfernte Chance eines noch so abstrusen Hinweises unbeachtet lassen durfte. Irgendwie sah er darin einen gewissen Sinn.
    Er schöpfte tief Atem. »Bist du bereit, das nächsthöhere Deck abzusuchen, 3PO? Ich levitiere dich zum Einstieg nach Deck… Deck siebzehn, glaube ich.« Er beugte sich in die offene Luke und spähte hinauf. Der Durchstieg zum erwähnten Deck lag anscheinend wenigstens zwei Etagen über der Luke zu Deck 15.
    »Sehr wohl, Sir, wie Sie wünschen. Aber ich schlage vor, Master Luke, daß Sie sich nunmehr etwas Erholung gönnen. Und erlauben Sie mir, Ihre Beinverletzung neu zu verbinden. Meiner Sensorperzeption Ihrer Biosignale zufolge…«
    »Ich ruhe mich aus, wenn ich von Deck sechs zurück bin.« 3PO reagierte mit beredtem Schweigen. »Wirklich«, beteuerte Luke. »Aber wir müssen ganz einfach als erstes… Mir ist so, als hätten wir wenig Zeit.«
    Bei dem bloßen Gedanken, nochmals mehrere Etagen hinabzuklettern – auf einem Fuß, während seine Arme das volle Körpergewicht trugen, sie diese Belastung von Sprosse zu Sprosse beförderten –, taten ihm die Knochen weh…
    Doch seine Flucht vor den Tusken-Reitern hatte ihn überzeugt, daß es richtig war, sein Konzentrationsvermögen und seine Fähigkeit zum Ballen der Machtkräfte nicht durch Levitationen zu verzetteln und zu schwächen.
    Er wußte nicht, wann er alles aufbieten mußte, was in seinen Mitteln stand. Oder wie lange die wenigen Kräfte ihm erhalten blieben, über die er noch verfügte.
    Und es fiel schwer genug, stellte er fest, 3PO nach oben zu levitieren, zehn oder zwölf Meter hoch, und die Abdeckplatte zu lockern, durch die der Droide steigen mußte. »Seien Sie vorsichtig, Master Luke«, tönte 3POs Stimme den Schacht herab.
    Luke grinste. Tante Beru hatte ihm immer nachgerufen, daß er den Poncho überziehen sollte, wenn er mit dem Gleiter ins Dünenmeer hinausgefahren war; dabei hatte sie nicht geahnt, daß er Wompratten jagen wollte und die Frage, ob es ihm ohne Poncho kühl werden könnte, seine geringste Sorge wäre, falls etwas schiefging.
    Das Grinsen wich aus seinem Gesicht, sobald er in den Schacht hinunterblickte. Ein Großteil der Beleuchtung war erloschen. Nur wo Jawas Abdeckplatten entfernt hatten, erhellten kleine, helle Vierecke die Finsternis des Wegs, den er zwischen den Decks nehmen mußte. Auch diesmal schlang er sich den Stab um die Schulter.
    Acht Etagen. Eine beschwerliche Sprosse nach der anderen.
    Ein neuer Gedanke bewog ihn zum Innehalten. Er wandte den Kopf und betrachtete die düstere Kammer hinter seinem Rücken.
    Überall, wo er in diesem Raumschiff gewesen war, hatte er die bösartige Präsenz des Willens bemerkt, gefühlt. Der Wille beobachtete ihn, überwachte alle seine Schritte, den Herzschlag, die Körpertemperatur. Er hielt, so wie 3PO, Lukes Biosignale unter Beobachtung, allerdings ohne die erpichte Fürsorglichkeit des Droiden. Luke war sich fast sicher, daß der Wille einige der Türen auf dem oberen Deck geschlossen, ihn in die Falle der Tusken-Reiter dirigiert hatte.
    Doch jetzt hatte er zum erstenmal den Eindruck, daß nicht nur der Wille allein ihm Beachtung schenkte.
    Auf keinen Fall war es der Wille gewesen, der an der Reparaturschacht-Abdeckplatte die Innenbefestigung gelöst hatte.
    Oder doch? Hatte auch das ausschließlich den Plänen des Willens gedient?
    Luke wußte es nicht. »Danke«, sagte er trotzdem leise, ehe er in den Schacht kroch, um sich an den langen Abstieg zu machen. »Danke für die Hilfe.«
    Mir wird wie dem Vorsitzenden des Vereins der Galaktischen Dorftrottel zumute sein, falls das nur ein Trick war, um mich zu

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