Callista 02 - Der Todesstern
Commander von Hochadmiral Teradocs Flotte. An alle meine Schiffe: Behalten Sie Ihre Position bei!« Einige der Karmesinschiffe hatten bereits den Rückzug angetreten. Auch Harrsks Sternzerstörer suchten bereits das Weite.
»Als eine Geste guten Willens und als Zeichen meines Respekts vor Admiral Daala befehle ich hiermit meinen Einheiten die sofortige Einstellung aller Feindseligkeiten.«
Fast augenblicklich leuchtete am Kompult der 13X eine rote Diode auf. Der Offizier wandte sich an Pellaeon. »Eine dringende Nachricht von Hochadmiral Teradoc, Sir.« Der Komoffizier hob sichtlich eingeschüchtert die Brauen und wartete auf neue Befehle.
»Ich werde hier auf der Brücke mit ihm sprechen«, erklärte Pellaeon. Er straffte sich. »Sie sollen alle mithören.« Auf dem Monitor tauchte Teradocs rot angelaufenes Gesicht auf. Er schnaufte hörbar. Im letzten Jahr hatte sich sein Bauchumfang mindestens verdreifacht. »Pellaeon, was bilden Sie sich eigentlich ein?« tobte er. »Ich befehle Ihnen, den Angriff unverzüglich fortzusetzen! Nutzen Sie die Gelegenheit und schalten Sie Harrsks Sternzerstörer aus, solange sie geschwächt sind! Wir können sie auf einen Schlag erledigen.«
Pellaeon runzelte die Stirn und stellte sich vor, wie der fette Teradoc in seinem Bunker hockte, hinter Dutzenden von Metern besten Durastahls in absoluter Sicherheit, während draußen die Schlacht tobte. Ein richtiger Kriegsführer versteckt sich nicht, dachte Pellaeon.
»Bei allem Respekt, Hochadmiral, aber ich bin anderer Meinung. Kriegsherr Harrsk ist nicht mein Feind. Ich denke, wir sollten uns mit Admiral Daala treffen und uns anhören, was sie zu sagen hat.«
Teradocs Gesichtsfarbe wechselte jetzt von Rot zu Purpur. »Mich kümmert nicht, was Sie denken . Wenn Sie nicht auf Harrsk feuern, sind Sie ein Verräter. Haben Sie Ihre Ausbildung vergessen? Ihr ganzes Leben lang haben Sie dem Imperium gedient und die Befehle Ihrer vorgesetzten Offiziere ausgeführt. Sie sind nicht mehr als Exkrement, wenn Sie Ihrem rechtmäßigen Commander nicht mehr gehorchen. Was würde Großadmiral Thrawn von Ihnen denken?«
Pellaeons Stirn zerfurchte sich noch mehr, während er das Bild des fettleibigen Kriegsherrn betrachtete. In gewisser Hinsicht hatte Teradoc recht. Pellaeon hatte viele Jahrzehnte seines Lebens im Dienst der imperialen Raumflotte zugebracht und Sternzerstörer kommandiert. Nach der Schlacht um Endor übernahm er den Befehl über die Schimäre , da der Commander des Schiffes bei den Kampfhandlungen gefallen war. Die folgenden Jahre stand er im Dienst wechselnder schwacher Herrscher und träumte von der Restauration des Imperiums, das durch Kapitulationen und Gebietsverluste nur noch eine leere Hülle war. Pellaeon mußte erleben, wie seine Heimat, das einst so gewaltiges Imperium, zu einer unscheinbaren Insel in den provinziellen Systemen in der Nähe des galaktischen Kerns zusammenschrumpfte.
Erst als Großadmiral Thrawn aus den Unbekannten Regionen zurückkehrte, fand Pellaeon endlich einen wahren Führer, dem er folgen konnte und der eine echte Chance hatte, die verlorene Größe zurückzubringen. Als Thrawn scheiterte, verlor Pellaeon erneut alle Hoffnung und schloß sich jedem imperialen Commander an, der zufällig seinen Weg kreuzte.
Doch Admiral Daalas Überzeugungskraft und Begeisterung sowie ihre Bereitschaft, für die gerechte Sache alles zu riskieren, weckte etwas in ihm, etwas Mächtiges.
Pellaeon holte tief Luft und sagte zu Teradocs aufgeblasenem Monitorbild: »Ich weiß genau, was er von mir denken würde«, sagte er bitter, »und Sie, Sir, sind nicht Großadmiral Thrawn.«
Er schaltete das Kom ab und wandte sich an seine Crew. »Lassen Sie eine Fähre startklar machen und informieren Sie Admiral Daala, daß ich an Bord ihres Schiffes komme. Die Zeit ist knapp, und ich möchte persönlich mit ihr sprechen.«
YAVIN 4
11
Luke Skywalker überholte den vor ihm hertrottenden R2-D2 und eilte aus dem Großen Tempel, um die neue Besucherin zu begrüßen. Heftige Winde hatten die Wolkendecke am Himmel aufgerissen, und er blinzelte im dunstigen Sonnenlicht des Dschungelnachmittags.
Die meisten Jedi-Schüler arbeiteten in ihren kühlen Quartieren oder wanderten durch die Tiefen des Urwalds. Callista hatte sich zurückgezogen, um die historischen Unterlagen zu studieren, die Tionne für sie zusammengestellt hatte, doch bis jetzt war sie auf nichts gestoßen, das ihr helfen mochte, ihre Kräfte zurückzugewinnen.
Luke
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