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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Balkon blickte. Hier waren die Decken höher; die schweren, hitzeabweisenden Vorhänge waren von den Transparistahlpaneolen zurückgezogen, die auf die Terrasse führten. Der Raum mit seinen schweren Sesseln aus Holz und Leder, dem aus Knopfholz gefertigten Schreibtisch und der einfachen Anrichte strahlte eine Aura eleganter Funktionalität aus. Der Bildschirm in der Nische über dem Schreibtisch war neu, stellte Leia fest, ein hochauflösender SoroSuub X-80, für den die Nische, allem Anschein nach in jüngster Zeit, erweitert worden war, so daß man noch den frischen Verputz erkennen konnte. Leia blieb in der Tür stehen, um erneut zu lauschen – Wenn Dzym nicht mit Computern umgehen kann, wie konnte er dann eine Stelle als Sekretär bekommen? –, trat dann an den Schranktisch und zog die Tastatur heraus, tippte einen Befehl ein, der ihr die Systemarchitektur aufzeigte. Als die entsprechenden Angaben auf dem Bildschirm erschienen, rief sie Daten über das Haus auf.
    Der Bauplan ließ sie erkennen, daß der durch das Gestein des Hochplateaus führende Schacht in dem Hangar endete, aus der Ashgads Leute in der Morgendämmerung den schwarzen eleganten, fast neuen Gleiter geholt hatten. Nach einiger Überlegung lokalisierte sie ihren augenblicklichen Standort und stellte fest, daß die obere Öffnung des Schachtes auf der anderen Seite des Hauses zur Andockbucht und zu den dort befindlichen Werkstätten und Labors führte.
    Sie druckte den Bauplan aus und rief weitere Daten auf. Die Halle hinter den Schutztüren, die sie gesehen hatte, war, wie sie jetzt erkannte, riesig. Für eine Welt, auf der technische Anlagen und Geräte aller Art selten waren, schien dies ein Ort zu sein, der von diesem Mangel nicht betroffen war.
    Es gab beispielsweise eine komplette Ladeeinheit für die Antigravspulen der Auftriebstanks von Gleitern; eine Computerzentraleinheit, die von einem eigenen Generator mit Energie versorgt wurde und speziell für Hyperraumtechnik eingerichtet war. Liegeus’ Holofälscherwerkstatt war unglaublich: Millionen separater Datenclips in einem Ausmaß, das auf weit mehr schließen ließ als nur ein Hobby oder künstlerische Betätigung. Auch das mußte ein Teil des Gesamtplans sein und erklärte vielleicht, weshalb es in den fünf Tagen noch keinen Versuch zu ihrer Rettung gegeben hatte.
    Ein weiteres System befand sich in dem Raum, in dem sie sich augenblicklich aufhielt – vermutlich hinter den Lamellentüren des Schranks rechts von ihr. Während sie sich erhob, wanderte ihr Blick immer noch über den Bildschirm: Hochsicherheitsschlösser mit eigener Stromversorgung an verschiedenen Türen, darunter auch, wie sie verstimmt feststellte, der Tür des Lifts, der von dieser Etage in den Hangar führte.
    Leia nahm sich den Rest der Diagramme im Zoom-Modus vor. Die Reparaturtreppe des Liftschachts besaß keine Sicherheitstüren dieser Art. Ihre Wadenmuskeln würden vermutlich streiken, aber sie konnte es schaffen. Sie gab einen weiteren Befehl ein und rief die Schließkombinationen auf. Ja, sie hatte die Kombination ihrer Tür richtig erraten – obwohl es albern war, tat es ihr gut, daß ihre Geschicklichkeit sozusagen offiziell bestätigt wurde. Der Bildschirm zeigte an, daß die Kombination am frühen Morgen geändert worden war, wahrscheinlich in dem Augenblick, in dem Seti Ashgad in der Morgendämmerung verschwunden war. Sie orderte einen weiteren Ausdruck und faltete die Plastblätter zusammen, stopfte sie in die Taschen und machte sich daran, hinter den Lamellentüren nachzusehen, was eine separate Sicherung rechtfertigen mochte.
    Sie fand eine ZKAR-Schalttafel, die zentrale Kontrolleinheit für Synthdroiden… Wie viele von diesen Dingern besaß er eigentlich? Leia zählte Schaltkreise für zwei Dutzend. Zwei Dutzend?
    Sie versuchte sich an das zu erinnern, was sie bei ihrer Besichtigung der Fabrikanlagen der Loronar Corporation auf dem größeren Mond von Carosi über Synthdroiden erfahren hatte. Das war damals gewesen, als es Streit um die relativen Rechte von Synthfleisch gegeben hatte. Angeblich war Synthfleisch immun gegen Viren und Antikörper, erinnerte sich Leia, aber ganz offensichtlich hatte man Mittel und Wege gefunden, diese Immunität zu neutralisieren. Sie erinnerte sich deutlich daran, wie die Loronar-Leute ihr erklärt hatten, daß die ZKAR-Technologie auf dem praktisch verzögerungslosen Datenaustausch zwischen einer ganz bestimmten Art von Kristallen mit programmierbarer Matrix

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