Cambion Chronicles 1
mich als DJ .«
»Warum weiß ich nichts von der Party?« Und seit wann nannte er ihn Robbie?
Caleb tätschelte mir mitfühlend die Schulter. »Anscheinend bist du nicht mehr auf dem Laufenden.«
»Das war’s. Ich gehe.« Ich ging auf die Tür zu, aber er zog mich an sich.
»Freust du dich nicht?«, flüsterte er mir ins Ohr.
»Ich freue mich, du freust dich, Capone freut sich, die Welt ist völlig im Lot.«
»Aber?«, drängte er.
Ich wollte nicht bedürftig rüberkommen, aber ich musste Bescheid wissen, bevor dieses Was-auch-immer zwischen uns weiterging. Wenn ich jetzt für klare Verhältnisse sorgte, würde ich zumindest zur Hälfte bei Verstand bleiben.
»Was sind wir?«, fragte ich. Caleb war offenbar etwas schwer von Begriff, also half ich mit Handbewegungen nach. »Wir. Du und ich. Sind wir zusammen?«
»Das war mein Eindruck.«
»Und was bin ich dann?«
Er sah mich an, als sei ich zurückgeblieben. »Meine Freundin?«
»Diese Rundmail habe ich nicht bekommen. Erwartest du jetzt auch noch, dass ich Gedanken lese?«
»Ich dachte, das wüsstest du. Ich wusste es seit dem Abend im Europia-Park.«
Das verblüffte mich. »Echt?«
Caleb besaß die Frechheit zu lachen, ein tiefes, kehliges Lachen. »Ja. Ich hab dir doch gesagt, ich steh nicht so auf diesen ganzen Schmalz.«
»Na ja, ein Mädchen muss so was aber wissen. Und wenn mich jetzt ein Typ anmacht? Was soll ich dann sagen?«, fragte ich.
Der Schalk verzog sich aus seinem Gesicht und seinem Tonfall. »Dass du vergeben bist.«
Ich hob das Kinn und drehte mich von ihm weg. »An wen? Du hast keinen Anspruch geltend gemacht.«
Caleb verstand das offenbar als Aufforderung. Im Handumdrehen saß ich auf der Arbeitsfläche in der Küche, die Beine um seine Taille gewickelt und die Arme um seinen Hals gelegt.
Leuchtende Augen bohrten sich in meine und erkannten mich als Beute, was sich ebenso berauschend wie verstörend anfühlte. »Ich dachte immer, du stehst nicht auf Formalitäten.«
»Dachte ich auch.«
Er legte meine Hand auf sein Herz und sagte: »Wenn das so ist, dann erkläre ich, Caleb Nolan Baker, dich, die edle Samara Nicole Marshall, zu meiner Freundin. Ich verspreche dir Treue sowie Hingabe und Loyalität. Ich bin in jeder Hinsicht für ewig dein.«
Das haute mich völlig um. Jetzt verstand ich, warum Bräute auf Hochzeiten weinen. Obwohl die Erklärung reichlich dick aufgetragen war, hörte mein Herz nicht auf zu rasen, und seine Nähe ließ mich keuchen.
»Sam?«, flüsterte er. »Alles in Ordnung?«
Ich nickte, wahrscheinlich mit einem dümmlichen Grinsen im Gesicht. »Ja, ich bin nur ein bisschen beschwipst. Ich dachte, du stehst nicht auf Schmalz?«
»Es ist kein Schmalz, wenn es wahr ist«, konterte er.
»Nun denn.« Ich legte seine Hand auf mein Herz. »Ich, die edle Samara Nicole Marshall, erkläre dich, Caleb Nolan Baker, zu meinem Freund. Ich verspreche dir Treue sowie Hingabe und Loyalität. Ich ernenne dich zum Hüter meines Herzens und zum Meister meines irdischen und himmlischen Herrschaftsbereichs.«
Er bemühte sich sehr, nicht zu lachen, und wurde rot. »Das ist aber kein großes Gebiet.«
Ich stieß ihn vor die Brust. »Hey, ich war im Zugzwang.«
»Hast du nicht mit dem Thema angefangen?«
»Ich weiß, aber ich hatte nicht erwartet, dass du mich hier so vollschmalzt.«
Er nahm mein Gesicht in beide Hände. »Jetzt sind wir seit zehn Sekunden offiziell zusammen, und schon streiten wir uns.«
»Solange wir nicht enden wie Dougie und Mia, soll es mir recht sein.«
Er nickte zustimmend und sagte: »Mia liebt Doug wirklich sehr.«
»Woher weißt du das?«
»Sie reagiert nicht auf mich. Sie wirft mir mal einen Blick zu oder auch zwei, aber die Anziehung wirkt nicht auf sie. Das bedeutet, sie ist glücklich.«
Ich wuschelte mit den Fingern durch seine Haare und fragte mich, warum Typen mit weicherem Haar gesegnet waren als Mädchen. Oder kam das von dem ganzen Zeug, das sich Mädchen in die Haare schmierten?
Ich erfuhr gerade eine Menge über Caleb Baker. Er war ein verkappter Romantiker, der seine Leidenschaft unter Verschluss hielt. Ich wartete gespannt auf seinen nächsten Zug. Außerdem war er sehr empfindlich an den Ohren. Mein Herumgespiele hatte zur Folge, dass er nach meinen Hüften griff und nach Atem rang.
Als ich den inneren Konflikt in seinen Augen bemerkte, beschloss ich, ihn abzulenken. »Ich hab da mal eine Frage. Als du von mir getrunken hast, was hast du da erfahren?«
Er starrte einen
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