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Cambion Chronicles 1

Cambion Chronicles 1

Titel: Cambion Chronicles 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Reed
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Augenblick ins Leere, bis sein Verstand die Arbeit wieder aufnahm. Dann verzog er das Gesicht und sagte: »Als du drei warst, hast du aus dem Klo getrunken. Deine Lieblingsfarbe ist Hellgrün. Du hasst jede Form von Ungerechtigkeit, und sei sie noch so klein. Du analysierst alles zu Tode, und du liebst sehr innig. Deshalb tust du es nicht oft.«
    Ich gaffte ihn an. »Das alles aus einem Tropfen?«
    »Stückchenweise. Ich bekomme nur kurze Eindrücke. Ähm, warum hast du aus dem Klo getrunken?«
    »Keine Ahnung, aber meine Mom hat Fotos gemacht«, erwiderte ich, bevor ich die plötzliche Veränderung in seinem Verhalten bemerkte. Sein Atem wurde flacher, und Stressfalten erschienen auf seinem Gesicht, als hielte er einer inneren Qual stand.
    Ich umfasste sein Kinn mit einer Hand und suchte seinen Blick. »Was ist los?«
    »Hunger«, knurrte er und drehte den Kopf weg.
    Beunruhigt von der kühlen Antwort, schickte ich mich an, von der Arbeitsfläche zu rutschen. »Wir können ja was essen gehen.«
    Seine Hände hielten mich fest. »Nicht auf Essen.«
    »Aha. Worauf genau bist du hungrig?«
    Trotz seiner offensichtlichen Qualen erhellte ein anzügliches Grinsen sein Gesicht. »Was haben Sie nur für eine schmutzige Fantasie, Miss Marshall. Ich meinte meinen Mitbewohner.«
    »Apropos schmutzig – ich will dich mal was fragen. Hast du schon mal … du weißt schon.«
    »Sex gehabt?« Als ich nickte, antwortete er: »Natürlich. Ich bin ein wandelnder Frauenmagnet. Ist allerdings schon eine Weile her.«
    »Wie lange?«
    »Fünf Monate.«
    Das war nicht die Antwort, die ich erwartet hatte, aber ich versuchte, locker zu bleiben. »Oh. Ich dachte, du würdest … «
    »Es ist ein wenig gefährlich, sich auf diese Weise mit Frauen einzulassen, findest du nicht?«
    Ich verstand, was er meinte, und fragte: »Wie hast du das bisher gemacht, ohne ihnen wehzutun?«
    Er errötete zart an Wangen und Hals. »Die Frauen sind erst in letzter Zeit so aggressiv, also war es nicht so schwierig. Die Anziehung funktioniert über Augenkontakt, und es war eine Situation, in der wir uns nicht anzusehen brauchten.« Mehr sagte er nicht, und das musste er auch nicht.
    »Fehlt es dir nicht?«
    »Ich bin ein Mann, Sam. Natürlich fehlt es mir, aber nicht so sehr, dass ich dafür eine Frau in Gefahr bringen würde.« Er schloss die Augen und holte tief Luft. »Es ist ein fantastisches Mittel zur Anregung. Streich das wieder – es ist eins der besten. Aber es gibt noch etwas Besseres.«
    »Was?«
    »Satt werden. Worte können das nicht beschreiben. Sex ist mehr was Körperliches, aber Trinken ist viel intimer. Ich nehme Leben in mich auf, den körperlichen, geistigen, emotionalen Plan eines menschlichen Wesens. Es ist intensiv, so viel auf einmal strömt auf einen ein. Es ist, als würde man in diesem einen Augenblick gleichzeitig sterben und leben. Der Rausch ist besser als alles, was man je erleben kann, und deshalb hat meine Enthaltsamkeit mich noch nicht in den Wahnsinn getrieben.«
    Ich sah die Begeisterung in seinen Augen und konnte nur erahnen, was für ein Hochgefühl er dabei erleben musste. Diesen Kerl machte im wahrsten Sinne des Wortes das Leben high, und ich wollte seine Dealerin sein. Ich wollte, dass dieser Ausdruck immer auf seinem Gesicht lag, wenn er mich sah.
    »Wann bist du zum letzten Mal satt geworden?«, fragte ich.
    »Gestern Abend.«
    »Wie läuft’s überhaupt?«
    »Ziemlich gut. Ich versuche, zweimal am Tag zu trinken, aber heute bin ich noch nicht dazu gekommen. In deiner Nähe zu sein, macht es nicht gerade besser.«
    Ich zuckte mitleidlos mit den Achseln. »Du hast mich herbestellt.«
    »Ich weiß, dass du dir Sorgen darüber machst, was passieren könnte, aber besteht irgendeine Möglichkeit, dass wir uns noch mal küssen?« Er biss sich auf die Lippe und starrte mich an wie ein unartiges Kind, das versprach, sich zu benehmen.
    »Ich weiß nicht. Ich bin immer noch ganz fertig vom letzten Mal.« Ich zögerte, unsicher, welche Worte ich wählen sollte. »Aber wenn du mich brauchst … kannst du mich haben.«
    Sein Blick fixierte mich. Er versuchte, irgendein Anzeichen von Widerstand zu entdecken. Ich schwieg.
    Er ergriff meine Hände und fuhr mit den Lippen über mein Handgelenk. »Es strömt auf diese Weise nicht annähernd so stark, aber dir könnte ein wenig schwindelig werden.«
    Seine feuchten Lippen, sein heißer Atem, seine Bartstoppeln am Kinn hatten verheerende Auswirkungen auf meine Nerven. Die Wärme stieg

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