Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cambion Chronicles 1

Cambion Chronicles 1

Titel: Cambion Chronicles 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Reed
Vom Netzwerk:
mein Kinn. »Pass auf dich auf.« Im Weggehen zog er das Handy aus der Tasche und stürmte an meinem Vater vorbei, bevor der ihn aufhalten konnte.
    Als Dad bei mir ankam, fragte er: »Wo brennt’s denn?«
    »Notfall in der Familie. Er musste weg.«
    Er räusperte sich. »Bist du sicher, dass er sich nicht vor mir drücken wollte?«
    »Nein. Es ist was passiert.« Wir gingen wieder zu den Stühlen. Ich setzte mich neben meinen Dad und vergrub meinen Kopf an seiner Brust. Ich zitterte am ganzen Körper, während mir die Tränen über die Wangen liefen und mit jedem Tropfen mehr Lebenskraft aus mir herausströmte. Starke Arme umschlossen mich und wiegten mich vor und zurück.
    »Schon gut, mein Püppchen. Alles wird gut«, versicherte er und rieb in langsamen Kreisen über meinen Rücken.
    Dad war ein fantastischer Anwalt. Er konnte mit Menschen umgehen und sich aus jeder Situation herausreden. Seine unerschütterliche Zuversicht und seine sanfte Überzeugungskraft brachten mich beinahe dazu, seinen Worten Glauben zu schenken.
    Beinahe.

24
    D ie Arbeit erwies sich als brauchbare Ablenkung. Sie hielt mich auf Trab. Durch Getränkebestellungen und Cafégeschnatter hindurch hatte ich stets ein wachsames Ohr auf mein Handy. Nicht die leiseste Vibration in meiner Hosentasche durfte ich verpassen. Dad war bis Montag in ein Hotel gezogen und hatte mir versprochen, mir sofort Bescheid zu sagen, wenn es etwas Neues gab.
    Nadine beobachtete mich aus dem Augenwinkel und wartete auf den Nervenzusammenbruch, von dem ich nicht weit entfernt war. Caleb musste ihr erzählt haben, was passiert war, denn sie fragte mich dauernd, ob es mir gut ginge.
    Als Mia und Dougie während meiner Pause aufkreuzten, war es mit meiner Selbstbeherrschung vorbei. Mia war die Einzige, die mich je bei einem ausgewachsenen Heulkrampf gesehen hatte, daher machte es mir nichts aus, ihren Rock als Taschentuch zu missbrauchen. Ich saß auf dem Rücksitz ihres Autos mit dem Kopf auf ihrem Schoß.
    »Ich mag Mrs M., ganz ehrlich.« Mia strich mir mit der Hand über die Haare. »Sie ist viel cooler als meine Mom.«
    »Deine Mom erlaubt dir aber alles«, schniefte ich.
    »Weil es ihr egal ist. Sie schenkt mir Sachen, um mich loszuwerden. ›Geh doch ins Einkaufszentrum, Mia‹ oder ›Hier, nimm meine Kreditkarte und kauf dir was Schönes.‹ Weißt du was, mein erstes ›Frauengespräch‹ hatte ich mit deiner Mom.«
    Ich hob den Kopf. »Das mit den Sockenpuppen?«
    »Genau. Darum war ich immer so gern bei dir zu Hause. Deine Mom machte sich tatsächlich Gedanken um mich.«
    Dougie drückte meine Schulter. »Ich mochte deine Mom auch. Sie war zwar komisch, aber hübsch.«
    Mias Hände legten sich blitzschnell auf meine Ohren. »Hör auf, in der Vergangenheitsform zu reden, Dougie! Sie ist nicht tot. Sie ist nur im Krankenhaus.«
    Dougie senkte den Kopf. »Tut mir leid.«
    »Schon okay.« Ich setzte mich auf und schielte nach der Uhr am Armaturenbrett. »Meine Pause ist fast vorbei. Bis später dann.«
    Nachdem ich eine Runde Umarmungen verteilt hatte, kletterte ich aus dem Wagen und legte meine Rüstung wieder an. Nadines Blick verfolgte mich, sobald ich das Gebäude betrat.
    »Wirst du mit Caleb sprechen?«
    Ich eilte an ihr vorbei und griff nach meiner Schürze. »Ich bin nicht in Stimmung.«
    »Er macht sich Sorgen um dich. Und du musst so bald wie möglich wissen, was da vor sich geht.«
    Ich drehte mich zu ihr um. »Was mit seinem Vater vor sich geht? Ich habe Caleb noch nie so abwehrend gesehen. Wenn überhaupt, sollte ich diejenige sein, die ausflippt. Schließlich hat er meiner Mom was getan und nicht seiner.«
    »Vielleicht solltest du mit Caleb reden.«
    »Da musst du dich wohl hinten anstellen, meine Liebe«, rief eine Stimme vom Tresen. Nadine und ich fuhren gleichzeitig zusammen. Mr Ross lehnte sich mit der Hüfte gegen die Theke und trug das Lächeln eines Eroberers zur Schau. »Hallo Samara. Wie geht es deiner Mutter?«
    »Als ob Sie das interessiert«, höhnte ich.
    Nadine schob mich hinter sich. »Sagen Sie, was Sie wollen, und dann verschwinden Sie, Mr Ross.«
    »Petrovsky, ich erinnere mich an dich, als du noch so groß warst.« Er legte die Hand auf halber Höhe an den Oberschenkel und lächelte. »Was bist du für eine wunderschöne Frau geworden. Genau wie deine Mutter.«
    »Was wollen Sie?«, fragte Nadine erneut in giftigem Tonfall.
    Ein Hauch von Furcht blitzte in seinen Augen auf und erschütterte für eine Sekunde seine

Weitere Kostenlose Bücher