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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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schaffen«, wandte ich ein. »Ich glaube, ich bin noch nicht bereit für diesen Schritt. In meinem Kopf läuft alles durcheinander. Meine Eltern bekamen mich, als sie noch in der Highschool waren, und ich will nicht, dass eine sorglose Tat mein ganzes Leben ruiniert. Ich verstehe, warum Caleb so ist, sein Bedürfnis nach Kontrolle; diese  … Dinger in unseren Körpern bekämpfen uns bei jeder Gelegenheit.«
    Ein paar quälende Momente lang sagte sie nichts, und selbst so hoch konzentriert wie jetzt sah sie fantastisch aus. Sie drehte eine weitere Runde im Raum, bevor sie die Zigarette ausdrückte und sich neben mich setzte. »Weißt du, warum mein Mann in Wirklichkeit krank ist? Weil ich ihn langsam umbringe.«
    Das hatte ich nicht kommen sehen, und der leichte Plauderton, in dem sie es sagte, ließ es noch verstörender klingen. »Was?«
    »Er ist nicht wie wir, aber wir sind verbunden, und mein Geist verlangt, dass ich regelmäßig von ihm trinke. Er schenkt mir so viel Freude, dass ich einfach platzen könnte, Samara. Aber er wird älter, und seine Energie ist nicht mehr so schnell wiederhergestellt wie früher. Sein Immunsystem leidet darunter, und es wird mit den Jahren immer schlimmer werden. Und wenn er stirbt  … «
    »Wird dein Geist Entzugserscheinungen bekommen, und du könntest wahnsinnig werden«, beendete ich den Satz. »Aber hast du nicht gesagt, wer einen Gefährten verliert, muss gemeldet werden? Heißt das, du könntest getötet werden?«
    Ihr Schweigen beantwortete meine Frage. »Verstehst du, wie viel Glück ihr habt? Du und Caleb seid beide Cambions, Gleichgestellte, die den vollkommenen Bund eingehen können. Ihr seid beide Geber und Nehmer und stärkt euch gegenseitig.«
    »Wenn wir uns nicht vorher umbringen«, murmelte ich.
    Da war es wieder, dieses mütterliche Lächeln. »Ihr seid verliebt. Ihr werdet streiten und euch auf die Nerven gehen, das steht fest. Aber die Verbindung zwischen euch, selbst jetzt schon, wird euch das überleben lassen, woran andere sterben würden. Mein Mann und ich haben nicht so viel Glück, und ich muss mich auf seinen Tod vorbereiten. Deshalb muss ich dafür sorgen, dass meine Familie geordnet ist. Es muss jemanden geben, der den Namen Petrovsky weiterführt und meine Töchter erzieht.«
    »Was ist mit Olivia?«
    »Sie wird zum Oberhaupt ernannt, wenn du den Titel ablehnst. Aber wenn du ablehnst, stehen du und Caleb nicht mehr unter dem Schutz meines Namens, und ihr seid wieder ganz am Anfang.«
    »Na wunderbar.« Eine weitere schwere Verantwortung auf meinen Schultern hatte mir gerade noch gefehlt, wirklich.
    »Deshalb bin ich hergekommen, um dir zu erklären, was dich erwartet«, fuhr sie fort. »Deine Verbindung mit Caleb ist eine meiner vielen Sorgen.«
    »Ja, also das  … «, begann ich und kämpfte gegen die plötzlich aufsteigende Übelkeit. »Zählt unsere Gefühlsverbindung denn gar nichts dabei? Calebs Kakao war an Halloween mit Olivenöl vergiftet, und er lag einen Monat im Koma. Wir sind vielleicht nicht den Bund eingegangen, aber unsere Verbindung trieb mich fast in den Wahnsinn. Soweit es mich betrifft, stecken wir schon tief in der Tinte.«
    »Darüber habe ich auch nachgedacht«, nickte Angie. »Cambions gehen selten mit anderen Cambions den Bund ein, und wenn, dann geschieht es sofort. Die Verbindung zwischen dir und Caleb sollte ein vorübergehender Zustand sein, so eine Art Verlobung. Es ist erstaunlich, dass ihr euch schon so lange zurückhaltet, wenn man bedenkt, was wir sind und was unsere Natur ist. Da liegt es natürlich auf der Hand, dass die Familie glaubt, du und Caleb seid schon den Bund eingegangen, und wieso sollten wir ihr sagen, dass es nicht so ist?«, sagte sie.
    Ich betrachtete ihren verschmitzten Gesichtsausdruck und wägte ab, was sie da andeutete, vor allem aber, was sie nicht sagte. »Du meinst, du hast sie glauben lassen, dass wir es sind? Also tun wir jetzt einfach so, oder wie?«
    »Dies sind sehr ungewöhnliche Umstände, mit denen wir so noch nie zu tun hatten. Lilith ist ein erwachsener Geist im Körper eines Kindes, und du bist zu jung, um eine so dauerhafte Entscheidung zu treffen. Das ist im Moment für dich die beste Lösung.«
    »Woher wissen sie, dass wir nicht lügen? Gibt es da einen Test? Ein geheimes Handzeichen?«, fragte ich.
    »Unwahrscheinlich, wenn jemand für euch aussagen kann, jemand, dem sie zutrauen, ein verlässlicher Zeuge zu sein.«
    Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, wen sie meinte.

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