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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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Dicke, blutige Finger strichen ihr das Haar aus dem Gesicht. »Es gibt nur einen kleinen Unterschied.« Er hob den Blick und sah mich an. »Stimmt’s, Lilith?«
    Er spielte mit mir, und ich hasste es. Es gefiel mir außerdem gar nicht, wie nahe sein Mund an Olivias war. Ich dachte an die schwarze Wolke in meinem Raum, an dieses wirbelnde Sturmsystem mit dem goldenen Licht in der Mitte, und an die Stimmen, die daraus hervorgedrungen waren. Ich würde nicht zulassen, dass Olivia sich diesem Chor anschloss, und dem grünen Schleier über meinem Blickfeld nach zu urteilen, würde Lilith mir zur Seite stehen.
    »Ja doch, wir haben es verstanden. Jetzt lass sie los, dann gehe ich mit dir. Wo immer du hinwillst.« Ich trat vor, aber Calebs Arm hielt mich auf wie ein Stahlriegel.
    Gunnar kicherte. »Dafür ist es ein bisschen zu spät. Ich will meinen Körper zurück. Diese Dämonenbastarde haben ihn gestohlen.«
    »Was?« Ich drehte mich zu Caleb um, der genauso verwirrt aussah, wie ich mich fühlte.
    Caleb schüttelte langsam den Kopf. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Denk mal ganz gründlich drüber nach. Ich bin sicher, dir fällt wieder ein, was du mir und Lilith angetan hast.«
    »Ich frage dich noch mal, wovon redest du?«, rief Caleb.
    »Ich schwöre dir, wenn du meinem Kind was tust, dann reiße ich dir das Herz raus«, schrie Angie.
    »Entschuldigung, wie war das?« Seine Hand drückte Olivias Kehle zu. Sie jaulte vor Schmerzen und zappelte immer noch in der Luft herum.
    »Lass sie los!«, verlangte ich.
    Die Waffe auf uns gerichtet, trat er einen Schritt zurück und dann noch einen in Richtung Aufzug. »Ich will das, was mir gehört, dann kriegt ihr, was euch gehört.«
    »Nein, nein! Olivia!« Angie stürmte zu den Aufzugtüren. »Ich werde dich finden. Wo du auch hingehst, ich werde dich finden«, versprach Angie, als die Türflügel zuglitten. »Und wenn ich dich gefunden habe, dann töte ich dich. Hörst du mich, Dämon!«
    »Mama!« Olivia schüttelte wild den Kopf, voller Entsetzen, dass wir sie einfach im Stich ließen, aber wir mussten zu ihrem Wohl tun, was er sagte. Die Aufzugtüren schlossen sich, und ihre Schreie waren noch mehrere Etagen unter uns zu hören.
    »Olivia!« Angie drückte verzweifelt auf den Knopf an der Wand.
    »Komm.« Caleb zog mich am Arm und führte mich zum anderen Aufzug zu unserer Rechten. Doch die Tür öffnete sich nicht, und die Zahl darüber war erloschen. Er war außer Betrieb.
    »Bleib hier und pass auf Haden auf! Kümmere dich um die Blutung, bis die Sanitäter kommen«, wies er Angie an, und wir rannten zum Treppenhaus.
    Nach dem langsamen, schwindelig machenden Abstieg aus dem zwölften Stock empfing uns in der Lobby ein ohrenbetäubender Tumult. Hotelgäste standen an den Eingangstüren, Wachmänner rannten auf den Aufzug zu.
    »Bleiben Sie bitte ruhig. Alles ist unter Kontrolle. Die Aufzüge sind derzeit außer Betrieb. Wenn Sie in Ihre Zimmer müssen: Die Nottreppe befindet sich den Flur hinunter. Wir danken Ihnen für Ihre Geduld. Bitte bleiben Sie ruhig«, ordnete der Sicherheitsmanager an. Dann sagte er über sein Funkgerät an der Rezeption Bescheid, dass er Verstärkung brauchte, um die Massen unter Kontrolle zu halten.
    Ich bahnte mir einen Weg durch die Menschenmenge, den Blick starr auf die Drehtür gerichtet. Die Hotelgäste strömten aus der Lounge in die Lobby, um sich nach der Ursache für den Aufruhr zu erkundigen. Walkie-Talkies knisterten. Handys wurden gezückt. Finger zeigten auf den Eingang. Zeugen sahen entsetzt zu und verlangten polizeiliche Unterstützung, ohne jedoch selbst Hilfe anzubieten. Stimmen mischten sich zu einem gleichmäßigen Geräuschteppich.
    »Oh Gott, seht sie euch an! Warum ist er voller Blut?«
    »Meine Damen und Herren, die Polizei ist unterwegs. Bitte bleiben Sie ruhig  … «
    »Es gab Schüsse in der achten Etage  … «
    »… überall Blut auf dem Boden. Einschüsse in der Wand und  … «
    »Verdammt! Ich bekomme kein Netz. Dürfte ich mal Ihr Handy  … «
    »Er hatte eine Waffe, ich konnte nichts unternehmen. Es tut mir so leid – jemand muss dem armen Mädchen helfen  … «
    »Haben Sie den Kerl gesehen? Was für ein Hüne  … «
    »… dünnes, blondes Mädchen, vielleicht achtzehn – ich konnte sie nicht genau sehen  … «
    »Ja, ein Mädchen wurde gerade aus dem Charlotte Hotel entführt. Charlotte. C-H -A-R…«
    »… hat meinen Wagen gestohlen! Rufen Sie die Polizei! Oh Gott, ich glaube,

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