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Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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irgendjemandem sonst in der Cafeteria. Köpfe fuhren zu uns herum, Kinnladen fielen herunter, und Jason kritzelte hastig etwas in sein Notizbuch. Und Dougie stand einfach da wie ein Idiot, ohne die Behauptung zu bestätigen oder zu entkräften.
    Mias Blick wurde eisig, als sie das Pärchen vor sich betrachtete. »War schön, dich zu sehen, Douglas. Aber wir sollten das nicht wiederholen.« Wie ein Hollywood-Star aus alten Zeiten rauschte Mia mit hoch erhobenem Haupt an den beiden vorbei. Eleganter Abgang nach links, Klappe.
    Dougie drehte sich zu mir und sagte fast flehend: »Sam, ich …«
    »Ich halt mich da raus. Du hättest was sagen können, hast du aber nicht. Außerdem hast du ja alle Hände voll zu tun, wie ich sehe. Viel Glück dabei.« Ich klopfte ihm auf die Schulter, raffte meine Sachen zusammen und holte Mia an den Flügeltüren ein.
    Zwar hatten sie ausgemacht, dass sie sich mit anderen verabreden durften, aber Mia hatte nicht erwartet, dass Dougie das auch umsetzen würde. Sie hatte mir nicht erzählt, was letztendlich zur Trennung geführt hatte, aber ich hatte da so eine Ahnung, dass es etwas mit der kleinen Miss Anhänglich zu tun haben könnte. Ich nahm an, Mia würde es mir schon irgendwann erzählen. Ihrem roboterhaften Gang und den verkrampften Schultern nach zu urteilen allerdings nicht heute.
    »Dougie geht also mit einem Abziehbild von mir? Dabei weiß er doch, dass nichts an das Original heranreicht«, grummelte Mia. Die Muskeln in ihrem Unterkiefer arbeiteten.
    »Hast du nicht Schluss gemacht?«
    »Darum geht’s hier nicht. Man ist nicht mit einem Mädchen zusammen und versucht es dann mit einer Billigausgabe von ihr. Er könnte wenigstens den Anstand besitzen, sich was Besseres zu suchen.« Sie gab sich tapfer, aber ihre dunklen Augenringe zeugten von Sorge und Erschöpfung.
    »Mia, ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Du benimmst dich so komisch in letzter Zeit.«
    »Mir geht es gut. Ich schlafe bloß zu wenig, das ist alles.«
    »Du würdest es mir doch sagen, wenn irgendwas wäre, oder?«
    »Genauso wie du es mir sagen würdest.« Sie warf mir einen scharfen Blick zu. Autsch, das saß.
    Die Ereignisse des Sommers hatten ein Unbehagen hinterlassen, das wie ein Vorhang zwischen uns hing. Ich musste meine Worte mit Bedacht wählen; jede Aktion, jede Ausrede lief erst durch die innere Zensur, also hielt ich es oft für besser, gar nichts zu sagen.
    Wir blieben vor dem Kursraum stehen, in dem sie Physik hatte, als Mr McNamara die Tür aufriss. »Schön, dass Sie uns für die letzten fünf Minuten doch noch beehren, Miss Moralez«, blaffte er, die tief sitzenden braunen Augen zu vorwurfsvollen Schlitzen verengt.
    Mia senkte den Kopf und fummelte an ihrem Schein herum. »Tut mir leid. Ich habe mich ein wenig schwach gefühlt.«
    Ich trat vor Mia und begegnete seinem unverwandten Blick. »Es geht ihr nicht gut, Sir. Ich wollte lieber mit ihr mitgehen, falls sie wieder ohnmächtig wird. Sie ist nicht ganz auf der Höhe. Das verstehen Sie doch sicher.« Ich sprach leise und monoton, damit meine Anziehung sein verhärtetes Herz erreichen konnte.
    Mr McNamara blinzelte mehrmals und lächelte dann träge. »Natürlich verstehe ich das. Mia, wenn Sie sich nicht wohlfühlen, können Sie ruhig nach Hause gehen. Ich möchte nicht, dass Sie sich überanstrengen.« Sein Angebot kam so glatt und geschmeidig wie ein Schuss Öl.
    Die plötzliche Kehrtwende machte Mia stutzig. Sie warf mir einen verwirrten Blick zu und sagte: »Nein, schon gut. Ist gleich vorbei.«
    Ich war mir sicher, dass ihr verdutzter Gesichtsausdruck noch eine Weile anhalten würde – zumindest solange Mia nichts von Lilith wusste.
    Zum Wohle aller Beteiligten durften nur meine Mutter und die anderen Cambions in meinem Leben wissen, was ich war. Die Geheimniskrämerei fraß mich langsam auf, aber damit würde ich einfach leben müssen. Vorerst.

5
    D ie folgende Woche zog sich wie Kaugummi, aber die Natur ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen.
    Herbstlaub setzte die Landschaft in Brand und verging spektakulär in einer atemberaubenden Pracht aus Rot- und Goldtönen. Die Menschen holten ihre Leder- und Fleecejacken aus dem Schrank und schlürften heiße Getränke, um sich warm zu halten. Kürbisse, Vogelscheuchen und Geister zierten Veranden und Vorgärten. Orangefarbene und schwarze Luftschlangen schmückten Cafeteria und Klassenzimmer. Schrilles Gelächter und Gequieke hallten in den Fluren wider; Filmblut tropfte von

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