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Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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schwach war, um auf eigenen Beinen zu stehen, was meinen Krankenhausaufenthalt natürlich verlängerte. Zumindest verlor ich dabei in drei Tagen fünf Kilo.
    Doch egal, wie viel Energie ich spendete, es reichte nicht. Capone wurde kräftiger, aber er brauchte mehr, als ich geben konnte. Ich gab ihm alles, was ich hatte, um Caleb am Leben zu erhalten. Haden und Michael äußerten ihre Bedenken, aber es gab keine andere Möglichkeit.
    Stunde um Stunde lag Caleb da wie ein seelenloses, gekentertes Schiff, und ich hatte das Gefühl, langsam mit ihm zu versinken. Auch wenn der ganze Beziehungskram noch Neuland für mich war, der Gedanke daran, ohne mein Kuchenmonster leben zu müssen, ließ mich in eine bodenlose Leere stürzen. Alles, was mir blieb, war die Hoffnung. Und die Zeit.
    Am fünften Tag entließen die Ärzte mich als geheilt. Die Mühe hätten sie sich auch sparen können, denn ich schlug umgehend mein Lager in Calebs Zimmer auf. Allein Moms absurde Forderung, ich müsse irgendwann auch wieder in die Schule gehen, hielt mich davon ab, mir eine Burg aus Bettdecken zu bauen.
    Meine erste Nacht zu Hause verbrachte ich in Melancholie und Einsamkeit. Mom ließ mich in Ruhe, aber alle paar Stunden sah ich ihren Schatten unter meiner Tür hindurch. Sie erzählte mir, dass Dougie vorbeigekommen sei und mir eine Karte dagelassen habe. Ein Glück, dass Mom die Botschaften für mich abfing – ich war nicht in der Stimmung für Gesellschaft. Es waren so viele Fragen offen, und ich konnte kaum essen, ganz zu schweigen davon, mir eine vernünftige Erklärung auszudenken. Es würde alles noch schlimm genug werden, wenn ich am nächsten Tag wieder zur Schule musste.
    Ich konnte nicht lange still sitzen, und meine Haut kribbelte bei der kleinsten Berührung. Lilith winselte und wühlte in meinen Eingeweiden. Sie verzehrte sich nach Capone wie ich mich nach meinem Liebsten. Geflüsterte Gespräche hallten mir in den Ohren, geisterhaftes Gelächter und unwirkliche Geräusche ließen mir die Haare auf den Armen zu Berge stehen. Phantome nahmen Gestalt an und verwandelten mein Zimmer in eine überfüllte Stehparty der Erinnerungen, die sich vervielfachten und mehr Raum einnahmen, als ihnen zugestanden hätte.
    Ich war ein Nervenbündel und brach aus den unmöglichsten Gründen in Tränen aus: weil das Shampoo alle war, weil ich mir die Zunge an der Suppe verbrannt hatte und weil mein Blick auf das Einmachglas mit den Vierteldollarstücken fiel. Monatelang hatte ich diese Münzen als Beweise für Calebs Zuneigung gesammelt. Nur wir verstanden diesen Code und bewahrten ihn wie einen Schatz. Zweihundertundfünfzehn Mal »Ich liebe dich«, sicher verwahrt in einem alten Einweckglas, und die Zinsen stiegen stündlich.
    Ich setzte mich auf den Boden, schüttete das Glas aus und zählte die Münzen so behutsam, als wären sie meine Kinder. Als ich entdeckte, dass eine fehlte, stellte ich das ganze Zimmer auf den Kopf, um sie zu finden. Vor Wut brüllend, suchte ich unter Tischen, Stühlen und Klamottenhaufen, doch ohne Erfolg. Meine Hände zitterten und übertrugen damit die Krise auf meinen gesamten Körper, der umgehend den Ausnahmezustand ausrief und erst mal die Atmung und alle anderen Körperfunktionen einstellte.
    Mom stürmte kampfbereit mit gezücktem Baseballschläger in mein Zimmer. »Samara! Was ist los? Was ist denn passiert?«
    »Einer fehlt! Er ist weg. Er war da drin.« Ich krabbelte auf Händen und Knien und tastete dabei manisch den Teppich ab. Tränen behinderten meine Sicht, ich musste mich auf meinen Tastsinn verlassen. »Ich weiß genau, dass es dreiundfünfzig fünfundsiebzig waren. Jetzt sind es nur noch dreiundfünfzig fünfzig.«
    Mom ließ den Schläger fallen und kniete sich neben mich auf den Boden. »Beruhige dich, Samara. Wir finden ihn. Du hast dich bestimmt verzählt.«
    »Nein! Er war da. Ich habe ihn verloren. Ich kann ihn nicht finden. Bitte hilf mir, Mom!« Ich wühlte unter meinem Bett und zog Sachen hervor, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Zwei Hände packten meine Hüften mit festem Griff und zogen mich unter dem Bett hervor. »Nein! Ich muss ihn finden. Ich darf ihn nicht verlieren. Er gehört mir!«
    »Hör auf, Süße. Bitte, hör auf damit.« Mom hielt mich fest in den Armen und wiegte mich vor und zurück. »Ganz ruhig. Tief durchatmen. Wir finden ihn, und wenn es die ganze Nacht dauert. Ich helfe dir beim Nachzählen. Buchhalterinnen können gut mit Zahlen, oder nicht? Süße,

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