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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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beiden Beamten ins Obergeschoss stiegen und sich Miltons Schlafzimmer und das Bad ansahen, fanden sie dort ähnliche Verhältnisse vor.
    Reinke schüttelte den Kopf, als er das Bad verließ. »Du wirst es nicht glauben. Dieser Bekloppte hat sämtliche Blätter Toilettenpapier von der Rolle abgerissen und sie neben dem Klo in einem Weidenkorb gestapelt, an dem ein Schild die ›Entsorgung‹ erklärt. O Mann, was macht man denn sonst mit Klopapier, als es runterzuspülen?«
    »Komm mal her und guck dir das hier an«, sagte Peters, der im Schlafzimmer vor dem Kleiderschrank stand. »Verrate mir mal, welcher normale Mensch Socken an Kleiderbügel hängt?«
    Gleich darauf betrachteten beide fassungslos die Socken, die dreifach gefaltete Unterwäsche und die Hemden; alles war in präziser Aufteilung an Holzkleiderbügeln befestigt. Die Hemden waren vollständig zugeknöpft, auch die Manschetten. Außerdem hatte Milton die Kleidung nach Jahreszeiten geordnet. Peters und Reinke mussten es nicht erraten, denn Milton hatte im Schrank unmissverständliche Poster mit Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterbildern angebracht.
    Da sie im Schlafzimmer auf nichts Aufschlussreiches stießen, begaben sich die beiden NIC-Mitarbeiter in das zweite, als Büro eingerichtete Zimmer. Sofort interessierten sie sich für Miltons Schreibtisch, auf dem sich sämtliche Gegenstände in rechtem Winkel zueinander befanden.
    Schließlich entdeckten sie in diesem Haus der perfekten Ordnung etwas Verwertbares. In einem Regal hinter dem Schreibtisch stand ein Kistchen mit der Beschriftung »Rezepte«; dass sie nach Monat und Produkt sortiert waren, ließ sich schnell ersehen. Reinke entnahm dem Behältnis einen Kassenbon, der einen Namen enthielt.
    »Chastity Hayes«, las Reinke ab. »Wollen wir wetten, dass sie seine Freundin ist?«
    »Falls so ein Vogel überhaupt eine Freundin haben kann .«
    Beide Männer dachten ungefähr das Gleiche, als sie mit den Taschenlampen die Wände des Büroraums ableuchteten. Die Bilder an den Wänden waren nach einem höchst sonderbaren Muster verteilt. Peters erkannte es als Erster. »Das ist die Doppelhelix. DNS. Dieser Vogel ist total übergeschnappt.«
    Reinkes Lichtkegel glitt über ein Bild und kehrte sofort wieder dorthin zurück.
    »›In Liebe, Chastity‹«, las Reinke am unteren Rand des Fotos, das Chastity Hayes in freizügiger Badekleidung zeigte, während sie dem Fotografen, vermutlich Milton, eine Kusshand schenkte. »Das ist seine Freundin?« Entgeistert betrachtete Peters eine Aufnahme Miltons, die neben dem Foto hing, das Chastity im Bikini zeigte. »Wie kommt ein solcher Spinner an so eine Traumfrau?«
    »Liegt am Mutterinstinkt«, sagte Peters. »Manche Frauen stehen drauf, Männer zu verhätscheln.« Er holte ein elektronisches Gerät heraus, das Ähnlichkeit mit einem vergrößerten BlackBerry-Kommunikator hatte, und tippte den Namen Chastity Hayes ein. Eine Minute später wurden ihm drei Treffer gemeldet. Peters begrenzte die Suche auf das Gebiet des District of Columbia und geriet an Chastity Hayes, Beruf Buchhalterin, Besitzerin eines Häuschens in Chevy Chase, Maryland. Zudem wurde er über ihre Schul- und Ausbildung, den beruflichen Werdegang, die Finanzen und ihre Krankheitsgeschichte informiert. Während Peters’ Blick über die Daten auf dem winzigen Bildschirm glitt, deutete Reinke plötzlich auf eine bestimmte Zeile.
    »Sie ist mal in einer Klapsmühle in Behandlung gewesen. Wahrscheinlich hat sie ’nen ähnlichen Rappel wie Farb.«
    »Wenigstens wissen wir jetzt, wo sie wohnt. Und wenn Farb sich nicht hier aufhält, besteht eine gewisse Aussicht, dass er bei ihr rumhängt.« Peters starrte erneut auf Chastitys reizvolles Foto. » Ich würd’s jedenfalls tun, wenn ich er wäre.«
    Unruhe an der Rückseite des Hauses ließ beide Männer innehalten. Erst hörten sie Schritte; dann erklangen ein Ächzen und ein dumpfer Aufprall.
    Beide zogen die Pistolen und schlichen in die Richtung, aus der sie die Geräusche vernommen hatten.
    Als sie die Küche erreichten, sahen sie einen Fremden reglos auf dem Fußboden liegen. Sie zuckten zusammen, als sie erkannten, dass er eine Uniform trug.
    »Ein Wachmann«, konstatierte Reinke. »Wir müssen irgendeinen Alarm ausgelöst haben.«
    »Ja, aber wer hat den Typen umgehauen, verdammt noch mal?«
    Nervös spähten sie nach allen Seiten ins Dunkel.
    »Verziehen wir uns«, flüsterte Reinke.
    Sie huschten zur Hintertür hinaus und gelangten bald zu

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