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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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einem Zug leer. Anschließend tupfte er sich den Mund mit der Serviette ab. »Ich trinke täglich Orangensaft«, erklärte er. »Weißt du warum? Es ist massenhaft Kalzium drin. Ich bin Sechsundsechzig, aber sieht man’s mir an? Zum Teufel, nein. Fühl mal diese Muskeln, Tony. Nur zu, fühl mal.« Bagger spannte den rechten Bizeps. Doch Tony wirkte, als wäre er gelähmt. Bagger spielte den Überraschten. »Weshalb so verdattert? Ach, weil die kleine Schlampe aus dem Fenster geflogen ist? Zerbrich dir deswegen nicht den Kopf.« Er wandte sich an den Gorilla, der für Carmelas Fenstersturz gesorgt hatte. »He, Mike, du hast auf den Swimmingpool gezielt, so wie in dem James-Bond-Film, stimmt’s? Welcher war das nur gleich wieder?«
    »Diamantenfieber, Mr. Bagger«, gab Mike ihm auf Anhieb Auskunft.
    Bagger lächelte. »Genau, Diamantenfieber. Ich gucke mir diesen James-Bond-Scheiß gern an. Das ist der Streifen, in dem diese … wie hieß sie wieder …? so einen winzigen Bikini trägt, dessen Höschen ihr schier den Arsch spaltet. Stephanie Powers?«
    »Jill St. John, Mr. Bagger«, wagte Mike ihn höflich zu berichtigen.
    »Ja, genau, genau, diese beiden Bräute bring ich immer durcheinander. Nackte Weiber sehen eben alle gleich aus. Schau mal nach.«
    »Leider hab ich den Swimmingpool knapp verfehlt, Mr. Bagger«, musste Mike eingestehen.
    »Aber du hast es versucht, Mike, du hast es versucht, darauf kommt’s an.« Bagger drehte sich wieder Tony zu. »Das ist das Ausschlaggebende, nicht wahr, Tony?« Offenbar hinderte blankes Entsetzen Tony daran, Bagger zu antworten. »Außerdem ist es besser so, mir fallen nämlich gerade die zwei alten Leutchen unten ein. Du wirst es nicht glauben, aber als wir ins Haus gingen und sie uns sahen, sind sie einfach tot umgefallen. Und es ist ja ausgeschlossen, dass das kleine, niedliche, bonita Flittchen in einem so großen Bau die ganze Arbeit hätte allein schaffen können. Also sieht es so aus, als hätten wir ihr einen Gefallen getan, was, Tony?« Mit äußerster Mühsal nickte Tony. »Und nun fühl meine Muskeln. Ich will, dass du die Kraft meines Körpers spürst.« Bagger wartete nicht mehr ab, sondern packte Tonys Hand und legte sie auf seinen angespannten Bizeps. »Fühlst du, wie hart mein Oberarm ist, Tony? Kannst du dir jetzt vorstellen, wie stark ich bin? Kannst du dir jetzt einen Begriff davon machen?«
    »Bitte bringen Sie mich nicht um, Mr. Bagger«, jammerte Tony. »Bitte nicht. Es tut mir leid. Es tut mir echt leid.«
    Brutal presste Bagger Tonys Finger zusammen, ließ jedoch gleich davon ab. »Hör auf! Tu so was nicht! Entschuldigungsgewinsel steht einem Mann schlecht. Außerdem war es eine prachtvolle, gelungene Gaunerei, ein wirklich erstklassiger Coup. Jeder in der Kasinoszene weiß inzwischen, dass ihr Schwindler mich über den Tisch gezogen und um 40 Millionen Möpse erleichtert habt.« Bagger lenkte den Blick zur Seite und holte tief Atem, um sich zu beruhigen. Er hatte offensichtlich große Mühe, die Beherrschung zu wahren und Tony nicht mit bloßen Händen in Stücke zu reißen, zumindest nicht sofort. »Aber vorher lass uns eine wichtige Sache klären. Ich will, dass du mich fragst, wie ich dich aufgespürt habe. Ich wünsche, dass du erkennst, wie klug ich bin und wie doof du bist. Also frag mich, Tony, wie ich dich gefunden hab, obwohl du doch nach der fetten Abzocke die ganze weite Scheißwelt zur Auswahl für ein Rückzugsgebiet hattest.« Bagger packte Tonys schlanken Hals und zerrte ihn zu sich herüber. »Frag mich, du kleiner Wichser.« In Baggers Schläfe pochte eine Ader.
    »Wie haben Sie mich aufgespürt, Mr. Bagger?«, fragte Tony mit stockender Stimme.
    Bagger stieß den Unterarm gegen Tonys schmalen Brustkorb und kippte ihn aufs Bett. Dann stand der Kasinokönig auf und stapfte hin und her.
    »Es freut mich, dass du danach fragst. Weißt du, dieses raffinierte Luder, das eure Abzocke dirigiert hat, hat mich am ersten Abend von dir beobachten lassen, um mir weiszumachen, ich würde von irgendeiner Behörde überwacht. Und die einzige Möglichkeit, in mein Büro zu gaffen, gibt es in einem Zimmer im dreiundzwanzigsten Stock des Hotels auf der anderen Straßenseite. Also bin ich hinübergegangen, habe mich erkundigt, wer diese Zimmer an dem Tag bewohnt hat, und jede einzelne Person, die dann auf meiner Liste stand, gründlich überprüft.« Er blieb stehen und feixte Tony an. »Bis ich auf dich gestoßen bin. Du warst so schlau, dich nicht

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