Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
vorgenommen, und es hat jedes Mal geklappt. Das liegt an ’nem Softwarefehler, den noch keiner geschnallt hat. Und bis sie dahinterkommen, ist für uns Zahltag.«
    Leo grinste und mischte abermals sein Kartenspiel. »Nach dieser Sause kannst du sicher sein, dass sie sich gleich drauf stürzen.«
    »Warum nicht acht Abhebungen an jedem Geldautomaten, eine pro Kreditkarte?«, fragte Tony. »Dann bräuchten wir nicht so viele Automaten anzufahren.«
    »Weil es ein bisschen verdächtig wirken könnte, wenn du nacheinander acht Kreditkarten in den Schlitz steckst, während hinter dir Leute warten«, antwortete Annabelle ungeduldig. »Bei zwei Kreditkarten sieht es so aus, als wäre ein Fehler aufgetreten und als würdest du dieselbe Karte ein zweites Mal reinschieben.«
    »Ach, diese Gaunerjugend«, murmelte Leo. »So leichtsinnig und ahnungslos.«
    Annabelle reichte jedem ein Ringnotizbuch. »Hier drin stehen die PIN-Nummern der Kreditkarten, die genaue Summe, die vom Sparguthaben aufs Konto zu transferieren ist, und welcher Betrag abgehoben werden soll. Wenn wir fertig sind, verbrennen wir die Notizbücher.« Sie stand auf, ging zu einem Schrank und warf jedem einen Kleidersack zu. »Hier ist die Verkleidung drin. Packt das Geld dann in die Säcke.« Sie nahm wieder Platz. »Pro Geldautomat habe ich zehn Minuten veranschlagt. Wir halten ständigen Kontakt. Falls irgendwo etwas faul aussieht, zieht Leine und fahrt zum nächsten Automaten.«
    Freddy las die in seinem Notizbuch vermerkten Summen. »Und wenn die Leute keine ausreichenden Spareinlagen haben? Auch Reiche sind mal knapp bei Kasse.«
    »Die Knete ist da«, beteuerte Annabelle. »Ich hab’s überprüft.«
    »Wie denn das?«, fragte Tony.
    »Indem ich bei der Bank angerufen, mich als Verkäufer ausgegeben und mich erkundigt habe, ob sie genug Rücklagen hätten, um eine Rechnung über fünfzigtausend Dollar zu begleichen.«
    »Und die haben dir einfach so Auskunft gegeben?«, staunte Tony.
    »Man kriegt immer ’ne Auskunft, Jungchen«, versicherte ihm Leo, »wenn man weiß, wie man fragen muss.«
    »In den letzten zwei Tagen hab ich mir sämtliche Wohnsitze der Hammel angeschaut, die wir scheren wollen«, sagte Annabelle. »Jede Villa war wenigstens fünf Millionen wert. Vor einem Haus standen zwei Saleens. Diese Leute schwimmen in Geld.«
    »Du hast dir ihre Häuser angeguckt?«, vergewisserte sich Tony.
    »Wie sie es dir gesagt hat«, rief Leo ihm in Erinnerung, »Nummernschilder sind bisweilen nützlich.«
    »Die Gesamteinnahme wird sich auf neunhunderttausend summieren, im Schnitt dreißig Riesen pro Karte«, sagte Annabelle. »Die Banken, die wir uns vorknöpfen, rechnen ihre Geldautomatenumsätze jeweils um zwölf Uhr ab. Bis dahin sind wir längst fertig.« Sie heftete den Blick auf Tony. »Und falls jemand auf die Idee verfällt, zu kassieren und die Fliege zu machen: Das nächste Ding soll uns das Doppelte einbringen.«
    »Also wirklich«, sagte Tony beleidigt und fuhr sich mit der Hand übers geleckte Haar. »Die Sache macht mir Spaß, ehrlich.«
    »Sie macht nur Spaß, wenn man nicht erwischt wird«, konstatierte Annabelle.
    »Bist du denn je erwischt worden?«, fragte Tony.
    »Warum wirfst du keinen Blick in dein Notizbuch?«, fragte Annabelle zurück. »Dann unterlaufen dir keine Irrtümer.«
    »Es sind doch bloß Bankdaten. So was raff ich mit links.«
    »Das war keine Bitte«, sagte Annabelle und verließ das Zimmer.
    »Du hast es gehört, Jungchen«, sagte Leo, der sich kaum Mühe gab, sein Feixen zu verheimlichen.
    Tony brummte etwas Unverständliches und ging ebenfalls hinaus.
    »Die Kleine hält die Zügel straff, was?«, bemerkte Freddy.
    »Willst du mit jemandem zusammenarbeiten, der Murks macht?«, fragte Leo.
    »Wer ist sie?«
    »Annabelle«, antwortete Leo.
    »Das weiß ich auch! Wie lautet ihr Familienname? Es wundert mich, dass ich ihr nicht früher begegnet bin. Der Kreis begabter Abzocker ist ziemlich klein.«
    »Wenn sie wollte, dass du ihren Namen weißt, hätte sie ihn dir verraten.«
    »Komm schon, Leo, ihr wisst alles über uns«, sagte Freddy. »Und ich bin schon ziemlich herumgekommen. Trotzdem hab ich überhaupt keine Vorstellung von der Kleinen.«
    Leo überlegte. »Also gut«, sagte er schließlich leise, »aber du musst schwören, das Geheimnis mit ins Grab zu nehmen. Und falls du ihr sagst, ich hätte geplaudert, leugne ich alles ab und mach dich kalt. Das ist mein Ernst.« Leo wartete, bis Freddy das geforderte

Weitere Kostenlose Bücher