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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Erzählen Sie mir etwas über den Mann.«
    Annabelle rieb die langen, schmalen Finger aneinander und holte tief Atem. »Sein Name ist Jerry Bagger. Ihm gehört das Kasino Pompeji, das größte in Atlantic City. Vor Jahren hat man ihn aus Vegas verjagt, weil er als Brutalo galt. Ohne Übertreibung – er reißt Ihnen die Eingeweide aus dem Leib, wenn Sie versuchen, in seinem Kasino auch nur einen Fünf-Dollar-Chip zu klauen.«
    »Um wie viel haben Sie ihn erleichtert?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Um beurteilen zu können, wie stark seine Motivation ist, Ihnen nachzujagen.«
    »Vierzig Millionen Dollar. Betrachten Sie das als ausreichende Motivation?«
    »Ich bin beeindruckt. Ich kann mir denken, dass jemand wie Bagger sich nicht so leicht über den Tisch ziehen lässt.«
    Annabelle erlaubte sich ein Schmunzeln. »Ich gebe zu, es war eine meiner gelungensten Aktionen. Aber Bagger ist brandgefährlich, zumal er ein Irrer ist. Wenn er glaubt, dass dieser oder jener mir hilft, ist die betreffende Person ebenso gefährdet wie ich. Bagger unterzieht sie der gleichen Behandlung: Tod durch Qualen, große Qualen.«
    »Weiß er, dass Sie im D. C. sind?«
    »Nein. Die anderen ebenso wenig.«
    »Also war noch jemand an Ihrem Coup beteiligt? Bagger könnte sich auch diese Leute vorknöpfen.«
    »Vielleicht. Aber wie gesagt – auch sie wissen nicht, wo ich bin.«
    Stone nickte. »Allerdings haben wir zurzeit keine Ahnung, was Bagger tatsächlich weiß oder nicht. Ich bin mir sicher, dass zu den Einzelheiten, die über unser kleines Abenteuer rund um die Kongressbibliothek an die Öffentlichkeit gelangt sind, weder Ihr Name noch Ihr Bild zählten. Trotzdem gibt es keine völlige Gewissheit, dass Sie nicht irgendeine Spur hinterlassen haben, die dem Kerl helfen könnte, Sie ausfindig zu machen.«
    »Ursprünglich wollte ich mich in den Südpazifik absetzen.«
    Stone schüttelte den Kopf. »Flüchtige verschwinden immer in den Südpazifik. Vermutlich wird Bagger genau dort zuerst nach Ihnen suchen.«
    »Sie veräppeln mich.«
    »Ein bisschen, ja. Aber nur ein bisschen.«
    »In Wirklichkeit meinen Sie, ich sollte hierbleiben?«
    »Ja. Ich unterstelle, dass Sie Ihre Spuren gut verwischt haben. Es gibt keine Hinweise auf Ihren jetzigen Aufenthaltsort, oder? Keine Namen, Reiseplanungen, Telefonnummern, eingeweihte Bekannte?«
    Annabelle schüttelte den Kopf. »Es war ein ziemlich spontaner Entschluss, hierherzureisen. Alles lief unter falschem Namen.«
    »Am klügsten wäre es, unauffällig herauszufinden, was Bagger weiß.«
    »Sie können sich unmöglich in die Nähe dieses Verrückten wagen, Oliver. Das wäre Selbstmord.«
    »Ich weiß, wie man sich informiert, also lassen Sie mich nur machen.«
    »Ich habe noch nie jemand gebeten, mir zu helfen.«
    »Bei mir hat es ebenfalls Jahrzehnte gedauert.«
    Annabelle machte ein erstauntes Gesicht. »Aber inzwischen sind Sie froh, dass Sie es getan haben?«
    »Ja. Denn nur deshalb bin ich noch am Leben. Ziehen Sie in ein anderes Hotel um. Geld genug scheinen Sie ja zu haben.«
    »Geld spielt keine Rolle.« Annabelle erhob sich, ging zur Tür und drehte sich noch einmal um. »Ich bin Ihnen sehr dankbar, Oliver.«
    »Hoffen wir, dass Sie das noch sagen können, wenn alles überstanden ist.«

KAPITEL 7

    »Hältst du mich für bescheuert?«, brüllte Jerry Bagger, rammte den Mann gegen die Wand des luxuriösen Büros in der 23. Etage des Kasino Pompeji und drückte ihm mit dem Unterarm die Luft ab. Die Jalousien der Fensterfront waren geschlossen. Bagger schloss stets die Rollos, wenn er auf der Ledercouch eine willige Dame flachlegte oder jemanden, der es verdiente, windelweich prügelte. Nach seinem Empfinden gehörten solche Dinge zum Privaten. Das galt ihm als Ehrensache.
    Der Mann gab auf Baggers Frage keine Antwort, vor allem deshalb nicht, weil er keine Luft mehr bekam. Bagger erwartete auch gar keine Antwort. Sein erster Hieb brach dem Mann die Nase. Der zweite Schlag kostete ihn einen Schneidezahn. Nun fing der Mann zu flennen an und sank in sich zusammen. Zur Abrundung trat Bagger ihm in den Leib, worauf der Mann sich würgend erbrach. Als sein Mageninhalt sich auf dem teuren Teppich aus Merinowolle ausbreitete, mussten Baggers Bodyguards eingreifen, um ihren wutentbrannten Boss von seinem Opfer fernzuhalten, ehe noch Schlimmeres geschah.
    Man schleifte den Nichtsnutz aus dem Büro, wobei er schluchzte, blutete und um Entschuldigung nuschelte. Bagger nahm hinter dem

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