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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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geworden. Und seine Geschäftspartner und Konkurrenten benahmen sich nicht mehr so respektvoll wie zuvor, weil sie spürten, dass Bagger nicht mehr unangefochten an der Spitze stand, dass auch er Schwachstellen hatte. Anrufen folgten keine sofortigen Rückrufe mehr. Aufträge, auf deren unverzügliche Erledigung er sich früher hatte verlassen können, wurden nicht mehr zuverlässig ausgeführt. »Ein Exempel«, wiederholte Bagger. »Um diesen Arschlöchern zu zeigen, dass ich noch immer der Größte bin und mit jedem Tag mächtiger werde. Und ich finde dich, Annabelle. Ich finde dich.«

KAPITEL 8

    Der Kontaktmann, an den Oliver Stone sich zwecks Informationsbeschaffung wandte, war der ehemalige Secret-Service-Agent Alex Ford, Ehrenmitglied des Camel Clubs. Die beiden Männer vertrauten einander uneingeschränkt, und Stone wusste, Ford war die einzige Informationsquelle, die ihm diskret zu Aufschlüssen verhelfen konnte.
    »Besteht irgendein Zusammenhang mit dieser Frau, mit der du kürzlich Umgang hattest?«, erkundigte sich Alex, als Stone anrief und ihm seine Bitte vortrug. »Sie hieß Susan, nicht wahr?«
    »Es hat nichts mit ihr zu tun«, log Stone. »Sie reist in diesen Tagen ab. Es geht um etwas anderes, in das ich verwickelt bin.«
    »Für einen Friedhofsgärtner kommst du ganz schön herum.«
    »Es hält mich jung.«
    »Das FBI kann auch ein bisschen aushelfen. Nach dem, was du beim letzten Mal für die Jungs geleistet hast, sind sie es dir schuldig. Wann musst du Bescheid wissen?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Nur der Vollständigkeit halber, ich habe von diesem Jerry Bagger gehört. Das Justizministerium sucht schon seit Langem nach einer Handhabe, um den Burschen auszuhebeln.«
    »Sicher nicht ohne Grund. Danke, Alex.«
    Reuben Rhodes und Caleb Shaw besuchten Stone am Abend in seinem Friedhofsgärtnerhäuschen. Caleb stand vor einer wichtigen Entscheidung und war schrecklich aufgeregt.
    »Man hat mich gefragt, aber ich weiß nicht, ob ich einwilligen soll«, jammerte er. »Ich weiß es einfach nicht!«
    »Die Kongressbibliothek hat also vor, dich zum Leiter der Raritätenabteilung zu ernennen«, sagte Stone. »Für mich klingt das nach einer großartigen Beförderung, Caleb. Was gibt es da zu überlegen?«
    »Na hör mal«, entgegnete Caleb unwirsch. »Wenn man bedenkt, dass der Posten nur deshalb frei geworden ist, weil der vorherige Abteilungsleiter der Bibliothek auf grässlichste Weise ermordet wurde und der diensthabende Leiter infolge der Ereignisse einen Nervenzusammenbruch erlitten hat – würdest da nicht auch erst mal nachdenken?«
    »Ach was, Caleb, greif zu«, sagte Reuben. »Wer könnte denn gegen einen feschen jungen Platzhirsch wie dich irgendwelche Einwände haben?«
    Als Mittfünfziger von mittlerer Größe und leicht schwammiger Gestalt, bar aller Sportlichkeit und jeglichen persönlichen Mutes, empfand Caleb diese Bemerkung keineswegs als lustig.
    »Du sagtest, du kriegst mehr Geld«, rief Stone ihm in Erinnerung. »Sogar erheblich mehr.«
    »Ja, aber wenn das bloß bedeutet, dass ich mir ein schöneres Begräbnis leisten kann, bin ich nicht interessiert.«
    »Aber wenn jemand auch dich abmurkst, würdest du deinen Freunden mehr hinterlassen«, meinte Reuben bärbeißig. »Wenn das kein Trost ist, weiß ich auch nicht.«
    »Ich kann selbst nicht begreifen«, erwiderte Caleb hitzig, »warum ich dich überhaupt nach deiner Meinung frage!«
    Reuben wandte seine Aufmerksamkeit Stone zu. »Hast du in letzter Zeit Susan gesehen?« Annabelles richtigen Namen kannte ausschließlich Stone.
    »Sie kam gestern vorbei, allerdings nur für ein paar Minuten. Sie und Milton haben den Fall sauber abgewickelt. Das gute Stück ist wieder da, wohin es gehört.«
    »Ich gebe zu, sie hat Wort gehalten«, sagte Caleb.
    »Wenn ich sie doch nur überreden könnte, mit mir auszugehen«, sinnierte Reuben. »Dauernd hat sie andere Pläne. Ich bin mir nicht sicher, ob sie mich abblitzen lässt oder nicht. Jedenfalls könnte ich es nicht nachvollziehen. Schaut mich doch an! Bin ich denn nicht liebenswert?«
    Reuben zählte fast sechzig Jahre, hatte einen Vollbart und dunkles, krauses, grau gesträhntes Haar, das bis auf die Schultern reichte. Sein baumlanger Körper war muskulös wie der eines Footballstürmers aus der Profiliga. Reuben war Vietnamveteran und Inhaber etlicher Orden, hatte jedoch die meisten beruflichen Brücken hinter sich abgebrochen und wäre fast an Alkohol und Pillen zugrunde gegangen,

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