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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hätte Stone ihn nicht aus dem Sumpf gezogen. Heute arbeitete er im Hafen als Schauermann.
    »Wenn wir schon ironisch werden wollen – ich habe gesehen, wie euer Freund Carter Gray mit der Medal of Freedom ausgezeichnet wurde«, sagte Caleb, nachdem er Reuben einen ungläubigen Blick zugeworfen hatte. »Hätte er sich behauptet, könntet ihr beide euch jetzt die Radieschen von unten anschauen, und der Rest unseres Clubs würde in einer CIA-Folterkammer grausamen Wasserbett-Ritualen unterworfen.«
    »Zum hundertsten Mal«, schnauzte Reuben, »die Methode heißt nicht Wasserbett, sondern Surfbrett .«
    »Na und? Ist doch egal. Der Kerl ist allemal ein Scheusal.«
    »In Wirklichkeit ist er ein Mann, der seinen eingeschlagenen Weg für richtig hält, und da ist er nicht der Einzige«, sagte Stone. »Übrigens war ich vor dem Weißen Haus und habe ihn nach der Ordensverleihung abfahren sehen.«
    »Du warst vorm Weißen Haus?«, rief Caleb.
    »Klar, er hat mir den Orden gezeigt, und ich habe ihm … gewunken.«
    »Ach, seid ihr auf einmal die besten Kumpel?«, schnaubte Reuben. »Ausgerechnet du willst der Busenfreund eines Politfunktionärs sein, der mehrmals versucht hat, dich umzubringen?«
    »Er hat auch jemanden für mich gerettet«, sagte Stone mit gedämpfter Stimme.
    »Würdest du mir das mal genauer erklären?«, fragte Reuben neugierig.
    »Nein.«
    Irgendjemand klopfte an die Haustür. In der Annahme, Milton oder vielleicht Annabelle könne gekommen sein, stand Stone auf und öffnete.
    Der Mann vor der Tür trug einen dunklen Anzug und unter der Jacke eine Pistole, wie Stone bemerkte. Er händigte Stone ein Schriftstück aus und ging. Stone entfaltete das Schreiben.
    Carter Gray wünschte, dass Stone ihn in zwei Tagen zu Hause besuchte. Ein Wagen sollte ihn abholen. Allem Anschein nach gab es keine Möglichkeit, dieser Aufforderung aus dem Weg zu gehen. »Oliver«, sagte Caleb, sobald Stone die Freunde eingeweiht hatte, »du darfst auf keinen Fall hin.«
    »Selbstverständlich fahre ich hin«, antwortete Stone.

KAPITEL 9

    Harry Finn atmete Sauerstoff, während er durch seine spezialgefertigte Kopfbedeckung spähte. Das Boot raste so schnell dahin, dass er kaum etwas sehen konnte. Ein Unwetter tobte, und die Besatzung auf Deck des Bootes wurde zweifellos durchgeschüttelt und klatschnass. Doch Finn hatte es keineswegs besser. Indem er von Neuem seine Vorliebe für ungewöhnliche Fortbewegungsmittel unter Beweis stellte, hing er mit einer speziellen Befestigungsvorrichtung, von der die Allgemeinheit nichts ahnte, in der Nähe des Bugs eng zusammengekauert seitlich am Bootsrumpf. Finn hatte im Aktionsbereich der Videoüberwachung und sonstigen Beobachtungsmaßnahmen eine Lücke entdeckt; darum klebte er jetzt als unsichtbarer Klumpen an der stahlgrauen Seite des Marine-Schnellboots, was sehr viel unbehaglicher war als im Frachtraum des Flugzeugs. Außerdem wäre Finn trotz der Spezialausrüstung zweimal um ein Haar ins Wasser geschleudert worden. Wäre dies geschehen, hätte sein Leben wahrscheinlich durch nähere Bekanntschaft mit den beiden Antriebsschrauben des Schnellboots ein Ende gefunden. Angefangen hatte die Fahrt an einem angeblich hochsicheren militärischen Pier der Marinebasis Norfolk. Allerdings hatte sich die »Hochsicherheit« als durch und durch löchrig entpuppt, als Harry Finn sie mit einer Verkleidung aus seinem umfangreichen Fundus und seinem Talent, sich in jede Situation hineinfinden zu können, auf die Probe stellte.
    Das Schnellboot verringerte das Tempo, drehte bei und lief auf die Backbordseite eines riesenhaften Schiffes zu. Finn wartete, bis das Schnellboot fast stoppte, bevor er in die Fluten tauchte und sich gleichzeitig vom Rumpf abstieß. Er hatte einen wasserdichten Rucksack umgeschnallt und trug um die Taille einen Störsender, der ihn für sämtliche elektronischen Ortungsinstrumente beider Wasserfahrzeuge unsichtbar machte. Er tauchte tiefer und schwamm unter das große Schiff, das ziemlich ruhig im Wasser lag, wog es doch mehr als 80000 Tonnen, hatte nahezu hundert Flugzeuge sowie rund 6000 Marine- und Luftwaffenangehörige sowie zwei Atommeiler an Bord. Dieser Gigant hatte die amerikanischen Steuerzahler satte drei Milliarden Dollar gekostet.
    Als Finn eine geeignete Stelle an der Unterseite des Schiffsrumpfs erreicht hatte, brauchte er zwei Minuten, um sein Mitbringsel daran zu befestigen. Dann schwamm er, indem er sorgsam Abstand von den wuchtigen Schiffsschrauben bewahrte,

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