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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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für ihre hochgewachsene, kurvenreiche Gestalt, die langen blonden Haare und das hübsche Gesicht zu verhehlen, dessen Attraktivität auch nicht von der kleinen, fischförmigen Narbe unter dem Auge beeinträchtigt wurde, ein Andenken an ihren Vater Paddy Conroy, den besten Kleinbetrüger seiner Generation und – jedenfalls nach dem Urteil seines einzigen Kinds – miesesten Vater der Welt.
    »Hallo«, sagte der junge Mann. Mit seiner schlanken, sportlichen Figur, dem zerzausten Haar und den teuren Klamotten, die allerdings schon vom Design her billig aussahen, hätte der Bursche einer Reklame von Abercrombie & Fitch entsprungen sein können. Annabelle durchschaute ihn sofort als privilegierten College-Jungen mit weit mehr Geld, als ihm guttat, und dementsprechendem unerträglich schnöselhaften Benehmen.
    »Hallo«, antwortete sie und blickte wieder in die Zeitung.
    »Wohin fahren Sie?«, fragte er und setzte sich neben sie.
    »Nicht dahin, wohin Sie fahren.«
    »Aber Sie wissen doch gar nicht, wohin ich fahre«, entgegnete er verschmitzt.
    »Genau das ist der springende Punkt, oder?«
    Er kapierte gar nicht, was sie meinte, und es interessierte ihn auch nicht. »Ich bin Student. In Harvard.«
    »Oh! Darauf wäre ich nie gekommen.«
    »Aber ich stamme aus Philly. An der Main Line. Meine Eltern haben dort ein Anwesen.«
    »Hui, hui«, gab Annabelle eindeutig desinteressiert zur Antwort. »Es ist nett, Eltern mit einem Anwesen zu haben.«
    »Ja, vor allem, wenn die Eltern die halbe Zeit außer Landes sind. Ich gebe heute Abend eine kleine, aber wilde Party. Haben Sie Lust zu kommen?«
    Annabelle spürte, wie der Blick des Bürschchens sie von oben bis unten musterte. Na gut. Also ist es wieder mal so weit. Sie wusste, dass es klüger wäre, sich zusammenzureißen, doch bei solchen Typen konnte sie sich einfach nicht zurückhalten.
    Sie faltete die Zeitung zusammen. »Keine Ahnung. Wenn Sie wild sagen, wie wild meinen Sie?«
    »Wie wild möchten Sie’s denn haben?«
    Annabelle sah dem Jungen an, dass ihm das Wort »Schätzchen« auf der Zunge lag, doch er verkniff es sich; auf jeden Fall jetzt noch, am Anfang der Konversation.
    »Ich erlebe ungern Enttäuschungen.«
    Er berührte sie am Arm. »Ich glaube nicht, dass Sie enttäuscht sein werden.«
    Sie lächelte und tätschelte ihm die Hand. »Wovon reden wir eigentlich? Schnaps und Sex?«
    »Versteht sich von selbst.« Er drückte ihren Arm. »Übrigens, ich reise Erster Klasse. Wollen Sie sich nicht zu mir setzen?«
    »Geht da noch mehr ab außer Schnaps und Sex?«
    »Sie wüssten vorher gerne Einzelheiten?«
    »Auf die Details kommt es nun mal an, äh …«
    »Steve. Steve Brinkman.« Er lachte gekünstelt auf. »Einer von den Brinkmans. Mein Vater ist Vorstandsvorsitzender einer der größten Banken des Landes.«
    »Damit Sie Bescheid wissen, Steve, sollte es auf Ihrer Party bloß Coke geben – und ich meine nicht den Softdrink –, wäre ich bitter enttäuscht.«
    »Auf was stehen Sie denn? Ich kann es garantiert besorgen. Ich habe Beziehungen.«
    »Goofballs, Dollys, Hog, dazu anständiges Zubehör. Bloß keine Limonade.« Mit dieser Einschränkung meinte sie Drogen minderwertiger Qualität. »Limonade zieht mich immer runter.«
    »Wow, Sie kennen sich ja gut aus«, sagte Steve und ließ den Blick nervös über die anderen Fahrgäste im Bordimbiss streifen.
    »Schon mal auf Drachenjagd gewesen, Steve?«, fragte Annabelle.
    »Äh … nein.«
    »Das ist ’ne irre Methode, sich Heroin reinzuziehen. Falls es einen nicht umbringt, geht man auf den tollsten Trip der Welt.«
    Er nahm die Hand von ihrem Arm. »Klingt nicht besonders verlockend.«
    »Wie alt sind Sie?«
    »Zwanzig. Warum?«
    »Eigentlich suche ich mir lieber jüngere Männer. Ich finde, wenn ein Typ achtzehn wird, hat er Saft und Kraft schon zum Großteil verspritzt. Kommen auch Minderjährige zu der Party?«
    Steve stand auf. »Vielleicht war mein Vorschlag doch nicht so toll.«
    »Ach, ich bin nicht wählerisch. Es dürfen gern auch Mädels sein. Ich meine, wen stört es, wenn man vom Crystal Meth nicht mehr richtig aus der Wäsche gucken kann?«
    »Ich glaube, wir lassen es lieber gut sein«, sagte Steve ernüchtert. »Tja, dann will ich mal wieder …«
    »Eins noch.« Annabelle zückte die Damenbrieftasche und zeigte einen gefälschten Dienstausweis vor. »Kennen Sie das Kürzel DEA?«, fragte sie halblaut. »Drogenfahndung?«
    »O Gott!«
    »Dank der Angaben, die Sie mir über das Anwesen der

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