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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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erreichen, muss ich das Richtige tun. Ich muss !« Für Annabelle kam sein Ausbruch so unvermittelt, dass sie ihn nur anblicken konnte. »Allerdings hat der Plan einen kleinen Haken«, bekannte Paddy.
    »Wie klein?«
    »Wir brauchen den Beistand der Guten. Der Polizei. Nicht unbedingt meine Spezialität.« Paddy musterte sie. »Weißt du da irgendeine Abhilfe?«
    Annabelle lehnte sich im Sessel zurück. Sie empfand wenig Zuversicht. »Dir ist klar, dass das an Selbstmord grenzt?«
    »Ich werde niemals zulassen, dass du durch Jerry zu Schaden kommst. Aber ich muss diese Sache durchziehen. Ich schwöre es beim Grab deiner Mutter.«
    Die letzte Bemerkung übte auf Annabelle eine Wirkung aus, die sie von bloßen Worten niemals erwartet hätte. Zum ersten Mal empfand sie tatsächlich etwas für ihren Vater. Nur war sie sich nicht sicher, ob es Sympathie war, Mitgefühl oder etwas Bedeutsameres.
    »Dann weiß ich vielleicht, wo wir die Guten auftreiben können, die uns helfen würden«, antwortete sie leise.

KAPITEL 47

    Annabelle ließ ihren Vater am Frühstückstisch sitzen und ging in Stones Zimmer.
    »Er will sich mit mir zusammentun, um Jerry das Geständnis abzuluchsen, dass er meine Mutter ermordet hat«, sagte sie unumwunden und ließ sich aufs Sofa fallen.
    »Können Sie ihm vertrauen?«
    »Verdammt noch mal, Oliver, Sie haben mir unaufhörlich zugeredet, ich solle ihm vergeben.«
    »Vergeben schon, aber nicht trauen.«
    »Ich vertraue ihm aber. Ich weiß auch nicht, warum. Sagen wir einfach, mein Gefühl spricht dafür.«
    »Aber Sie brauchen die Kavallerie?«
    »Sagt er.«
    »Dann kann ich vielleicht behilflich sein.«
    »Das dachte ich mir. Nach dem, was Sie kürzlich geleistet haben, ist man Ihnen etwas schuldig.«
    »In diesen Kreisen schuldet man einem nie etwas, Annabelle. Aber ich will sehen, ob ich da nicht ein bisschen dran drehen kann. Und was machen Sie währenddessen mit Ihrem Vater?«
    »Ich hoffe, wir können ihn irgendwie mit in den D. C. nehmen.«
    »Und er bleibt bei Ihnen? Solange Bagger sich in derselben Stadt aufhält, dürfte das heikel werden.«
    »Mir soll jede Hilfe recht sein.«
    »Dann sollte Ihr Vater jetzt seine Sachen packen.«
    Paddy hatte keine Sachen zu packen. Seine sämtlichen Habseligkeiten lagerten in dem verbeulten Truck. Er beharrte darauf, den eigenen Wagen zu benutzen. »Die Schrottkarre ist alles, was ich noch habe. Die lass ich doch nicht stehen!«
    Mit Paddy im Gefolge fuhren Stone und Annabelle in Richtung Süden zu Reubens Wohnsitz in einem der wenigen noch ländlichen Gebiete im nördlichen Virginia. Es war schon spät, als sie dort eintrafen, doch Stone hatte sie telefonisch angekündigt.
    Sie holperten eine mit Kies bedeckte, von dichten Sträuchern gesäumte Zufahrt entlang, die mehr Ähnlichkeit mit einem Spazierweg als mit einer Straße hatte. Während sie windschiefe Bretterhütten und rostzerfressene Autos passierten, wuchsen Verwilderung und Armut mit jedem Hochticken des Kilometerzählers. Wenige Minuten später huschten die Scheinwerferlichter des Nova über einen von Unkraut überwucherten Autohof und fielen ins Innere einer Garage, deren Tor aufgeklappt war. Darin waren Unmengen von Werkzeugen und Autoteilen zu sehen. Neben der Garage parkten sechs Fahrzeuge: zwei Lieferwagen, drei Motorräder und ein kurioses Gefährt, das wie ein Strandbuggy aussah. Alle befanden sich in verschiedenen Phasen des Umbaus. Außerdem stand dort ein Wohnmobil, das allerdings nicht mehr mobil, sondern auf Holzklötzen aufgebockt war.
    »Hier ist Reuben vor Kurzem hingezogen«, erklärte Stone.
    Annabelle betrachtete die Garage. »Betreibt er nebenher eine Autowerkstatt?«
    »Nein, aber der Mann ist als Automechaniker ein Genie. Ich habe den Eindruck, seine Vehikel stehen ihm näher als die meisten Menschen. Deshalb hat er sein Motorrad so gern. Er sagt, es sei viel verlässlicher, als seine drei Ehefrauen es gewesen sind.«
    »Haben Sie eigentlich keine normalen Freunde, Oliver?«
    »Doch. Sie, zum Beispiel.«
    »O Gott, dann stecken Sie tief im Schlamassel.«
    Stone sah, dass Reubens Kleinlaster auf dem Autohof stand. Im Wohnmobil brannte Licht.
    »Sie erwarten uns«, sagte Stone.
    Reuben empfing sie an der Tür des Wohnmobils und schaute dann zum Truck hinüber, an dessen Lenkrad Paddy saß.
    »Wer ist das?«
    »Ein Freund«, antwortete Annabelle rasch.
    »Ich dachte mir, er kann vielleicht hier unterkommen«, sagte Stone. »Wenigstens für eine Nacht.«
    »Klar. Was spielt

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