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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Sie.«
    Gray blickte den Senator trotzig an. »Bisweilen ist es vorteilhafter, wenn die Politiker nicht über alles im Bilde sind. Aber Ray hätte kein solcher Fall sein dürfen, Roger. Sie hätten es nicht tun sollen.«
    »Nachträglich ist so etwas leicht gesagt. Und es war das einzige Mal, dass ich mich zu so etwas gezwungen sah.«
    »Ach? Und was war mit John Carr?«
    »Er war der Schlimmste von allen. Er wollte aus der Drei-Sechser-Abteilung aussteigen.«
    »Carr war der Beste.«
    »Das ist Ihre Meinung.«
    »Und deshalb haben Sie angeordnet, ihn zu beseitigen? Nur weil er nicht mehr als Killer tätig sein wollte?«
    Simpson reagierte schroff. »Ich weiß gar nicht, was Sie da faseln. Einen unserer eigenen Männer beseitigen? Lächerlich!«
    »Sie sind ein schlechter Lügner, Roger. Wenn Sie tatsächlich fürs Weiße Haus kandidieren wollen, sollten Sie Ihr Pokerface aufpolieren.«
    »Ich habe den Mann nicht töten lassen.«
    »Vor ungefähr vier Jahren hatte ich ein längeres Plauderstündchen mit Judd Bingham. Er hat es mir offenbart. Er, Cole und Cincetti waren dabei. Auf Ihren Befehl wurde Carrs eigenes Team gegen ihn eingesetzt.«
    »Das ist eine dreiste Unterstellung. Für so eine Anweisung fehlte mir die dienstliche Kompetenz.«
    »Kompetenz? Wir hatten eine Killertruppe. Die Mehrzahl, Carr ausgenommen, hatte einen Heidenspaß an der Arbeit. Bingham sagte, er und seine Kameraden hätten sich gefreut, es für Sie erledigen zu dürfen. Es hatte sie verstimmt, dass Carr aus dem Verein ausscheiden wollte. Sie hatten es als persönlichen Affront empfunden.«
    »Da Bingham und die beiden anderen tot sind, gibt es doch keine Beweise, oder?«
    »Carr ist ebenfalls tot. Sein Grab befindet sich auf dem Nationalfriedhof Arlington. Jedenfalls steht es so in den offiziellen Akten.«
    Simpson warf Gray einen scharfen Blick zu. »Was soll das heißen?«
    »Carr ist nicht tot.«
    »Aber … Bingham hat doch gesagt …«, stammelte Simpson. Er hielt eine Sekunde zu spät inne.
    »Danke für die Bestätigung, obwohl ich die Wahrheit sowieso schon kannte. Bingham war immer ein Lügner. Er wollte nicht eingestehen, dass Carr damals entkommen konnte. Und bei der Gelegenheit hat Carr drei Kollegen abserviert. Bingham, Cole und Cincetti konnten sich nur mit knapper Not lebend aus der Affäre ziehen, doch Carr wusste offenbar nicht, dass sie sich daran beteiligten. Carr war einsame Klasse, wenn es um das Töten ging. Der Sonderauftrag hat uns viel gekostet, Roger. Und Sie hätten dafür zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Sie können von Glück sagen, dass Bingham und seine Kameraden all die Jahre lang die Klappe gehalten haben. Aber wären die Tatsachen aufgedeckt worden, hätten die Männer ebenso viele Schwierigkeiten gekriegt wie Sie.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Gray wartete, bis Simpson einen weiteren Schluck Wein getrunken hatte. »Jackie war Carrs Tochter«, sagte er dann. »Habe ich Ihnen das je erzählt? Sie hatten seine Tochter adoptiert.«
    Langsam stellte Simpson das Glas ab. Gray sah, dass seine Hand zitterte.
    »Nein, das haben Sie nie erwähnt«, antwortete Simpson gepresst. »Sie sei Waise, haben Sie gesagt, und sie habe sich nie über ihre Eltern geäußert. Ich wusste nicht mal, dass Carr eine Tochter hatte.«
    »Eigentlich sollte man meinen, dass Sie sich genau über jemanden informieren, wenn Sie versuchen, ihn liquidieren zu lassen.«
    »Wenn Sie mich als Urheber der Tat verdächtigen … weshalb haben Sie das Kind uns gegeben?«
    »Irgendetwas musste aus der Kleinen ja werden. Und sie und Donna konnten keine eigenen Kinder haben. Ungeachtet dessen, was gewisse Leute faseln, habe ich ein Gewissen, Roger. Das Kind trug keine Schuld an dem, was sich ereignet hat. Und auch ich war nicht dafür verantwortlich. Sie, Bingham, Cole und Cincetti waren die Schuldigen. Fällt Ihnen jetzt ein Zusammenhang auf?«
    Mit einem Ruck setzte Simpson sich kerzengerade hin. »Sie glauben, Carr hat sie umgebracht?«
    »Ja, und mich zu töten versucht. Verständlicherweise muss er annehmen, ich hätte mit dem Tod seiner Familie zu tun gehabt.«
    »Aber warum hat er so lange mit seiner Rache gewartet?«
    »Darüber kann ich nur spekulieren. Jedenfalls muss er als Verdächtiger eingestuft werden.«
    »Falls er noch lebt.«
    »Männer wie Carr sind schwer zu töten, das müssen Sie inzwischen ja wohl zugeben. Nicht mal einem Dreimal-Sechs-Team ist das gelungen.«
    »Eins verstehe ich nicht. Wie hängt das

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