Camel Club 03 - Die Spieler
es für eine Rolle, ob hier einer mehr oder weniger abhängt? Er kann die Präsidentensuite haben. Sie ist gleich neben dem Scheißhaus.«
»Wo steckt Milton?«, fragte Stone.
»Pennt. In einem Kasino einen Haufen Geld zu gewinnen und anschließend durch die Mangel gedreht zu werden ist offenbar sehr anstrengend.«
»Wir bringen Caleb jetzt das Auto zurück«, sagte Stone. »Ich möchte, dass wir uns morgen bei mir im Haus treffen, sämtliche Fakten sammeln und diskutieren, was wir auf deren Grundlage tun können. Außerdem nehme ich Verbindung mit Alex auf, damit er uns Unterstützung besorgt.« Sein Blick streifte Annabelle. »Wir brauchen einen ganz neuen Ansatz.«
Der Reihe nach musterte Reuben die drei. »Na schön«, sagte er gedehnt.
»Danke, Reuben.«
Eine Stunde später stellten Stone und Annabelle im D. C. den Wagen auf dem Parkplatz des Apartmenthauses ab, in dem Caleb wohnte. Mit dem Lift fuhren sie nach oben. Stone klopfte an die Tür und hörte, dass sich Schritte näherten. Die Tür wurde geöffnet. Leider war es nicht Caleb, der auf der Schwelle stand.
KAPITEL 48
»Das alles ist ja wirklich ganz und gar unerträglich, Carter«, schimpfte Senator Roger Simpson. Die beiden Männer saßen im CIA-Bunker in Ledersesseln und fanden Trost bei einem Glas Cabernet. »Wie kann eine solch hässliche Angelegenheit wieder ans Tageslicht kommen, wenn ich doch in ein paar Jahren im Weißen Haus sitzen will, falls alles nach Plan läuft.«
»Roger, falls es herauskommt, werden Sie nicht mal kandidieren können. Stattdessen versauern Sie möglicherweise im Gefängnis.«
Bei dieser Bemerkung lief Simpson rot an, starrte jedoch nur verdrossen in sein Weinglas. »Ray Solomon«, sagte er schließlich. »Wer hätte gedacht, dass diese Sache uns noch mal einholt?«
»Diese Möglichkeit bestand immer. Es war ein kalkuliertes Risiko. Manchmal geht es gut, manchmal nicht. Ich bin sicher, Sie haben damals in der Überzeugung gehandelt, das Richtige zu tun.«
»Sie reden, als wären Sie gar nicht daran beteiligt gewesen. Auch Sie stecken bis zum Hals im Dreck, genau wie ich.«
» Ich habe nicht befohlen, Ray zu liquidieren«, erwiderte Gray unwirsch. »Er war mein Freund. Ihretwegen ist er tot.«
»Der Mann hat in Brasilien Selbstmord verübt.«
»Nein, Sie haben John Carr und sein Team ausgeschickt, damit sie ihn beseitigen, weil Sie Bammel hatten, dass er Sie bloßstellt, falls er auf die Wahrheit stößt.«
Über das Weinglas hinweg musterte Simpson sein Gegenüber. » Uns bloßstellt, Carter. Das sollten Sie nie vergessen.«
»Ray Solomon war ein guter Mann und ein Topagent. Aber heute gilt er als Verräter. Sein Ruf wurde beschmutzt.«
»Zum höheren Wohl sind stets Opfer erforderlich.«
»Ach ja? Ich hatte nie den Eindruck, dass Sie selbst bereit wären, Ihr Leben zum höheren Wohl zu opfern.«
»Die Vorsehung beschreitet eigene Wege, um die Menschen zu schützen, die Großes bewirken können. Große Männer haben sich immer behauptet.«
»Tja, dann sollten Sie wohl auf die Vorsehung bauen, denn es ist nicht zu übersehen, dass jemand Ihren Tod wünscht.«
»Ihren ebenso, lassen Sie das mal nicht außer Acht.«
»Dass der Mörder mich für tot hält, gibt mir ein wenig Handlungsspielraum, den ich nutzen kann. Aber in gewisser Hinsicht kann man ihm keinen Vorwurf machen. Was Sie getan haben, war unentschuldbar.«
Wieder lief Simpson vor Wut rot an. »Was ich getan habe, hatte gute Gründe. Außerdem ist es lange her. Damals war die Welt anders. Ganz anders.«
»Keiner von uns ist so viel anders. Und allzu lange ist es auch nicht her. Außerdem ist es keine Vergangenheit – es ist jetzt wieder Gegenwart. Es sollte uns lehren, niemals Brücken hinter uns zu verbrennen oder Dummheiten anzustellen.«
»Donna rastet aus, wenn das publik wird«, sagte Simpson nervös.
»Könnte man es Ihrer Frau verübeln? Ihr Verhalten kann durchaus als ungeheuerlich gelten.«
» Mein Verhalten? Sie haben doch ständig Leute umbringen lassen, Carter.«
»Wir haben eine Drei-Sechser-Einheit eingesetzt, Roger, keinen Kindergarten für Möchtegernspione. Jedes Ziel, das wir anvisierten, wurde offiziell freigegeben, häufig direkt von allerhöchster Stelle. Wir hatten die Pflicht, die Anweisungen auszuführen, denn die Gegenseite hat alles ins Spiel gebracht, was sie aufbieten konnte. Jeder Kleinmut unsererseits wäre auf Verrat hinausgelaufen.«
»Nicht jede Liquidierung wurde genehmigt, Carter, das wissen
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