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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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»Seht mal«, sagte Annabelle. Im Wald stand Joe Knox’ Geländewagen. Sie liefen hin und schauten hinein. »Keine Mietwagenpapiere«, stellte Tyree fest. »Hat jemand eine Ahnung, wem der Wagen gehört?«
    Annabelle musterte ihre Begleiter, während ihre Gedanken sich überschlugen. Bestand doch keine Verbindung zu den Drogenhändlern? Hatte Knox inzwischen Oliver gefunden und getötet? Aber weshalb sollte dann Knox’ Wagen noch hier stehen? Oder hatte Oliver Knox umgebracht? »Nein«, entfuhr es ihr laut.
    Wenig später entdeckte Tyree Blutspuren im Gestrüpp. »Hier, dort und da drüben«, sagte er und richtete jedes Mal den Lichtkegel der Stablampe in die entsprechende Richtung.
    »Das sieht gar nicht gut aus«, bemerkte Caleb überflüssigerweise.
    Annabelles Mut sank weiter. Anscheinend war einer der Männer getötet oder verletzt worden. Aber wer?
    Sie folgten den Spuren über die Landstraße und einen Hang hinauf. Dort war noch mehr Blut. Sie suchten die Umgebung ab und blieben stehen, als sie im weichen Waldboden zahlreiche Fußabdrücke und weitere dunkle Flecken erblickten. Annabelles düstere Miene wich einem Ausdruck wacher Aufmerksamkeit. Sie folgten der Fährte bis zu einer Stelle, an der die Spuren darauf hindeuteten, dass mehrere Personen sich im Gleichschritt fortbewegt hatten.
    »Wahrscheinlich haben sie irgendwas getragen«, folgerte Alex. »Oder jemanden.«
    Die Fährte führte zurück zur Landstraße, wo sie erneut dunkle Flecken und eine Öllache entdeckten. »Ich habe den Eindruck«, äußerte Harry, »hier ist jemand in ein Auto geladen worden.«
    »Auf einen Kleinlaster«, sagte Tyree. Der Lichtkegel seiner Stablampe huschte über den Asphalt. »Da ist ein Reifen durch die Ölpfütze gerollt und hat einen Abdruck hinterlassen. Der Reifen eines Kleinlasters. Vielleicht können wir die Fahrtrichtung feststellen.«
    Als das Morgengrauen allmählich die Dunkelheit der Nacht verdrängte, zog die Gruppe die Landstraße entlang und suchte verzweifelt nach weiteren Hinweisen. Es war Reuben, der schließlich eine neue Entdeckung machte. »Hier ist der Wagen von der Straße abgebogen«, er zeigte auf eine Ölspur, die quer über den Asphalt verlief, »und zu der Lichtung da hinten gefahren.«
    Alle liefen auf die Lichtung. In der lehmigen Erde waren die Reifenspuren des Kleinlasters deutlich zu erkennen. Mitten auf der Lichtung schwenkte Alex den Lichtkegel der Taschenlampe in weitem Kreis.
    »Halt«, rief Harry. »Leuchte mal dorthin.« Alex kam der Aufforderung nach. Harry kniete sich hin und strich mit der Hand über eine langgestreckte Vertiefung im Gras. Er hob den Blick. »Dieser Abdruck stammt von einer Kufe eines Hubschraubers.« Er schaute Tyree an. »Wer hat in der Gegend hier einen Helikopter?«
    Tyree antwortete nicht. Er hatte das Licht seiner Stablampe auf den Abdruck gerichtet und zog ein grimmiges Gesicht.
    »He, Tyree. Hat hier jemand, den Sie kennen, einen Hubschrauber?«, fragte Alex und zupfte den Sheriff am Ärmel.
    »Ja«, gab Tyree gedehnt zur Antwort. »Mein verdammter Bruder.« Ein Summen ertönte. Tyree langte in die Tasche und holte sein Handy heraus. »Tyree?« Plötzlich drohten dem Sheriff die Knie einzuknicken. »Was? Wann?«
    »Was ist denn los?«, fragte Annabelle.
    »Wir sind gleich da.« Tyree beendete das Telefonat und sah die anderen an.
    »Was ist?«, fragte Annabelle noch einmal.
    »Das war jemand, den ich zum Deputy ernannt habe, damit er auf Abby Riker aufpasst. Er hat gerade die Besinnung wiedererlangt.«
    »Die Besinnung?«, wiederholte Alex mit hörbarem Unbehagen.
    Tyree eilte zurück zur Landstraße. »Sie haben sich Abby geschnappt«, rief er über die Schulter.

KAPITEL 72

    Knox und Stone aßen schweigsam ihr Frühstück und taten ihr Bestes, so lethargisch zu wirken, wie die übrigen Anstaltsinsassen aufgrund der Medikamentendosis vom Vortag tatsächlich noch waren. In Wirklichkeit aber huschten die Blicke der beiden Männer aufmerksam durch den Speisesaal.
    Gegen Ende der Mahlzeit stieß Knox, der Stone gegenübersaß, damit sie beide Seiten des Saals im Auge behalten und nicht überrascht werden konnten, ein gekünsteltes Hüsteln aus und blickte in Richtung neun Uhr. In dem Augenblick, bevor der Hieb treffen sollte, riss Stone sein Tablett hoch und benutzte es als Schutzschild. Das Messer rutschte an dem Hartplastik ab. Im nächsten Moment hebelte Stone mit dem Knie Mansons Bein aus, und vom eigenen Angriffsschwung getragen, krachte der bullige

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