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Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Titel: Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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schwebte Juliettes graziler Körper im Schneeflockenkostüm über die knarrende Bühne. Diese hässlichen Geräusche wurden allerdings von der Musik übertönt.
    Ein trügerischer, fast unheimlicher Frieden herrschte. Yvonne entschloss sich, rasch in die Küche zu gehen. Sie verspürte Hunger. Sie hatte fast immer Hunger, dafür war wohl ihre Figur der allerbeste Beweis.
    Auf dem Küchentisch stand ein altes Kofferradio. Yvonne schaltete es hin und wieder ein, um Nachrichten zu hören. Während sich die wohlbeleibte Lokalbesitzerin ein Käsebrot zubereitete, klang die metallische Stimme der Nachrichtensprecherin durch den kahl und schäbig wirkenden Raum.
    »Und nun die wichtige Sondermeldung, bei der die Bevölkerung um Mithilfe gebeten wird. Aus dem Zuchthaus bei Paris entfloh der berüchtigte Gewaltverbrecher Jean Rouche. Vermutlich ist Rouche auf dem Weg nach Südfrankreich. Er wurde zuletzt kurz vor Lyon in einer Raststätte gesehen. Wenn Sie der Kriminalpolizei Hinweise geben können, so rufen Sie bitte unverzüglich folgende, Telefonnummer an ...«
    Den Rest hörte Yvonne nicht mehr. Sie ließ das Käsebrot fallen und lief aus der Küche und von dort über die Treppe hinauf zu Luzie.
    »Zu dieser Fahndungsmeldung noch ein Hinweis«, fuhr die Stimme der Sprecherin aus dem Radio fort. »Jean Rouche wurde mehrfach in der Begleitung eines gewissen Louis Montanelle gesehen. Wir geben Ihnen nachfolgend die Beschreibung der gesuchten Ausbrecher ...«
    Doch das hörte Yvonne leider nicht mehr. Sie trommelte verzweifelt an Luzies Zimmertür.
    »Ja?«,
    Luzies Altstimme klang sonderbar dünn und ängstlich.
    »Mach auf Cherie!« rief Yvonne gedämpft. »Ich habe etwas Neues!«
    Luzie öffnete. Wie immer war sie geschminkt. Nun wusste Madame ja, dass es nicht anders ging.
    »Er ist raus!«
    »Jean?«, fragte Luzie atemlos. Ihr Gesicht drückte namenloses Entsetzten und panische Angst aus.
    Die Wirtin nickte.
    »Er muss auf dem Weg nach Südfrankreich sein, Cherie«, keuchte sie. »Vielleicht auf dem Weg zu uns. Wir haben ihn tatsächlich unterschätzt. Du musst weg, mein.Herz ...«
    »Aber wohin denn, Yvonne!«, rief Luzie entsetzt. »Es gibt doch keinen Platz ...«
    »Ich buche dir einen Flug von Nizza nach Korsika. Auf der Insel wird er dich kaum vermuten!«
    »Meinst du?«
    »Aber sicher! In der Nähe von Bastia hatte ich mal ein Landhaus. Das heißt, ich habe es noch immer. Es steht leer, ist nicht komfortabel. Aber es wird dich schützen!«
    »Oh, Yvonne«, weinte Luzie auf. »Ich gehe nicht gerne weg. Aber ich habe so große Angst. Ich kann es dir gar nicht beschreiben ...«
    »Du brauchst das nicht, Luzie«, schnitt die erfahrene Frau ihr rasch und verständnisvoll das Wort ab. »Ich kenne diese Angst. Nun mach dich fertig. Verändere dein Aussehen. Ich versuche unterdessen einen Flug für dich zu bekommen. Notfalls steigst du kurz in Nizza ab. Ich werde trotzdem die Polizei alarmieren. Vielleicht schnappen sie ihn hier. Ich werde alles für dich tun!«
    »Danke, Yvonne, du bist ein Schatz!«
    Diese ging auf die Tür zu. »Schließe dich gut ein, Luzie. Und pass auf dich auf, ja?«,
    Luzie nickte. Gleich nachdem Yvonne das Zimmer verlassen hatte, schloss Luzie die Tür wieder ab. Erschöpft lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Tür. Die Erholungspause war kurz, denn dann überfiel sie wieder diese wahnsinnige Angst. Sie begann damit, einige Kleidungsstücke wahllos in den Koffer zu werfen, den sie vorher vom Schrank gezerrt hatte.
    Yvonne telefonierte mit der Air-France. Sie hatte Glück. Es gab noch einen freien Platz in der Maschine, die täglich dreimal die Insel mit dem Festland verband. Die Abflugzeit war für sechs Uhr dreißig am folgenden Morgen festgesetzt. Für Luzie war das eine sehr lange Zeit.
    Doch zu dieser Stunde ahnte keiner, dass sich das Verderben bereits im 'La voile d'or' befand. Louis Montanelle saß auf einem Hocker an der Bar. Jeanne hatte ihren Auftritt. Das blonde Mädchen tat alles mit kühler Gelassenheit. Ihr Körper war makellos. Die Mittelmeersonne hatte den schlanken Körper der Stripteasetänzerin nahtlos braungebrannt. Noch trug Jeanne den weißen golddurchwirkten Tanga-Bikini, der ihre ausgezeichnete Figur noch mehr zur Geltung brachte.
    Mit aufreizenden Bewegungen begann sie, die Verschnürung der Hüftbänder zu lockern. Die Männer drängten sich gierig starrend nahe an die Rampe und verschlangen dieses makellose Wesen mit ihren Blicken.
    Nur Montanelle blieb gelassen. Er

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