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Cantz schoen clever

Cantz schoen clever

Titel: Cantz schoen clever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Cantz
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Vornamen, die vor ein paar Jahren en vogue waren, überforderten selbst viele Eltern. Die riefen auf dem Spielplatz ihre eigenen Kinder mit »Iffes« und »Nöhl«, weil sie nicht wussten, wie man Yves und Noël richtig ausspricht.
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    GUT ZU WISSEN
    Die beliebtesten deutschen Vornamen:
    2010: Leon und Mia
    2000: Lukas und Anna
    1990: Jan und Julia
    1980: Christian und Julia
    1970: Stefan und Nicole
    1960: Thomas und Sabine
    1950: Peter und Brigitte
    1940: Peter und Karin
    1930: Günther und Ursula
    1920: Hans und Ilse
    1910: Walter und Gertrud
    1900: Wilhelm und Anna
    sowie in der Steinzeit: Mmmmpf und Urgrggllll
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    Ein Blick auf die Spitzenplätze der Liste mit den Namensfavoriten sollte alle werdenden Eltern beruhigen: Die meisten Menschen wählen die Namen ihrer Kinder mit Bedacht. Es geht auch ohne Chantalle, Wyona, Marvin und Kevin. Ein »normaler« Name tut es allemal. Wobei »normal« natürlich relativ ist. Wer in Italien seinen Sohn Andrea nennt, liegt voll im Trend: 2007 lag Andrea sogar auf Platz 1 der beliebtesten Jungennamen Italiens. Würde man seinen Jungen in Deutschland Andrea nennen, wäre der arme Kerl Spott und Hohn ausgesetzt. Das Gleiche gilt übrigens, wenn man der Tochter den Namen Manfred gibt.
    In Holland lautete der beliebteste Jungenname des Jahres 2010 Sem. Da können wir nur hoffen, dass die Jungs mit diesem Vornamen nicht mit Familiennamen Melbrösel, Peroper oder Ifinale heißen.
    Auch normal – aber nicht bei uns: Yuuki, Hina, Haruto, Yui, Souta, Kouki und Nanami. Das sind weder die Zutaten für die »große Sushi-Platte für zwei Personen« noch die beliebtesten Urlaubsziele Asiens, und auch die Teletubbies heißen nicht so. Nein: Bei Yuuki, Hina und Co. handelt es sich um einige der beliebtesten Jungen- und Mädchennamen Japans. Die Namen sind für unsere Freunde aus Asien also das Selbstverständlichste auf der Welt. Wer allerdings bei uns ein Kind Nanami, Momoka oder Shouta nennt, läuft ernsthaft Gefahr, in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen zu werden.
    Es gibt also große regionale Unterschiede. Man muss auch darauf achten, in welcher Region man lebt, denn nicht überall wird ein Name gleich verstanden. Wenn ein Schwabe zum Beispiel seine Tochter Astrid nennt, klingt das erst mal unverfänglich. Wenn die Patentante aber zum ersten Mal sagt: »Ja, wo is denn unser klei Aschtriddle«, dann wissen Sie, was ich meine.
    Und es passt auch nicht jeder Vorname zu jedem Nachnamen: Dennis Ball, Claire Grube oder Marc Brandenburg sind nur die offensichtlichsten Beispiele – aber auch Gwyneth Schallenberg, Naomi Huber oder Virgil Schultz klingt irgendwie unpassend. Man tut keinem Kind einen Gefallen mit einem Namen, der schon bei der Unterschrift bis zu sieben Rechtschreibfehler zulässt.
    Besonders schön machen es die Indianer: Sie geben ihren Kindern sprechende Namen. Namen, die etwas über den Charakter ihres Trägers aussagen. Bei den Shawnee gibt es zum Beispiel den Namen »Aquewa Apetotha«, was so viel heißt wie »Kind in einer Wolldecke«. »Kekewapilethy« bedeutet »Zahmer Falke«, »Methoataske« meint »Schildkröte, die ihre Eier in den Sand legt«, und Psawuhknekah Ptwony bedeutet »Melanie«.
    Sprechende Namen finden sich auch bei den Barbapapas, der bunten Zeichentrick-Familie aus Frankreich, bei der alle Mitglieder aussehen, als wären sie auf einem Töpferkurs für Anfänger in der Provence entstanden. Barbapapa kommt vom französischen »barbe à papa«, was so viel heißt wie »Papas Bart« oder auch »Zuckerwatte« (was das latente Übergewicht des rosafarbenen Familienoberhaupts erklären würde). Die Mutter des Clans heißt folgerichtig Barbamama. Und in den Namen der Kinder verstecken sich Hinweise auf ihre speziellen Interessen: Das schöne Mädchen, das sich für Schmuck, Frisuren und äußeren Schein interessiert, heißt Barbabella (von französisch »belle«: »schön«), das belesene Kind nennt sich Barbaletta (»lettre« meint auf Französisch »Buchstabe«), der Kunstfreund heißt Barbabo (»les beaux-arts« für »schöne Künste«), und das musikalische Kind heißt Barbalala (»lala« ist französisch und heißt das Gleiche wie auf Deutsch: »lala« halt).

    Neben der Familie Barbapapa haben einige weitere Prominente die Traditionen der Indianer als Anregung genommen und ihren Kindern ebenfalls sprechende Namen gegeben. Besonders beliebt ist es, die Kinder nach dem Ort zu benennen, an dem sie gezeugt wurden: Victoria und David Beckham

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