Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Titel: Captain Future 1 Der Sternenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hamilton Edmond
Vom Netzwerk:
sie zustachen, sodass ihr Stich nicht spürbar war. Einmal glaubte Curt zu hören, wie in der Ferne ein ›Kriecher‹ vorbeiglitt, eines der seltsamsten und gefürchtetsten Tiere des Jupiter.
    Schließlich erreichte er den Rand der großflächig gerodeten Lichtung, wo die Mine lag. Hier draußen in den Steinbrüchen arbeiteten Jovianer im hellen Licht von Uranitglühlampen. Sie trugen schützende Bleianzüge und wurden von Erdenmenschen beaufsichtigt.
    In einiger Entfernung befand sich das Büro der Mine, außerdem Lagerhallen, Schmelzhütten und weitere Nebengebäude. Durch die Fenster fiel heller Lichtschein.
    »Sieht alles ziemlich harmlos aus«, murmelte Captain Future. »Aber irgendetwas stimmt hier nicht. Wer hat je von Jovianern gehört, die für einen Erdenmenschen derart gefährliche Arbeit verrichten?«
    Er lockerte die Protonenpistole an seinem Gürtel.
    »Mal schauen, ob der fette Brewer hier ist. Aber zuerst werde ich einen Blick in diese Lagerhallen werfen ...«
    Curt ging am Rand der Lichtung entlang, wobei er sich im Schatten der Baumfarne hielt. Er war erst ein paar Schritte weit gekommen, als ihn ein leises Geräusch herumfahren ließ.
    Ein dunkelhaariger Erdenmensch trat hinter den Büschen hervor und richtete seine Strahlenpistole drohend auf Captain Futures Kopf.
    »Ein Spion, wie?«, rief er barsch. »Dir zeig ich’s!«
    Er drückte ab, und eine Feuergarbe schoss direkt auf Curts Gesicht zu.
     

11. KAPITEL
    GEHIRN UND ROBOTER
     
    Grag war äußerst besorgt. Rastlos marschierte der gewaltige Roboter mit behäbigen Schritten im Inneren der Komet auf und ab. Alle paar Minuten ging er zur Luke und spähte hinaus.
    Er war mit dem Schiff in den Dschungel bei Jungletown geflogen. Die Minengräberstadt lag im schwachen, rötlich gefärbten Licht der untergehenden Sonne. Während sich die Nacht über die Stadt senkte, wurden in den Straßen die Uranitbirnen entzündet, und das Stimmengewirr der Vergnügungssüchtigen erhob sich erneut.
    »Unserem Herrn ist etwas zugestoßen«, dröhnte der Roboter, als er von der Tür zum Laboratorium im Mittschiff zurückkehrte. »Er hat gesagt, dass er bald wieder da sein würde. Das war gestern Abend. Ein ganzer Tag ist vergangen, und er ist nicht zurückgekehrt.«
    Simon Wrights Augenlinsen richteten sich verärgert auf den Roboter.
    »Hörst du endlich auf, dir Sorgen zu machen?«, sagte das Gehirn in herrischem Tonfall. »Curtis ist kein kleiner Junge mehr. Er kann auf sich selbst achtgeben, besser als jeder andere im System. Du scheinst zu glauben, dass du immer noch sein Vormund und Kindermädchen bist.«
    Grag war um eine Antwort nicht verlegen. »Ich glaube, dass du dir genauso viele Sorgen machst wie ich.«
    Aus dem Mikrofon des Gehirns kam ein Geräusch, dass sich wie ein heiseres Kichern anhörte.
    »Da hast du recht, Grag. Wir machen uns alle drei Sorgen um ihn. Wir können die langen Jahre seiner Kindheit und Jugend auf dem Mond nicht vergessen, als wir die Einzigen waren, die ihn beschützt haben. Aber es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen, wirklich nicht«, fuhr Simon fort. »Er ist sicher bald wieder hier. Und in der Zwischenzeit musst du mir dabei helfen, die neue Rezeptur herzustellen.«
    »Es tut mir leid. Natürlich helfe ich dir«, sagte Grag schlicht.
    Simon war damit beschäftigt, eine weitere chemische Formel auszuprobieren, von der er hoffte, dass sie die gelähmte Hypophyse des Atavismusopfers wiederbeleben und ihn auf diese Weise heilen würde. Er hatte bereits mehrere Rezepturen an dem Erdenmenschen getestet, der immer noch in einem tiefen Betäubungsschlaf lag, aber bisher keinen Erfolg gehabt.
    Von dem Sockel aus, auf dem sein Chrombehälter ruhte, gab Simon Anweisungen, in welchem Mengenverhältnis und in welcher Reihenfolge die einzelnen Stoffe vermischt werden mussten. Grag folgte Simons Anleitung mit einer Genauigkeit, zu der nur ein Roboter imstande war. Er gab Stoffe hinzu, vermischte sie, wog und erhitzte sie gemäß Simons Befehlen.
    Simon und Grag arbeiteten schon viele Jahre auf diese Weise zusammen. Otho war zu rastlos und ungeduldig, um Simon eine Hilfe zu sein. Grag mit seiner übermenschlichen Geduld und Präzision hingegen war der ideale Assistent.
    Endlich war die Arbeit an der Rezeptur abgeschlossen. Draußen war es inzwischen dunkel. Simon wies den Roboter an, dem betäubten Erdenmenschen die rosafarbene Flüssigkeit zu injizieren.
    Nach einigen Minuten bat er Grag, die Röntgenlampe einzuschalten, und

Weitere Kostenlose Bücher