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Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Titel: Captain Future 1 Der Sternenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hamilton Edmond
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beobachtete mehrere Minuten lang unbewegt das Schädelinnere.
    »Es klappt!«, stellte er schließlich fest. »Grag, wir haben das Heilmittel gefunden!«
    »Aber der Mann sieht immer noch genauso aus wie bisher«, widersprach der Roboter und musterte zweifelnd die betäubte Kreatur.
    »Natürlich – er wird nicht innerhalb von Minuten wieder gesund«, blaffte Simon. »Aber jetzt, nachdem seine Hypophyse wieder arbeitet, werden sich Körper und Geist innerhalb weniger Tage entwickeln, und er wird wieder ein Mensch sein.«
    Grag schritt zur Tür und blickte nach draußen. Das helle Lichtermeer und der Lärm Jungeltowns wetteiferten mit dem fernen Glanz des Feuermeers. Drei Monde zeigten sich am Himmel, und der vierte ging gerade auf. Doch bei allem Licht, das sie spendeten, konnte der besorgte Roboter keine Spur von der großen, rothaarigen Gestalt ausmachen, die er herbeisehnte.
    »Der Herr ist immer noch nicht zurück«, bellte er dröhnend. »Und Otho genauso wenig. Irgend etwas ist geschehen.«
    »Vielleicht hast du recht«, brummte Simon. »Es ist merkwürdig, dass Curtis so lange braucht, um zur Mine und wieder zurück zu fliegen.«
    »Vielleicht ist er gar nicht dorthin gegangen?«, mutmaßte Grag. »Vielleicht ist er ganz woanders?«
    Simon dachte nach.
    »Wir sollten uns lieber vergewissern«, erklärte das Gehirn schließlich. »Curt ist in die Stadt gegangen, um Marschall Ezra Gurney ausfindig zu machen, also wird der Marschall wissen, wo er ist. Heb mich hoch, Grag«, fuhr das Gehirn fort. »Wir machen uns auf die Suche nach Gurney.«
    Rasch nahm der Roboter den Griff des durchsichtigen Kastens, in dem Simon ruhte, in die Hand. Dann verließ er die Komet und lief mit gewaltigen Schritten über die vom Mond beschienenen Felder auf die glitzernde, lärmende Stadt zu.
    In den Straßen konnten sie das Gewirr dunkler und heller Stimmen hören. Das dumpfe Pochen der jovianischen Membranofone schien in dieser Nacht noch lauter zu sein.
    »Meide die Straßen«, befahl Simon dem Roboter, der ihn trug. »Bleib im Halbdunkel hinter den Gebäuden, bis wir Gurney gefunden haben.«
    Grag gehorchte und marschierte hinter den Häuserreihen entlang. Jedes Mal, wenn sie eine Lücke zwischen den Häusern passierten, blieb er stehen, damit Simon in den hell erleuchteten Straßen nach dem Marschall Ausschau halten konnte.
    Doch weder das Gehirn noch der Roboter konnten den alten Gesetzeshüter irgendwo entdecken. Während sie ihre Suche fortsetzten, kam ein betrunkener Erdenmensch von der Straße herüber in das Halbdunkel gestolpert, von wo aus Grag und Simon das bunte Treiben beobachteten. Als er den Roboter vor sich stehen sah, hielt er unvermittelt inne. Der Betrunkene legte den Kopf in den Nacken, und mit trübem Blick starrte er das ausdruckslose Metallgesicht und die leuchtenden fotoelektrischen Augen des riesigen Roboters ungläubig an.
    »Geht weg«, lallte er mit schwerer Zunge. »Ich weiß, dass ihr nicht wirklich seid.«
    »Soll ich ihn zum Schweigen bringen, Simon?«, fragte der Roboter mit seiner tiefen Stimme.
    »Nein, das ist nur ein betrunkener Narr«, antwortete das Gehirn.
    Als der Mann die Stimmen hörte, die von dem Roboter und aus dem durchsichtigen Kasten kamen, schrie er laut auf.
    »Sie sind wirklich!«
    Mit einem Schrei taumelte er zurück auf die Straße.
    »Polizei!«, kreischte er. »Wo ist die Planetenpolizei?«
    Daraufhin kam Ezra Gurney die Straße entlanggehastet, und der Betrunkene packte ihn am Arm.
    »Da sind ... Ungeheuer ... da hinten!«, brabbelte er aufgeregt und deutete ins Halbdunkel.
    Gurney wollte ihm gerade eine verächtliche Antwort geben, da hörte er Simon Wrights kratzige Stimme.
    »Marschall Gurney! Hierher!«
    Als er die metallische Stimme vernahm, fuhr Gurney erschrocken herum. Dann schob er den Betrunkenen in Richtung Straße und lief zurück ins Halbdunkel. Kaum sah er den riesigen Roboter mit Simons Kasten in der Hand dastehen, ließ er einen erstaunten Ausruf hören. Er kannte Captain Futures Gefährten gut.
    »Simon Wright! Und Grag!«, rief er aus. »Ist etwas passiert?«
    »Curtis ist nicht zurückgekehrt«, erklärte Simon. »Ist er gestern Abend zu Brewers Mine geflogen?«
    »Zumindest hat er das gesagt«, erwiderte Gurney. »Und er ist noch nicht wieder zurück? Das ist kein gutes Zeichen.«
    »Ist Brewer im Moment in der Stadt oder draußen bei der Mine?«, wollte Simon wissen.
    »Das weiß ich nicht, aber es lässt sich schnell herausfinden«, erwiderte der

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