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Captain Perrys Planet

Captain Perrys Planet

Titel: Captain Perrys Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack C. Haldeman II
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aufziehen müssen! Das ist Ihnen doch klar?«
    Shaw nickte. »Vielen Dank, Sir. Es wird nicht mehr vorkommen, das versichere ich Ihnen.«
    »Das glaube ich auch«, brummte Scotty. Aber so sicher war er sich gar nicht.
    Als sie die Krankenstation erreichten, blickte Schwester Chapel kaum auf. »Was haben wir diesmal, Mr. Scott? Sind auch diese Herren versehentlich gegen eine Wand gerannt?«
    »Nein. Ob Sie es glauben oder nicht, diese beiden sind gestolpert und hingefallen. Irgend etwas stimmt wohl mit unseren Fußböden und Wänden nicht mehr.«
    »Ihre Verletzungen sind kaum der Rede wert. Aber ich bin sicher, wenn ich ein bißchen darüber nachdenke, fällt mir bestimmt eine schmerzhafte und unbequeme Behandlung ein.«
    »Davon bin ich überzeugt, Schwester Chapel. Vielen Dank.« Scotty verließ die Krankenstation und wäre dabei fast gegen Kelly Davis gerempelt, die gerade daherkam.
    »Oh, Entschuldigung, Dr. Davis«, sagte er verlegen, denn er wußte, daß sie sich noch nicht völlig von ihrem Unfall erholt hatte. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht … Ich meine, ich habe nicht aufgepaßt, wo ich hin wollte …«
    Sie lachte. »Nichts passiert, Mr. Scott. Ich bin nicht aus Glas, wissen Sie?«
    »Tut mir so leid«, murmelte Scotty noch verlegener. »Es ist nur, nun …«
    »Ich weiß.« Kelly lächelte. »Sie alle glauben, daß ich erst ganz langsam wieder hochgepäppelt werden muß. Sie vergessen, daß ich schon mehrmals auf wirklich rauhen Planeten und unter widrigsten Umständen gearbeitet habe. Dr. McCoy empfahl mir soviel Bewegung wie nur möglich, und herumspazieren ist Bewegung, also bin ich durch das ganze Schiff gewandert. Hätten Sie keine Lust, mich ein Stückchen zu begleiten?«
    »Ich wollte eigentlich zum Maschinenraum zurück.«
    »Dann spaziere ich in diese Richtung.«
    »Das ist nett«, sagte er, und sie gingen nebeneinander den Korridor entlang. Er mußte mehrmals dagegen ankämpfen, sie unterzuhaken, denn sie war trotz ihrer forschen Worte noch etwas unsicher auf den Beinen.
    Nach einer Weile fragte Kelly: »Sie haben gerauft, nicht wahr?«
    »Wer?« entgegnete Scotty.
    »Die beiden Männer, die Sie in die Krankenstation gebracht haben. Ich habe sie gesehen. Sie haben miteinander gekämpft.«
    »Na ja, es war vielleicht eine kleine Prügelei, aber kämpfen würde ich es nicht nennen«, meinte Scotty. »Es war nichts Ernsthaftes.«
    »Ich erlebe es nicht zum erstenmal.« Kelly nickte.
    »Was?«
    »Kabinenfieber«, antwortete sie. »Am schlimmsten war es auf Palvin: ein kleiner Planet, zu dem man mich einmal schickte. Es war kalt dort, und mehr als neunzig Prozent des Jahres blieb alles gefroren. Niemand konnte irgendwohin. Alle mußten in kleinen, trostlosen Baracken bleiben und sahen Tag um Tag nur die gleichen Gesichter. Noch ehe das Tauwetter kam, fielen die Männer übereinander her.«
    »Verzeihen Sie, Miß Davis, aber ich glaube nicht, daß so etwas auf der Enterprise passieren könnte.«
    »Es passiert vielleicht bereits, Mr. Scott.«
    »Oh, die Männer beruhigen sich schnell, sobald wir Sternbasis 6 erreicht haben. Da bin ich ganz sicher.«
    »Das bezweifle ich nicht, aber …«
    Der Interkom unterbrach sie. »Brücke an Mr. Scott!« Uhuras Stimme klang drängend.
    Scott trat zum nächsten Wandsprechgerät und drückte auf die Taste. »Scott hier.«
    »Mr. Scott, wir haben den Kontakt zum Captain verloren.«
    »Kontakt verloren? Wie?«
    »Es gibt verschiedene Örtlichkeiten auf dem Planeten, die abgeschirmt sind und unsere Sensoren ausschließen. Vermutlich haben sie eine solche Örtlichkeit betreten.«
    »Ich komme.« Scott ließ Kelly Davis stehen und eilte zur Brücke.
    Konnte denn gar nichts glatt gehen?
     
    Captain Kirk gefiel die Entwicklung der Lage nicht. Auf einem neuen Planeten hatte er es gern, wenn alle Fakten ein klares Bild ergaben. Sosehr er sich bemühte, dieser neue Umstand ließ sich nicht einfügen. Wayne Perry konnte nicht der gleiche Mann sein, der das Siedlerschiff hierhergebracht hatte. Ein Dreihundertjähriger war einfach nicht vorstellbar. Und doch sah es so aus, als fänden die Ratsmitglieder nichts dabei, und daraus war zu schließen, daß dasselbe auf die restlichen Bürger zutraf. Es ergab keinen Sinn.
    Glücklicherweise hatte Kirk in seiner leitenden Stellung gelernt, daß man sich von den Wellen tragen lassen und mit dem Unerwarteten rechnen mußte. So behielt er auch seine Fassung und verzog keine Miene, als eine Tür aufglitt und ein scheinbar Mittdreißiger

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