Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Captain Perrys Planet

Captain Perrys Planet

Titel: Captain Perrys Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack C. Haldeman II
Vom Netzwerk:
Beitritt in die Vereinigte Föderation der Planeten feststeht. Die erste Schicht beamte vor zwei Stunden auf die Planetenoberfläche, und es scheint alles in Ordnung zu sein. Der Planet ist offenbar der ideale Urlaubsort, wozu auch die Freundlichkeit seiner Bewohner beiträgt. Allerdings gibt es zweierlei Beunruhigendes: erstens die Computerkonstruktion, die Wayne Perry genannt wird; und zweitens ein stark abgeschirmtes Gebiet unter der Stadt.
    Wayne Perry ist ein Rätsel. Zwar stellte Mr. Spocks Tricorder einwandfrei fest, daß er nicht menschlich ist, doch das beantwortet nicht die Frage, aus welchem Grund es ihn gibt. Soweit wir erkennen können, weiß die Bevölkerung, daß er »anders« ist, findet das jedoch nicht bemerkenswert. Wir beabsichtigen, uns mit der Ami genannten jungen Frau näher darüber zu unterhalten.
    Auch das abgeschirmte Gebiet unter der Stadt wurde von Mr. Spock entdeckt. Der Tricorder kann nur wenige Werte von dort aufnehmen, die bisher lediglich ausgedehnte Computertätigkeit ergaben und die Anwesenheit einiger Lebewesen, vermutlich Menschen. Das Rathaus scheint das einzige, gleichermaßen abgeschirmte Gebäude zu sein. Mr. Scott war sehr besorgt über die Unterbrechung der Verbindung zu uns, während wir uns dort aufhielten.
    Spock, Dr. McCoy und ich werden in Kürze auf den Planeten zurückkehren, um uns der Mannschaft anzuschließen, die augenblicklich dort Urlaub macht. Wir hoffen, weitere Informationen zu erlangen.
     
    Leutnant Uhura saß mit Kelly Davis am Rand eines großen Parks. Der Baum, an den sie sich lehnten, war ein Riese, und seine verschlungenen Zweige schaukelten leicht in der milden Brise. Der Himmel war von einem ungewöhnlichen Blaugrün und mit flockigen weißen Wölkchen durchzogen. Es war friedlich im Park, der nicht überlaufen war – ein angenehmes Plätzchen, sich auszuruhen, zu verschnaufen. Dazu waren sie in den vergangenen Monaten kaum gekommen.
    Uhura genoß den sanften Wind und begann leise vor sich hin zu singen. Die Worte waren swahilisch, die Weise weich. Es war ein Text aus alter Zeit.
    »Was ist das?« fragte Kelly verträumt.
    »Ein altes Lied über die Kinder des Mondes und die Löwen, denen sie auf dem Pfad zur Seligkeit begegnen. Es ist mehr oder weniger ein Wiegenlied ohne viel Sinn. Meine Großmutter sang es manchmal für mich, wenn sie mich auf den Schoß nahm. Schon damals war es ein altes Lied.«
    »Auch wir hatten auf meiner Welt solche Lieder«, murmelte Kelly. »Ich träumte vergangene Nacht von einem – von Schiffen auf einem goldenen Meer. Es erschien mir so echt.«
    »Wo sind Sie aufgewachsen?« erkundigte sich Uhura.
    »Auf New Enid.«
    »Ich habe davon gehört. Es ist ein Wüstenplanet, nicht wahr?«
    Kelly lachte. »Man kann ihn so nennen, die meisten tun es, aber für mich war er es nie. Er war eben meine Heimat. Kindern fallen Widrigkeiten überhaupt nicht so auf wie Erwachsenen, glaube ich. Natürlich erinnere ich mich an die Hitze, aber doch mehr an mein angenehm kühles Zimmer und das Rauschen der Dornbüsche vor dem Fenster. Ich war ja damals auch noch nicht sehr alt.«
    »Sie haben den Planeten schon als Kind verlassen?«
    »Meine Eltern starben durch eine Seuche, die die ganze Kolonie erfaßte. Ich kam danach zu meinem Onkel Joe, der Astronomie an der Universität von Ponca II lehrte, ich war da gerade zehn. Mein Onkel sorgte dafür, daß ich eine gute Schulbildung bekam. Als ich promovierte, war ich neunzehn und die jüngste Ärztin auf dem ganzen Planeten. Ich spezialisierte mich auf Virologie … meiner Eltern wegen, nehme ich an.«
    »Das verstehe ich gut«, versicherte ihr Uhura.
    »Ich hielt es nirgendwo sehr lange aus, brachte es einfach nicht fertig, seßhaft zu werden. Ich bin seither eigentlich ständig unterwegs. Immer wieder hat man versucht, mich irgendwo an ein Labor zu binden, mich dazu zu bringen, zu unterrichten, neue Forschungen zu betreiben. Aber ich will mit Menschen arbeiten. Ich glaube, wenn man mich hinter einen Schreibtisch steckte, ginge ich daran zugrunde.«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte Uhura. »Das Leben auf der Enterprise kann recht hektisch sein, aber ich würde es gegen kein anderes austauschen.« Sie hielt inne und lächelte. »Nun, gegen fast kein anderes.«
    »Wenn der richtige Mann daherkäme, würden Sie es sich vielleicht überlegen?« fragte Kelly lachend.
    »Die Möglichkeit bestünde.« Uhura lächelte.
    Sie lehnten sich beide wieder zurück, völlig entspannt, und beobachteten

Weitere Kostenlose Bücher