Captain Perrys Planet
mitgebracht hatte. »Ich habe hier die Satzung der Föderation, mit einer Synopse, wie sie auf Ihren Planeten zutrifft.« Er stand auf und breitete die Unterlagen auf dem Tisch vor Perry aus, der abwesend auf sie blickte.
»Sehen Sie sie an, Jon, und bereiten Sie eine Volksbefragung vor.« Er wandte sich an Kirk. »Ich bin geneigt, Ihr Angebot der Mitgliedschaft anzunehmen, oder zumindest neutral zu bleiben, doch das Volk soll entscheiden, und dazu muß es erst informiert werden.«
»Darf ich fragen, wie lange das dauern wird?« erkundigte sich Kirk.
»Nicht mehr als zwei oder drei Tage«, versicherte ihm Perry. »Volksbefragungen gehen gewöhnlich sehr schnell. Es gibt überall in der Stadt Wahllokale und auch in den entferntesten Ortschaften. Sobald Jon die Zusammenfassung fertig hat, wird sie dem Volk unterbreitet. Das ist bei einer solchen Entscheidung üblich. Bei uns gibt es keine bestimmten Wahltage, sondern es wird abgestimmt, wann immer sich etwas ergibt. Ich möchte Sie und Ihre Mannschaft einladen, inzwischen bei uns Urlaub zu machen und zu genießen, was wir Ihnen, als unsere Gäste, bieten können.«
McCoy beugte sich zu Kirk vor. »Landurlaub wäre keine schlechte Idee, Jim. Das hier scheint mir ein wirklich erholsamer Planet zu sein, und ich muß dich ja wohl nicht daran erinnern, wie dringend unsere Leute Urlaub brauchen!«
Kirk nickte. Er wußte es selbst nur zu gut. »Spock? Irgendwelche Einwände?«
»Keine, die gegen Landurlaub sprächen, Captain.«
»Dann nehmen Sie die Einladung an?« erkundigte sich Perry.
»Ja, und vielen Dank. Wir bleiben, bis die Volksbefragung beendet ist. Ihre Einladung ist wirklich sehr großzügig.«
»Nicht der Rede wert. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden?« Perry erhob sich. »Es war mir eine echte Freude, mich mit Ihnen zu unterhalten.«
»Ganz meinerseits«, versicherte ihm Kirk.
Perry verließ den Saal durch dieselbe Tür, durch die er gekommen war.
Jon griff nach dem Hefter. »Ich werde mich umgehend um die Volksbefragung kümmern. Fühlen Sie sich bitte bei uns wie zu Hause. Wir haben keine Währung, da unsere Wirtschaft auf Leistungsaustausch beruht. Als unsere Gäste sind Sie und Ihre Mannschaft selbstverständlich nicht an unser Austauschsystem gebunden, und alle unsere städtischen Einrichtungen stehen Ihnen frei zur Verfügung. Ich kann Ihnen besonders die Restaurants und Pubs um den Stadtplatz empfehlen. Speisen und Getränke sind dort durchaus akzeptabel und die Gäste entsprechend.«
»Sie sind sehr freundlich.« Kirk und seine beiden Begleiter erhoben sich. Ami brachte sie zum Ausgang.
»Hätten Sie nicht Lust, mit uns zu Abend zu essen?« fragte Kirk sie.
Ami nickte. »Sehr gern.« Sie schloß die Tür hinter ihnen, und die drei Männer standen auf der Straße.
»Nun, meine Herren?« fragte Kirk. »Ihre Meinung?«
»Keine Meinung, Captain«, entgegnete Spock, »aber ich habe eine Tatsache.«
»Ja, Mr. Spock?«
»Wayne Perry ist kein Mensch. Ja nicht einmal ein Lebewesen.«
»Wa-as?«
»Ich sondierte ihn mit dem Tricorder. Er ist eine Computerkonstruktion – ein hochentwickeltes Hologramm, wenn Ihnen das lieber ist. Er ist dreidimensional und so stofflich wie Sie oder ich. Aber er lebt so wenig wie der Bürgersteig unter unseren Füßen.«
»Warum haben Sie mir das nicht gleich gesagt?« fragte Kirk.
»Erstens einmal, weil ich keine Gelegenheit hatte. Zweitens ist es für unsere Mission unwichtig, ob wir mit einem Menschen oder Computer verhandeln, solange unser Verhandlungspartner Entscheidungsgewalt auf diesem Planeten hat. Drittens hat diese Tatsache, so interessant sie auch ist, keinen Bezug auf die einzige Frage, die Sie mir stellten, nämlich, ob die Besatzung Landurlaub bekommen sollte oder nicht.«
»Ich nehme an, Sie haben noch andere Gründe?«
»Sieben wichtige, zehn unbedeutendere und endlos viele dazwischen.«
»Pille, was sagst du dazu?«
»Ich überlasse Wayne Perry, wer oder was immer er auch ist, euch zwei Experten. Meine einzige Sorge ist, daß die Mannschaft durchdrehen wird, wenn sie nicht bald aus dem Schiff kommt.«
»Schon gut, Pille, aber erst kehren wir mal zum Schiff zurück.« Kirk schaltete den Kommunikator ein. »Kirk an Enterprise. Beamen Sie uns hoch.«
Damit besiegelte er das Schicksal aller an Bord des Sternenschiffs.
5.
KAPITÄNSLOG, Sternzeit 6835.1:
Wir sind dabei, der Besatzung Landurlaub auf dem Planeten Perry zu geben, bis das Ergebnis der Volksbefragung über den
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