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Captain Perrys Planet

Captain Perrys Planet

Titel: Captain Perrys Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack C. Haldeman II
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Zweck bewundernswert.«
    »Faszinierend!« sagte Spock. McCoy und Kirk funkelten ihn an.
    »Erst nachdem wir diesen Planeten erreicht hatten, erkannte ich, daß die wirkliche Arbeit noch vor uns lag. Es wäre unlogisch, einfach zu verschwinden oder mich abzuschalten, wenn ich so dringend gebraucht wurde. Die ersten beiden Winter waren schwer. Wir demontierten das Schiff und errichteten das Tunnelnetz. Es schützte uns vor den Elementen. Erst später bauten wir nach und nach auf der Oberfläche. Wir waren eine engverbundene Gesellschaft, und ich, als der Kapitän, war der Führer.«
    »Das muß aber schon eine ganze Weile her sein«, meinte McCoy.
    Perry nickte. »Fast dreihundert Jahre. Aber es erscheint mir nicht so lange. Als die ursprünglichen Einwanderer an Altersschwäche zu sterben begannen, traf es mich überraschend. Es war mir überhaupt nicht bewußt gewesen, daß so viel Zeit vergangen war. Inzwischen waren natürlich auch schon die Kinder der Neusiedler erwachsen, und genau wie für ihre Eltern war ich der selbstverständliche Führer. Und nun hatte ich mehr Grund als zuvor, weiterzumachen.«
    »Oh? Wie das?« fragte Spock.
    »Es war mir klargeworden, daß sich hier die ideale Situation für den Aufbau der perfekten Gesellschaft ergab. Wir waren isoliert, hatten jedoch den Planeten völlig im Griff. Wir verfügten über eine angemessene Technologie und gute Anlagen und Ausrüstung. Schließlich hatten wir mit der Urbarmachung einer viel rauheren Welt gerechnet. So lenkte ich im Lauf der Zeit die Gesellschaft zur Verinnerlichung – zu Frieden, Ruhe und Ausgeglichenheit. Durch das Wesen unserer geschlossenen Gesellschaft hatten wir keine Feinde, und der Frieden war schnell erreicht.«
    »Nicht ganz ohne Ihre Nachhilfe, nehme ich an«, warf Kirk ein.
    »Es war anfangs gar nicht so leicht. Es gab Unzufriedene unter uns, Eigenbrötler, Leute, die unsere doch offensichtliche Bestimmung nicht anerkennen wollten. Natürlich mußte etwas gegen sie unternommen werden. Aber es widerstrebte mir, Gewalttätigkeit anzuwenden, um Gewaltlosigkeit zu erreichen. Es mußte eine bessere Methode geben. Ich hatte Zeit, danach zu suchen, viel Zeit. Nach einer mehrere Generationen dauernden Forschung perfektionierte ich sie.«
    »Sie meinen den Virus«, sagte McCoy.
    »Ich nenne ihn den Friedensvirus. Er ist äußerst effizient, luftgetragen und beginnt unmittelbar zu wirken. Sobald er in den Körper eines Menschen eindringt, begibt er sich sofort in das Nervensystem. Seine Anpassungsfähigkeit ist so groß, daß er nicht mehr feststellbar ist, wenn er sich erst eingenistet hat, ich meine, von seiner Wirksamkeit abgesehen. Wenn eine gewisse chemische Verbindung im Körper erreicht ist – die, die Wut oder beabsichtigter Gewalttat vorhergeht –, reagiert der Virus und schaltet den Körper kurz. Schon bald gewöhnt der Körper sich an den Virus und vermeidet Handlungen, die ihn auslösen würden. Seine Wirte werden also gewaltlos – absolut!«
    »Und zu weniger als Menschen!« sagte Kirk verbittert.
    »Oh, so sehe ich es nicht, im Gegenteil, sie werden zu höherem als Menschen. Nicht länger sind sie der Gewalttätigkeit unterworfen, die die Weiterentwicklung der Menschheit so lange behinderte. Natürlich gab es selbst unter diesen Umständen noch eine Menge zu tun. Sie müssen bedenken, daß ich sehr viel Zeit hatte, daran zu arbeiten und daß ich die totale Kontrolle über diesen Planeten besitze. Ich überblicke alles und lenke alles in die richtigen Bahnen. Ich sorge für die entsprechende Erziehung und Ausbildung der Kinder. Sie lernen nur eine Lebensweise – die richtige!«
    »Und sie ist, was Sie zu exportieren versuchen«, sagte McCoy.
    »Ich sehe eine wundervolle Zeit voraus. Im ganzen Universum wird Frieden herrschen. Keine Rasse wird mehr gegen die andere kämpfen, kein Bruder gegen den anderen die Waffe heben. Es wird eine Zeit des Friedens sein, eine Zeit großer Fortschritte.«
    »Es würde eine Zeit des Chaos werden«, widersprach Kirk.
    »Das glaube ich nicht! Natürlich wird es anfangs solche geben, die sich widersetzen, weil sie nicht einsehen wollen, welchen Segen diese Zeit bringt. Gewalttätigkeit wurde viel zu lange als notwendiger Teil unseres Lebens angesehen. Darum dürfte es eine Weile dauern, bis manche die Wahrheit erkennen. Aber auch sie werden schließlich überzeugt werden.«
    »Sie haben den Menschen die Fähigkeit genommen, sich zu wehren!« sagte Kirk bitter. »In diesem Augenblick ist mein

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