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Captain Perrys Planet

Captain Perrys Planet

Titel: Captain Perrys Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack C. Haldeman II
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Lage verbessern würde. Er würde die letzten Ergs mit den bloßen Händen aus den Kristallen wringen, wenn das möglich wäre. Nason war ein guter Mann und tat zweifellos alles, was getan werden konnte. Und es gab nichts, was Scotty dort tun könnte, das helfen würde. Frustration übermannte ihn.
    Das Klingonenschiff war auf dem großen Bildschirm zu sehen und die gesprenkelte Planetenoberfläche darunter. Scotty ballte die Fäuste und fragte sich, wie Korol seinen Sieg genießen würde, wenn es soweit war.
     
    Korol war ein Renegat. Indem er den Bluteid gegen Kirk geschworen hatte und die Enterprise offen angriff, verstieß er gegen den Organianischen Friedensvertrag. Das klingonische Oberkommando lehnte offiziell jegliche Verantwortung für sein Handeln ab.
    Inoffiziell jedoch sah die Sache ganz anders aus. Das Oberkommando würde es keinesfalls bedauern, wenn Korol es von dem lästigen Kirk befreite. Das Antisensorengerät seines Schiffes war eine neue Erfindung und das einzige bisher. Erst wenn es sich weiter erprobte, würde es in Produktion gehen und in alle klingonischen Schlachtschiffe eingebaut werden. Und wie könnte es besser ausprobiert werden als an einem Gegner wie Kirk und seiner Enterprise!
    Der Bluteid war Korols höchstpersönliche Angelegenheit. Sie betraf nur ihn und Kirk.
    Tief in Gedanken versunken marschierte Korol im Kontrollraum hin und her. Er fand die gegenwärtige Situation verwirrend, und das gefiel ihm absolut nicht.
    Weshalb erwiderte die Enterprise den Beschuß nicht? Nicht einen Phaser hatten sie auf sie gerichtet! Genausowenig hatte sie sich zurückgezogen. Sie blieb ungerührt, wo sie war, und ließ alles an sich abprallen. Er verstand es nicht. Auf diese Weise konnte sie doch nur verlieren!
    Jedenfalls war es ein ungewöhnliches, ja beispielloses Benehmen für die Besatzung eines Föderationsschiffs. Er wollte langsam vorgehen, zielsicher. Und er war seinem Opfer nahe – sehr nahe –, doch es roch nach Falle. Das war die einzige Erklärung, die Sinn ergab.
    Weshalb sonst würden sie untätig herumsitzen? Weshalb sonst wären sie überhaupt hier?
    Da war noch etwas Verwirrendes. Als sie die Subraumkommunikation von dem Planeten aufgefangen hatten, war keine Rede von Föderationsschiffen gewesen. Man hatte lediglich um ein Gespräch mit einem Abgeordneten gebeten, und sein Schiff war das nächste gewesen. Obwohl er eigentlich ein Gesetzloser und formell nicht berechtigt war, für das Klingonenreich zu verhandeln, spielte das keine große Rolle. Von Bedeutung war nur, daß sie über die Föderation triumphieren könnten, falls es ihm gelang, ihnen den Planeten wegzuschnappen.
    Aber warum war die Enterprise hier? Es gab einfach zu viel, auf das er keine Antwort fand.
    »Lord, das Föderationsschiff ergreift immer noch keine Offensivmaßnahmen. Soll ich …«
    »Sie sollen die Befehle ausführen!« unterbrach Korol seinen Ersten Offizier scharf. »Setzen Sie den Beschuß in unregelmäßigen Abständen fort, bis ich Ihnen andere Anweisungen erteile.«
    »Jawohl, Lord.«
    »Ich begebe mich in meine Kabine. Schicken Sie den Priester zu mir.«
    »Jawohl, Lord.«
    Korols Kabine war spartanisch eingerichtet, enthielt jedoch alles Notwendige. Als Kapitän konnte er haben, was er wollte, aber als Klingone wollte er nicht mehr als nötig: einen Schreibtisch, einen Stuhl, ein hartes Bett. Luxus war für Leute, die weich waren, entweder im Herzen oder im Kopf. Weder das eine noch das andere traf auf ihn zu.
    Der Priester klopfte höflich an die Kabinentür und trat ein.
    »Sie haben nach mir geschickt, Korol?«
    »Setzen Sie sich, Priester, und hören Sie mir zu. Ich ließ Sie rufen, weil dieser Hund von einem Ersten Offizier statt eines Gehirns dürres Mako im Kopf hat. Der Wissenschaftsoffizier ist nicht viel brauchbarer. Sie finden keine Lösungen und hören nicht richtig zu. Vielleicht hören Sie zu. Außerdem …«
    »Es betrifft Ihren Bluteid, oder irre ich mich, Korol?«
    »Sie reden zuviel, Kirl, Priester meines Vaters. Wäre nicht die Ehrfurcht vor Ihrem Alter, würde ich so etwas auf meinem Schiff nicht dulden.«
    »Ihr Vater duldete es. Und Ihr Bruder – möge er Schlachten kämpfen in der Ewigkeit – duldete es. Ich mag zwar ein alter Mann sein, aber meine Sinne sind ungetrübt, und mein ist die Weisheit meines Alters.«
    »Ihres Alters, ha! Die Tage, da Sie Ihr Schwert gegen Ihre Feinde führten, sind lange schon vorbei, Kirl.«
    »Aber mein Verstand ist nicht stumpf,

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