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Captain Perrys Planet

Captain Perrys Planet

Titel: Captain Perrys Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack C. Haldeman II
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Eindringling laufen. Er entschied sich für Scott – doch mehr als drei Schritte weit kam er nicht, ehe er zusammenbrach.
    Die Hölle war los. Von allen Seiten stürmten Klingonen auf Scott ein. Doch noch ehe sie ihn erreichten, brachen sie, gegeneinander stolpernd, zusammen.
    »Ich ergebe mich!« rief Scott. Grinsend hob er die Arme. Weitere Klingonen fielen, ihr Ziel war entweder die Phaserkonsole oder er gewesen. Es war offensichtlich, daß sie weder die Konsole noch den Eindringling erreichen konnten. Scott holte seinen Kommunikator aus dem Gürtel.
    »Scott an Enterprise «, rief er.
    »Sulu hier, Mr. Scott. Wo sind Sie? Was ist passiert?«
    »Schalten Sie die Schirme aus, Mr. Sulu, und bitten Sie Mr. Nason, sich um die Dilithiumkristalle zu kümmern. Ich glaube nicht, daß wir weitere Schwierigkeiten mit den Klingonen haben werden. Zumindest nicht mit denen hier.«
    »Ich verstehe nicht, Mr. Scott. Was bedeutet das Ganze?«
    »Ich befinde mich im Augenblick auf der Brücke des Klingonenschiffs. Es ist sehr ruhig hier – außerordentlich friedlich, würde ich sagen.«
    Im Hintergrund hörte Scotty das Gelächter der Besatzung auf der Enterprise -Brücke.
    Es ist ein sehr erfreulicher Laut, den er schon längere Zeit nicht mehr gehört hatte.
     

 
13.
     
    Rus saß in seiner Arbeitsnische in einem der hinteren Zimmer des Rathauses. Zahlenreihen zogen pausenlos über den Schirm vor ihm. Hin und wieder schaltete er auf langsamer und machte ein paar Notizen auf einen Block. Gedämpfte Geräusche verrieten ihm, daß Ami in der Nische neben ihm ebenfalls eifrig bei der Arbeit war.
    Pagen waren für eine ganze Menge Verwaltungsangelegenheiten zuständig. Angeblich war es wichtige Arbeit, aber gewöhnlich war sie nur langweilig. Sie mußten unzählige Computerangaben auf ihre Dringlichkeit hin überprüfen und sich mit jenen näher beschäftigen, die dem Rat vorgelegt werden sollten.
    Eine wahrhaft gewaltige Menge trivialer Information kam jeden Tag vom Computer. Das meiste war ohne jegliche wirkliche Bedeutung, doch hin und wieder tauchte doch etwas Wichtigeres auf. Gewöhnlich hatte letzteres mit einem der gegenwärtigen Projekte der Ratsmitglieder zu tun.
    Routinesachen – der Kontostand der einzelnen Bürger, beispielsweise – waren ausschließlich dem Hauptcomputer überlassen, alles andere, und wenn es noch so unwichtig war, kam aus seinem und Amis Terminal, und das war entsetzlich viel. Und in letzter Zeit hatte das Gerät noch mehr Kram ausgespuckt als üblich. Im Augenblick war die Analyse der Kaufgewohnheiten von Bürgern im Alter zwischen siebzehn und dreiundzwanzig Jahren an der Reihe. Gab es etwas Unwichtigeres? Er nickte fast ein, bis ihn ein schrilles Klingeln wachriß.
    Fast wäre sie ihm entgangen – die Datenreihe mit dem Kennzeichen SRT. Aus irgendeinem Grund mußten alle SRTs für Ratsherrn Jon abgelegt werden. Gereizt drückte Rus auf den Rücklauf. Er hielt den Knopf zu lange nieder und fuhr zu weit zurück. Wütend auf sich, zerbrach er seinen Schreibstift.
    Sofort fühlte er kalten Schweiß auf seiner Stirn. Das war ein vertrautes Gefühl, das ihn jedesmal übermannte, wenn er etwas tat, das von Wut gelenkt wurde. Er war zwar sicher, daß niemand ihn beobachtet hatte, aber das half ihm in seiner Gemütsverfassung auch nicht.
    Er mußte seine heftigen Emotionen verbergen – sein ganzes Leben lang mußte er das schon.
    Sein Vater – der Vater, den Rus nie gekannt hatte – war ein Immuner gewesen, und er hatte seine Immunität geerbt.
    Seine Mutter, eine gütige, ruhige Frau, war in jeder Beziehung eine normale Bürgerin Perrys. Das hieß, sie war absolut gewaltlos, ob ihr das nun gefiel oder nicht. Ihr war von Anfang an klar gewesen, daß ihr Sohn verbrannt werden würde – wenn ihm nichts Schlimmeres geschah –, falls herauskam, daß er Neigungen zur Gewalttätigkeit besaß. Sie hatte alles getan, ihm beizubringen, sich zu beherrschen, seine natürlichen Impulse zu zügeln. Es war von Anfang an schwierig gewesen.
    Glücklicherweise war Rus hochintelligent. Schon als kleines Kind war ihm bewußt geworden, daß er seine Gefühle unter Kontrolle halten mußte. Leicht war es ihm nie gefallen, aber es war ihm doch geglückt.
    Wenn er sich als Kind hatte beherrschen müssen, hatte seine innere Wut sich gewöhnlich als Tränen bemerkbar gemacht. Als Erwachsener führte es zu Frustration. Etwa einmal im Monat zog Rus sich in den Wald zurück, suchte sich ein völlig ungestörtes Plätzchen,

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