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Caras Gabe

Caras Gabe

Titel: Caras Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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Flammen in die Oberfläche des Sees eintauchten, entfachten sie das Wasser und breiteten sich rasend schnell in alle Richtungen aus.
    Eine Welle der Helligkeit und Hitze strömte auf uns zu. Ich taumelte zurück und hob schützend eine Hand vor mein Gesicht. Der See stand in Flammen.
    Lurian wich nicht. Mit erhobenem Kopf und geschlossenen Augen reckte er sich der Höhlendecke entgegen. „Siehst du mich, Vater?“, rief er über das Prasseln des Feuers hinweg. „Kannst du mich sehen? Ich bin zurück.“
    Ein Rumoren erschütterte die Höhle. Lurian drehte sich zu uns um, den Mund zu einem Lächeln verzogen. „Sie kommen.“
    Mit großen Augen starrte ich vom brennenden See zu Lurian. „Wer kommt?“
    Arun hob seinen Arm in Richtung der Höhlendecke. „Dies ist der einzige Ort, an dem Marmons Macht ihnen selbst in der ersten Nacht ermöglicht zu fliegen.“
    Sie strömten aus einer Öffnung oberhalb des Sees, segelten über die brodelnden Flammen hinweg und hielten direkt auf uns zu. In ihren gläsernen Flügel, brach sich der zuckende Schein des Feuers und selbst über diese Entfernung hinweg konnte ich ihre Spiegelaugen leuchten sehen.
    Mit einem scharrenden Geräusch zog ich mein Schwert. Es pulsierte in meiner Hand, als ahne es die Anwesenheit der anderen Glaswesen. Ich konnte Sowanje spüren. Ihre Gedanken galten dem nahenden Kampf. Mir blieb kaum Zeit, mich vorzubereiten.
    „Cara.“ Arun berührte mich am Arm und bedeutete mir, mich in Richtung des Ganges, den wir gekommen waren, zurückzuziehen. Er hatte Recht. Mit der Dunkelheit im Rücken drohte uns kein Angriff von hinten.
    Lurian hingegen wählte einen anderen Weg. Ohne Vorwarnung stürmte er in den Flammensee, stieß sich vom brennenden Ufer ab und schwang sich mit einem markerschütternden Schrei und kräftigen Flügelschlägen seinen Brüdern entgegen.
    Sie prallten aufeinander wie Naturgewalten. Glas brach, splitterte nach allen Seiten und fiel zum Feuer hinab wie sprühender Funkenregen. Ein Lichtträger stürzte. Aus dem See schoss eine gewaltige Stichflamme empor und verschluckte ihn.
    Lurian brach zwischen den Körpern hervor, flog einen Bogen, schleuderte Feuer aus seinen Händen und warf sich erneut auf die Lichtträger. Mein Herz jubelte bei dem Anblick.
    Aruns Hand an meinem Arm lenkte meine Aufmerksamkeit zurück auf die Lichtträger, die mit unverminderter Geschwindigkeit auf uns zurasten.
    „Lass sie nur kommen“, sagte ich und trat vor.
    Es war eine Zerreißprobe für meine Nerven, den heranbrausenden Lichtträgern ruhig entgegenzusehen, wenn alle meine Instinkte mir zubrüllten, so schnell wie möglich in die andere Richtung zu fliehen.
    Es waren Dutzende. Ihre Flügel fächerten aus und ihre Füße senkten sich auf den Uferboden. Mit dem Feuerschein im Rücken sahen sie wunderschön aus.
    Im letzten Moment riss ich die Hände hoch. Aus meinen gespreizten Fingern sprang der silberne Schild vor und breitete sich schlagartig aus. Die Lichtträger prallten ungebremst dagegen und wurden zurückgeworfen. Der Schild hielt, doch auch ich wurde von der Wucht zurückgeschleudert.
    Ich wäre gegen die Wand geworfen worden, wäre Arun nicht hinzugesprungen, um mich aufzufangen. Er schwang mich im Kreis herum und ehe ich mich versah, stand ich wieder auf den Beinen. Der Schild hielt.
    Ich sah den Dämon an. Er beugte sich vor, küsste mich auf die Stirn und zog sich in die Schatten zurück. Kurz darauf trat das Biest mit glühenden Augen aus dem Dunkel hervor. Es fletschte die Zähne, spreizte die Vorderläufe und starrte den Lichtträgern mit drohendem Knurren entgegen. Das Feuer spiegelte sich auf seinen pechschwarzen Hörnern.
    Die Lichtträger hatten sich mittlerweile erholt. Nur einer von ihnen war in den brennenden See gefallen. Sein Körper loderte heiß und er versank schnell.
    In der Luft stürzte Lurian einen Lichtträger in das Flammenmeer. Durch die Öffnung über ihm strömten weitere Flügelwesen.
    Ich nickte dem Biest zu, dann senkte ich den Schutzschild und hob das Schwert. Sofort schossen drei Lichtträger heran. Mehr hatten dort, wo Arun und ich Position bezogen hatten, nicht Platz, denn die Decke senkte sich hinab und die Wände verjüngten sich zum Gang.
    Ich wehrte die Fäuste zweier Lichtträger ab. Sprang außer Reichweite ihrer Flügel und stieß vor. Keine Gedanken waren mehr in meinem Kopf, nur Bewegung und Gegenbewegung. Unerwartete Kraft durchströmte meinen Körper, wie damals, als ich gegen Lurian gekämpft hatte,

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