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Caras Schatten

Caras Schatten

Titel: Caras Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Woods
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und zum Highway zu laufen … Ich hatte solche Angst – die Leute haben andauernd gehupt. Ich hab sogar meinen Rucksack verloren.«
    »Jetzt brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Hier bist du in Sicherheit.« Cara tätschelte ihr Knie.
    Zoe hob den Kopf und sah sich ein wenig um. Ihr Blick schweifte über die großen, gepflegten Rasenflächen und die eleganten Häuser ringsum, die von Außenscheinwerfern wirkungsvoll angestrahlt wurden. Dunkle Flächen aus Bäumen und Sträuchern grenzten die einzelnen Grundstücke geschmackvoll voneinander ab. Um diese Uhrzeit hörte man hier draußen nichts anderes als das leise schh-schhhhh der Rasensprenger. »Mir war klar, dass du hier ziemlich nobel wohnen würdest«, bemerkte Zoe. »Das war ja schon immer so.«
    Bevor Cara etwas erwidern konnte, knallte nebenan eine Tür und die Stille der Nacht wurde von ein paar Mädchenstimmen zerrissen. »Und plötzlich sagte er: ›Oh Gott, sie sind zu Hause‹, und ich hatte überhaupt nichts an …«, erzählte jemand lautstark. Die anderen brachen in wildes Gekicher aus. Mehrere Mädels mit Bierflaschen traten durch die Glastüren hinaus auf die Teakholzterrasse und ließen sich auf die weiß bespannten Liegestühle fallen, die den Pool umringten. Das saphirblaue Wasser funkelte wie ein Juwel, angestrahlt vom gelblichen Licht der Unterwasserscheinwerfer.
    Zoe zog fragend die Augenbrauen hoch. »Meine Nachbarin«, erklärte Cara seufzend. »Sydney. Und ihre Freundinnen …«
    Ihre Worte wurden vom metallischen Klappern eines Gegenstands unterbrochen, der donnernd auf die Terrasse fiel – gefolgt von kreischendem Gelächter. Sydney, die ein enges, pinkfarbenes Spaghettitop trug, das die Ränder ihres schwarzen BH s erkennen ließ, war gegen einen der Tische gerannt. Verzweifelt versuchte sie sich aus den Klauen eines geschlossenen Sonnenschirms zu befreien.
    »Das da ist Alexis, Sydneys beste Freundin.« Cara zeigte auf Alexis, die sich wie eine ägyptische Prinzessin auf einer der Sonnenliegen rekelte und sich in Pose warf, als rechnete sie jeden Moment damit, dass ein Paparazzo aus dem Gebüsch gesprungen käme, um ein Foto von ihr zu schießen. »Sie ist die Allerschlimmste. Meine Eltern verstehen sich supergut mit ihren Eltern, und als wir hergezogen sind, wollten sie, dass wir uns anfreunden. Aber sobald die Erwachsenen aus dem Raum waren, hat sie mich Affengesicht genannt. Sie meinte, ich wäre zu hässlich, um mit ihr zu spielen.« Cara seufzte. »Nach ’ner Weile hat Mom eingesehen, dass die Sache aussichtslos war.«
    Unter ihnen erschien eine zierliche Blondine namens Maren am Eingang zur Küche. Sie schwenkte eine Karaffe mit pinkfarbenem Inhalt über dem Kopf.
    »Wodka Slush, Mädels!«, rief sie. Alle stürzten sich auf die Karaffe. Maren füllte das Zeug in große rote Plastikbecher und verteilte sie. Irgendjemand rülpste, und alle kicherten.
    »Du bist echt ekelhaft, Erin!«, rief Alexis. »Zeig uns doch gleich deinen nackten Arsch!«
    Zoe warf Cara einen Blick zu. »Sind die an deiner Schule alle so?«
    Cara nickte. Dann überlegte sie. »Na ja, nicht alle.« Sie starrte hinunter in Sydneys Garten, aber sie spürte, dass Zoe sie beobachtete. Schließlich sah sie ihre Freundin an. Zoe hatte ein verschwörerisches Lächeln auf den Lippen.
    »Na, sag schon, wer ist es?«, neckte sie. »Spuck’s aus.«
    Cara kicherte. »Ähm, er heißt Ethan. Groß, dunkelhaarig, gut aussehend und unglaublich süß. Ach ja, und er hat mir gestern das Leben gerettet.«
    »Was?«, rief Zoe.
    »Es war total irre.« Sie erzählte ihrer Freundin alles über den berühmten Erstickungsanfall, angefangen bei Ethans starken Armen bis hin zu … ihrem neuen Spitznamen. »Und jetzt nennen sie mich alle Würger «, beendete sie ihren Bericht. »Wer den Schaden hat, braucht für den Spott echt nicht zu sorgen. Kurz gesagt, Alexis und Sydney halten mich für den größten Freak der Schule.« Cara spürte, wie die Scham in ihr hochstieg, selbst Zoe gegenüber. »Das geht schon die ganze Zeit so, seit wir hergezogen sind. Die Mittelstufe war echt grauenvoll, aber ich hatte gehofft, an der Highschool könnte ich noch mal ganz von vorn anfangen. Von wegen. In der neunten Klasse haben sie diesen Herbstball veranstaltet. Ich war total aufgeregt – meine erste große Highschool-Veranstaltung.« Cara hielt inne. Sie dachte an das rote Samtkleid mit dem goldenen Paillettenoberteil, das sie damals getragen hatte, nicht ahnend, dass alle anderen in

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