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Caras Schatten

Caras Schatten

Titel: Caras Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Woods
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leerte sich der Rasen. Die Helfer mit den Hunden verteilten sich auf die verschiedenen Gruppen, während die Reiter in die hügeligen Wälder ritten. Cara hatte sich noch immer nicht in die Liste eingetragen – sie wollte Mr und Mrs Henning nicht zu nahe kommen –, doch als sich die Helfer aufteilten, schloss sie sich der Gruppe an, die den Park absuchte.
    Als sie die große offene Parkfläche erreichten, veranlasste die Gruppenleiterin, eine Frau mit einem Baby auf dem Rücken, dass alle Anwesenden eine Kette bildeten, die sich über die gesamte Breite des Parks erstreckte. Sie sollten langsam mit gesenktem Kopf vorwärtsschreiten und während des Gehens den Boden absuchen. Falls irgendjemand etwas Auffälliges entdeckte, sollte er rufen, damit die Leiterin die Stelle für die Polizei markieren konnte.
    Cara begab sich ans Ende der Kette, am Rande des Parks, und stellte sich neben einen hageren Mann mit grauen Haaren und abgewetzten Motorradstiefeln. Zu ihrer Linken lag der Wald. Sie hörte, wie die Helfer drüben Äste zertraten und sich rufend miteinander verständigten. Urplötzlich fühlte sie sich erleichtert, dass das Suchgebiet nicht in der Nähe der alten Scheune lag. Was, wenn Zoe sich erneut zu einem unplanmäßigen Ausflug entschieden hätte?
    Auf Zuruf der Leiterin setzte sich die Gruppe in Bewegung. Cara schritt langsam vorwärts und suchte dabei das feuchte Gras ab, in das sie mit ihren Turnschuhen einsank. Neben ihr hielten die Motorradstiefel auf gleicher Höhe Schritt. Dann folgte ein Paar Mokassins, die mit jedem Schritt mehr durchnässt wurden.
    Plötzlich entdeckte sie zu ihrer Linken ein weiteres Paar Turnschuhe. Cara blieb stehen und blickte überrascht auf – geradewegs in Ethans blaue Augen.
    Sie schlug unwillkürlich die Hand vor den Mund. »Gott, du bist es!«, rief sie. Der Motorradstiefelmann warf ihr einen erschrockenen Blick zu. Ethan packte ihren Arm und zog sie in das schützende Dickicht des Waldes.
    Cara widerstand dem Drang, ihm um den Hals zu fallen, und begnügte sich stattdessen mit einem gemurmelten: »Ich hab dich vorhin gar nicht gesehen.« Ethan wirkte erschöpft. Sein Haar war ungekämmt und seine Kleidung zerknittert, so als hätte er darin geschlafen. Er fröstelte in seiner dünnen Jacke, als um sie herum plötzlich ein eisiger Windstoß in die Bäume fuhr und an den Ästen rüttelte. Auf der anderen Seite des Brombeergestrüpps, das sie vom Park trennte, konnte Cara einige Helfer erkennen, die langsam vorüberschritten und einander Dinge zuriefen. Eines der Pferde trabte mit klirrendem Zaumzeug an ihnen vorbei, die Hufe versanken schmatzend in der sumpfigen Erde.
    Cara schlang die Arme um den Körper. Einen gedehnten Moment lang versuchte sie, Ethans Gesicht auf irgendeinen Hinweis abzusuchen, wo er wohl gesteckt hatte. Doch seine Augen wirkten trüb. Sie gaben nichts preis.
    »Die Polizei war gestern Abend bei uns«, sagte Cara schließlich.
    Er nickte. »Ja. Die haben mehrere Häuser abgeklappert – Alexis’ gesamten Freundeskreis.«
    »Was – was ist passiert?«, fragte Cara flüsternd. Ethan wirkte extrem niedergeschlagen, wie ein Hund, der zu oft getreten worden war und sich nicht mehr erheben konnte.
    Er setzte sich auf einen Baumstamm und ließ seine Stirn auf die Knie sinken, um stumm den Waldboden anzustarren. Cara setzte sich vorsichtig neben ihn. Das nasse Moos an der Oberseite des Stammes gab unter ihrem Hintern nach. Sie spürte, wie sich die Feuchtigkeit in ihre Jeans sog. Es war ihr egal. Das Einzige, was jetzt zählte, war Ethan – hier an ihrer Seite.
    Er atmete tief ein. »Sie sind so gegen acht aufgekreuzt und haben gesagt, ich müsste zu einer Befragung mit auf die Wache kommen. Sie waren zu zweit. Eine Frau, Stanton, und …«
    »Fitzgerald«, warf Cara ein.
    Ethan nickte. »Genau. Meine Eltern haben sich tierisch aufgeregt, aber die Polizisten haben behauptet, sie würden mich nicht festnehmen, sie wollten mir nur ein paar Fragen stellen. Aber sie hätten mich auch gleich festnehmen können, denn genauso haben sie sich aufgeführt.« Er verstummte. Nach kurzem Zögern legte Cara ihre Hand auf Ethans. Seine Haut war trocken und weich. Er erwiderte den Druck ihrer Hand und klammerte sich daran fest, als wäre es eine Rettungsleine. Plötzlich sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus. »Sie haben mich in diesen winzigen Raum geführt, genau wie im Film, und mich immer wieder gefragt, was in der Nacht passiert ist. So als würden sie

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