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Carina - sTdH 3

Carina - sTdH 3

Titel: Carina - sTdH 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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blickte er in die ganz und gar
nicht reizvollen Gesichtszüge von Silas Dubois.
    Mr. Dubois
wurde von seinen Kritikern als wandelnde Karikatur bezeichnet, weil er so einen
kleinen, schmächtigen Körper und so eine riesige Nase hatte.
    Er glitt in
einen Sessel gegenüber von Guy mit seinen üblichen krabbenartig verstohlenen
Gesten und fixierte ihn mit seinen Knopfaugen.
    »Ich habe
Sie gesucht«, sagte Dubois. »Da haben Sie ja einen schönen Mist gebaut. Desire
heiratet diesen Armitagesproß.«
    »Wir hatten
ausgemacht, die Familie Armitage zu demütigen, und genau das habe ich erreicht«,
antwortete Guy und versuchte, lässig auszusehen.
    »Wie?«
wollte Silas Dubois unbedingt wissen.
    Und so
erzählte ihm Guy seine sorgfältig aufbereitete Version der Geschichte, wie er
versprochen hatte, mit Carina durchzubrennen und wie er sie danach in Gegenwart
seiner Freunde gedemütigt hatte.
    »Und was
sagte der liebe Vikar, als er es erfuhr?« fragte Silas unbeeindruckt.
    »Tja«,
sagte Guy errötend. »Er hat es ... offensichtlich nicht erfahren. Und ich habe
mir gesagt, daß es einem Gentleman nicht ansteht, davon zu sprechen. Wir haben
ausgemacht, daß ich sie kleinkriege. Das habe ich geschafft. Ich habe meinen
Part gespielt.«
    »Sie feiger
Idiot«, zischte Silas. »Die ganze Familie soll gedemütigt werden. Wenn Sie
Ihre Sache richtig gemacht hätten, würdeDesire
niemals ein Mitglied dieser Familie heiraten.«
    »Noch ist
er nicht mit ihr verheiratet«, betonte Guy großsprecherisch.
    »Und das
darf auch nicht geschehen«, sagte Silas.
    »Wie meinen
Sie das?«
    »Ich habe
einen entfernten Verwandten, Jeremy Blewett, einen steinreichen Kerl. Wie es
sich trifft, ist er Desires Onkel. Er hinterläßt sein Vermögen Desire, wenn
dieser heiratet. Wenn nicht, bekomme ich das Geld. Das habe ich von dem
ausgefuchsten Idioten erst vor einer Woche erfahren. Desire weiß es offenbar
schon eine ganze Weile.«
    »Jedermann
weiß es schon eine ganze Weile«, spöttelte Guy. »Es war Clubgespräch, daß
Armitage eine Heirat zwischen Desire und seiner Tochter plante. Haben Sie denn
gar nicht gewußt, warum Desire heiraten will?«
    Dubois
kaute an seinen Fingerknöcheln herum und fixierte Guy über seine weit
hervorspringende Nase hinweg.
    »Nein, ich
habe es nicht gewußt. Aber Sie haben mir versprochen, die kleine Armitage zu verführen, nicht, mit ihr abzuhauen, ihr dann zu sagen, daß sie es deshalb nicht
taten, weil sie eine alte Schlampe ist, und dann diese Demütigung bei sich zu
behalten. Was Sie erzählt haben, läßt den Schluß zu, daß sie geradewegs zu
Desire ging und ihn bat, sie zu heiraten.«
    »Ohne
Zweifel umgekehrt. Desire liebt sie.«
    »Liebe!«
schnaubte Silas Duois verächtlich. »Würden Sie sagen, daß Carina Armitage Sie
liebt?«
    »O ja, ganz
bestimmt«, antwortete Guy selbstzufrieden. »Sie war verrückt nach mir. Jetzt
natürlich nicht mehr.«
    »Dann
müssen Sie sie wieder dazu bringen«, sagte Silas.
    Guy erhob
sich. »Wer sind Sie eigentlich, daß Sie mir Befehle geben können, Sie feiner
Herr, Sie?« sagte er kalt. »Ich habe mich mit Ihnen abgegeben, weil ich mir
einen Spaß daraus gemacht habe, mich an der Familie Armitage zu rächen. Früher
oder später wird der Vikar erfahren, daß sich seine geliebte Tochter nur aus
gekränktem Stolz mit Desire verlobt hat. Das reicht.«
    »Setzen Sie
sich wieder«, sagte Silas eiskalt.
    Guy wandte
sich zum Gehen. »Setzen Sie sich, Mr. Evans«, sagte Silas leise.
    Guy
wirbelte herum, sein Gesicht war kreidebleich geworden. »Jawohl«, kicherte
Silas. »Ich kenne die Geschichte. Ich habe sie mal in Bristol erfahren. Diese
sogenannte Tante von Ihnen ist in Wirklichkeit Ihre Mutter. Hat jede Menge Geld
gemacht durch ihre Freudenhäuser in Bristol. Reichste Bordellbesitzerin in der
ganzen Stadt. Sie waren ein lediges Kind, sie hat Sie aufgezogen und Ihnen
genug Startgeld gegeben, als sie Sie aus dem Nest warf. Sie selbst hat sich
aufs Land zurückgezogen, einen falschen Titel angenommen und vornehme Armut
vorgetäuscht; dabei hat sie Geld wie Dreck.
    Sie haben
sich dem Sklavenhandel gewidmet und ebenfalls Ihr Schäfchen ins trockene
gebracht. Sie sind ausgestiegen, weil Sie den Rang und das Leben eines
Gentleman angestrebt haben. Wenn Sie mein Spiel mitspielen, dann können Sie
bleiben, was Sie jetzt sind, und von mir noch obendrein Geld bekommen. Wenn Sie
aber jetzt weglaufen, dann wird ganz London und Hopeworth und die Grafschaft
Berham noch vor Einbruch der

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