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Carlottas Kerker

Carlottas Kerker

Titel: Carlottas Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas?«
    »Das ist die Frage.«
    »Und deshalb sind Sie zu mir gekommen, um darauf vielleicht eine Antwort zu finden?«
    »So kann man es sehen.«
    Carlotta Crane breitete die Arme aus. »Aber wie kommen Sie auf mich? Er ist nicht mein Patient gewesen.«
    »Das schon, Mrs. Crane, aber er kannte Sie.«
    »Woher wollen Sie das wissen?« Ihre Stimme klang jetzt leicht aggressiv.
    »Von ihm. Er hat es mir selbst gesagt.«
    Die Psychologin wollte lässig sein und winkte ab. So ganz gelang es ihr nicht. »Was hat er schon groß sagen können? Je mehr ich nachdenke, umso stärker erinnere ich mich wieder an ihn. Aber da lief nichts Besonderes zwischen uns.«
    »Ich bitte Sie, Dr. Crane. Wissen Sie es nicht mehr? Erinnern Sie sich nicht, in welcher Branche er tätig war? Er war Chefredakteur bei einem Privatsender. Und um Zuschauer zu gewinnen, konnte man einen Tag und eine Nacht mit Carlotta gewinnen.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass ich diese Carlotta bin, die... die... als Gewinn ausgegeben wurde?«
    »Weil er es mir selbst sagte.«
    Sie winkte ab. »Er kann gelogen haben.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Zwischen den beiden Frauen entstand eine Schweigepause. Dann holte Carlotta tief Atem, und zugleich verengten sich ihre Augen. Die nächsten Worte hatte sie sich bereits zurechtgelegt.
    »Was wollen Sie von mir? Halten Sie mich für eine Mörderin? Sind Sie gekommen, um mich zu verhaften?«
    »Nein, Dr. Crane.«
    »Warum sitzen Sie dann hier?«
    »Weil ich die Wahrheit wissen will. Nicht mehr und nicht weniger. Nur die Wahrheit, denn ich suche noch immer nach einem Motiv für den scheußlichen Mord an Eric Paine.«
    »Damit habe ich nichts zu tun.«
    »Und was ist mit Phil Diamond?« Purdy Prentiss hatte bewusst gewartet, bevor sie den zweiten Namen ins Spiel brachte. Dabei beobachtete sie Carlotta sehr genau, die ziemlich ahnungslos tat.
    »Phil Diamond? Wer soll das denn sein?« Sie schaffte es, den Ausdruck des Erstaunens auf ihr Gesicht zu zaubern.
    Purdy zeigte ihr ein spöttisches Lächeln. »Ach, Sie kennen ihn nicht?«
    »Nein.«
    »Das müssten Sie aber, denn er war einer der Gewinner. Leider ist er auch tot, ebenso wie die anderen beiden Männer, die bei der Show gewonnen haben.«
    Die Psychologin blieb gelassen. »Pech für sie. Aber was hatten sie denn gewonnen?«
    »Die Zeit mit Ihnen, mit Carlotta.«
    »Ja, so heiße ich. Und ich bin Ärztin, Seelenärztin, verstehen Sie das, Mrs. Prentiss? Es ist eine Unverschämtheit, mir zu unterstellen, dass ich mich für so etwas hergeben würde. Sie sind in Ihrer Unverfrorenheit nicht zu übertreffen!«
    Auch wenn die Frau sich künstlich aufregte, Purdy ließ sich nicht beirren. »Wir haben genug in Erfahrung bringen können, Mrs. Crane. Wir wissen auch, dass die Gewinner nicht hier in dieser Praxis empfangen wurden, sondern in Ihrem Haus. Die Spuren weisen darauf hin. Sollten wir uns irren...«
    »Ganz bestimmt!«
    Purdy hob die rechte Hand. »Bitte, lassen Sie mich ausreden. Sollten wir uns irren, würde es Ihnen bestimmt nichts ausmachen, mich zu Ihrem Haus zu führen.«
    »Ach. Und was wollen Sie dort?«
    »Mich umschauen.«
    Carlotta Crane lachte leise. »Ohne einen Durchsuchungsbefehl? Oder haben Sie ihn dabei?«
    »Nein, den habe ich nicht. Aber ich habe auf Ihre Mithilfe gehofft. Sie haben doch mit der Sache nichts zu tun, haben Sie gesagt. Ich denke, dann können Sie ganz unbesorgt sein.«
    Die Psychologin lehnte sich wieder zurück. Sie lächelte plötzlich. »Locker lassen Sie so schnell nicht, oder?«
    »Es liegt an meinem Beruf, dass ich so hartnäckig bin.«
    »Ja, das sind Sie.« Carlotta Crane überlegte, und dabei fixierte sie Purdy, als säße sie erst einige Sekunden in diesem Zimmer. Das Lächeln fror auf den Lippen ein, die Augen verengten sich wieder, und es dauerte nicht lange, da nickte sie. »Einverstanden.«
    Purdy gab es nicht zu, sie wollte es auch nicht zeigen, aber sie war schon überrascht.
    »Dann haben Sie nichts dagegen, dass wir zu Ihrem Haus fahren?«
    »Warum sollte ich?«
    »Und wann?«
    Carlotta Crane schaute auf die Uhr. »Wie Sie sicherlich schon bemerkt haben, war ich dabei, die Praxis für heute zu schließen. Wir können also gleich los.« Sie räusperte sich. »Da ist noch eine Sache. Sind Sie allein gekommen, Mrs. Prentiss?«
    »Ja. Warum wollen Sie das wissen?«
    »Ach, es geht um meinen Wagen. Ich fahre einen Zweisitzer. Da passen keine weiteren Personen hinein.«
    »Keine Sorge, ich bin allein.«
    Carlotta lächelte

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