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Carolin - GesamtWerk

Carolin - GesamtWerk

Titel: Carolin - GesamtWerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Bruno Greulich
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dahinter zog sich das karge Land zum Horizont, braunes Gras und anspruchsloses Nadelgehölz, Landwirtschaft wurde kaum betrieben, es gab nur Schafe, Pferde und Hunde. Das Fenster gegenüber zeigte auf den Marktplatz mit einem hohen metallenen Kreuz auf steinernem Podest und auf eine steinerne Stele mit den Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Dorfbewohner. Einige Autos dösten unter dem dunkel bewölkten Himmel auf dem grauen Schotterplatz. Die Touristensaison war fast vorüber, es war Ende August und schon herbstlich kühl, von südlicher Hitze nichts zu spüren. In der Wohnung aber war es warm, die dicken Steinmauern hatten den Sommer gespeichert.
    Sie unternahmen einige Ausflüge in die Schluchten der Tarn, erkundeten die Einkaufsmöglichkeiten in der nächstgelegenen kleinen Stadt, die fünfzehn Kilometer entfernt lag, führten einige Tage lang ein beschauliches Touristenleben. Simon, der überraschend gut Französisch sprach, knüpfte einige Kontakte zu den Einwohnern, stand mit diesem und jenem zusammen, wurde von ihnen als der Deutsche mit der hübschen Geliebten akzeptiert, so berichtete er lächelnd. An einem kühlen Vormittag teilte er ihr mit, dass sie am Abend hohen Besuch erwarteten, nämlich den Bürgermeister des Dorfes. Dieser freue sich sehr auf sie.
    So vieldeutig sprach er die Worte aus und so geheimnisvoll war sein Lächeln, dass sie ihn argwöhnisch anschaute. »Und worauf genau freut er sich so sehr?«
    »Auf deine Weiblichkeit.«
    Natürlich wusste sie genau, was dieses Worte bedeuteten. »Aber Simon «
    Er nahm sie in die Arme und schmeichlerisch klang seine Stimme. »Es soll doch ein unvergesslicher Urlaub werden.«
    »Und dafür gibt es nur diese eine einzige Möglichkeit?«
    »Es ist jedenfalls die reizvollste. Außerdem bessert sie die Urlaubskasse auf.«
    Was? Ungläubig schüttelte sie den Kopf. »Willst du mich an die ganze Welt verkaufen?«
    »Du übertreibst. Dieses Dorf hier ist nicht die ganze Welt und der Bürgermeister noch viel weniger.«
    Mit einem resignierten Seufzen gab sie den Widerstand auf. Warum sollte sie sich in Frankreich gegen das sträuben, was sie daheim zu akzeptieren gelernt hatte, vielleicht gar zu schätzen? Und bekam der Urlaub nicht unvermittelt einen kribbelnden Reiz, der ihn über das Gewöhnliche erhob wie ein edler Wein ein mittelmäßiges Diner? Um sechs Uhr würde der Bürgermeister kommen, eine Stunde vorher stellte sie sich unter die Dusche und machte sich für ihn hübsch, so hübsch, wie Simon es verlangte. Sie legte den blauen Strapsgürtel um, den sie auch ohne seine Bitte, die eine Anweisung gewesen war, für die Reise eingepackt hätte, zog schwarze hauchdünne Strümpfe mit üppigem Spitzensaum über die Beine und schlüpfte in schwarze Sandaletten mit hohen Absätzen. Einen Slip hatte sie nicht mitgebracht, durfte ja keinen tragen, aber ein BH war heute erwünscht. Auch er war zartblau, verhüllte ihre Brüste kaum mit seinen transparenten Körbchen. Mit dem blauen Morgenmantel übergestreift ging sie hinunter ins große Zimmer und näherte sich Simon, der in einem der beiden Sessel saß. Er legte seinen Arm um ihre Hüften und schaute lächelnd zu ihr hoch. »Du bist sehr schön. Du wirst unserem Gast gefallen und er wird sich himmlisch fühlen, wenn du ihn begrüßt.«
    »Ihn begrüßen? Wie meinst du das?« Scham stieg in ihr auf, da sie ahnte, was von ihr verlangt wurde.
    Simons Hand glitt zu ihrem Po, gab ihr einen zärtlichen Klaps. »Er ist ein Freund von mir, du weißt, was das bedeutet.«
    Ja, sie wusste es. Unentrinnbar war sie in Simons fordernden Blick getaucht. Es gab kein Sträuben. Tief im Innern regte sich ein aufregendes, unwiderstehliches Kribbeln, fast unmerklich war ihr Nicken.
    »Bist ein gutes Mädchen.« Simons Hand schob sich unter den Morgenmantel und zwischen ihre Beine, streichelte ihren Schoß wie zur Belohnung (oder kalkuliert, um sie in rechte Stimmung zu bringen?). Ein Seufzen perlte von ihren Lippen.
    Laut und kräftig pochte es unten an die Haustür. Simons Hand zog sich zurück und er stand vom Sessel auf, ging zur Tür. Doch wartete er mit dem Hinausgehen noch einen Moment, schaute zu, wie sie den Morgenmantel ablegte und sich auf die Knie niederließ mitten im Zimmer, wo eine dunkelbraune Kuhhaut lag, wenig ästhetisch, dafür etwas weniger hart als der steinerne Boden.
    Aufmunternd lächelte Simon ihr zu und ging in den Flur. Sie hörte draußen die Stimmen der Männer, verstand die Worte nicht, dann

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