Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Carolin - GesamtWerk

Carolin - GesamtWerk

Titel: Carolin - GesamtWerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Bruno Greulich
Vom Netzwerk:
müssen bei der letzten Begegnung, seit der erst zwei Tage vergangen waren. Sie legte sie um den Hals, um die Hand- und Fußgelenke, verschloss die Schnallen mit fahrigen Fingern. Sie hatte ihre Instruktionen, wusste, wie Simon sie zu sehen wünschte. Sein Ansinnen war nicht leicht zu erfüllen, es zu verweigern aber stand außerhalb der Überlegung.
    Mit einem bangen Seufzer rückte sie die Weinflasche und die drei hochstieligen Gläser zurecht, drei, ja, Simon hatte angekündigt, noch jemand mitzubringen; er würde sie wieder einem Fremden überlassen. Ihr Blick schweifte über die Ketten, die neben dem Computerbildschirm und der Tastatur auf dem hellen Schreibtisch lagen, zwei kurze und eine längere, Geschenke von Simon auch sie. Fast verblasst, aber doch noch sichtbar waren die Striemen der Peitsche auf ihrer Haut, Stigma und Auszeichnung zugleich, nicht zu kaschieren. Ob sie heute aufgefrischt würden? Eine kalte Hand umfasste ihr Herz, ihren Schoß durchrieselte ein heißer Schauer.
    Es läutete! Mit aufgeregt pochendem Herzen ging sie in die Diele und nahm den Hörer der Gegensprechanlage ab. »Simon?«
    »Ja. Ich bin’s.«
    Sie drückte auf den Öffner, machte die Wohnungstür einen Spalt weit auf und eilte ins Wohnzimmer zurück, streifte den Morgenmantel ab und legte ihn über einen der beiden Sessel. Nackt ließ sie sich auf die Knie nieder, so hatte es Simon verlangt. Schwer lasteten Bangen und Scham auf ihrer Seele, einen Moment lang war sie nahe dran, schnell wieder aufzustehen und ins Bad zu flüchten.
    Lautlos schwang die Tür auf und Simon stand da, ganz in Schwarz gekleidet. In seiner Miene erblühte ein lobendes Lächeln. Hinter ihm erschien ein mittelgroßer Mann mit dichtem dunklem Haar und schmalem, faltigem Gesicht. Er trug ein weißes Hemd ohne Krawatte und ein dunkles Sakko, seine Hände steckten in den Taschen der hellen weiten Hose, seine grün gesprenkelten braunen Augen starrten sie an, als könne er nicht glauben, was er da sah. Eine Peitsche hatten sie nicht dabei, sah Carolin erleichtert. Die beiden sprachen kein Wort, mussten auch nichts sagen, denn wie die Begrüßung aussehen sollte, hatte Simon ihr am Telefon erklärt.
    Er trat vor sie hin. Beschämt, da es vor den Augen des Fremden geschehen sollte, senkte sie die Lider, doch tat sie, was sie zu tun hatte, knöpfte seine Hose auf und nestelte den schwellenden Penis hervor, bedeckte ihn mit sanften Küssen, umschloss ihn mit ihren Lippen und liebkoste ihn zärtlich, ihren Freund, Vertrauten und Gebieter. Er fühlte sich wohl, sie spürte ihn begierig zucken, sog ihn tiefer, war bereit ihn zu empfangen — aber nein, er beherrschte sich, entglitt ihren Lippen, verharrte dicht vor ihrem Gesicht, groß und feucht. Sie packte ihn in die Hose zurück und schloss die Knöpfe, wie sie es gelernt hatte schon bei der allerersten Begegnung.
    Zufrieden schaute Simon zu ihr herab. »So wirst du in Zukunft mich und jeden meiner Begleiter begrüßen. Wird also eine Begrüßung von dir verlangt, weißt du, was das bedeutet. — Hast du das verstanden, Carolin?«
    Nur einen winzigen Moment währte ihr Zögern. »Ja, Simon, ja «
    Die helle Hose erschien vor ihren Augen, noch immer steckten die Hände des Fremden in den Taschen und verblieben auch darin, als sie den Reißverschluss herabzog, den krummen, begierig aufgerichteten Penis mit geschmeidiger Zunge willkommen hieß und in den Mund sog. Warmes, pulsierendes Fleisch, sie lutschte ergeben daran, war zu nichts anderem da, wie sie meinte, wurde belohnt mit wohlig prickelnden Gefühlen.
    Auch er sparte Kraft und Spannung für weitere Taten, verließ sie, bevor es ihm kam, und schwer schnaubend, als müsse er anstrengende Arbeit verrichten, schaute der Mann zu, wie sie seine Hose verschloss. Anerkennend lächelte er zu Simon hinüber. »Sie ist wirklich gut erzogen. Aber du kennst ja auch das geeignete Mittel.« Andächtig musterte er die Striemen auf ihrer Haut. »Man sollte nicht glauben, dass so etwas heutzutage noch möglich ist.«
    Wie beiläufig winkte Simon ab. »Es gibt Dinge, die sich nicht ändern, da sie elementare Triebe der Menschen sind.«
    Carolin durfte sich von den Knien erheben und musste den beiden Männern Wein einschenken. Für sie selbst gab es keinen, später vielleicht, hinterher. Sie ließen die Gläser aneinanderklingen und tranken ein Schlückchen, musterten Carolin mit zudringlichen Blicken. Sie stand neben ihnen wie ein Ausstellungsstück, reglos hingen ihre Arme

Weitere Kostenlose Bücher