Carolin - GesamtWerk
Wolken verwehten ihre Seufzer.
»Es scheint ihr zu gefallen.« Verwundert klang der Fremde, als hielte er das nicht für möglich.
Hart wurde sie an den Hüften gepackt, dick und heiß und unaufhaltsam kam der Penis in sie, ließ sie stöhnen, trieb mit seinem ersten Stoß einen Schrei von ihren Lippen. Grob nahm er sich den Schatz, den sie nicht hüten konnte, und schluchzend aalte sie sich auf dem Sessel, ihre Hände zerrten an den Ketten, ihre Brüste rieben sich am weichen Bezug, ihr Stöhnen erfüllte den Raum, den das Blitzlicht grell durchzuckte. Es tat weh, es war barbarisch, war tiefe, rauschhafte, verzückende Lust. Endlich zog er sich aus ihr zurück, viel zu früh. Fände er doch nur Lust daran, sich in ihren glühenden Schoß zu senken
Nein, erschöpft ließ der Mann von ihr ab. Sie durfte vom Sessel klettern und sich aufs Sofa setzen. Ihre Hände blieben gefesselt, die Knie öffneten sich, wie es sich gehörte, klebrige Feuchtigkeit kroch an den Lenden herab, es würde Flecken auf dem Polster geben, es war egal. Simon setzte ihr ein Glas mit Mineralwasser an die Lippen und streichelte ihr Haar, während sie trank.
Eine ganze Weile musste sie in ihrer unbequemen Haltung verbleiben als Augenweide der beiden Männer, die sich kaum an ihr sattsehen konnten, genüsslich Wein tranken und sich halbherzig über Fußball unterhielten. Als der Fremde wieder zu Kräften gekommen war, musste sie ihm noch einmal ihren Hintern darbieten, nun auf dem Sofa kniend und wieder vor dem Auge der Kamera. Ihre Muschi, die sich brennend nach ihm sehnte, interessierte ihn auch jetzt nicht, nur ihr Mund noch, in den sich seine spärlichen Reste ergossen, womit der Abschied der Begrüßung glich.
Er gab ihr einen freundschaftlichen Klaps auf den geschändeten Po, trank sein Glas leer und brach auf. Mit der Klinke in der Hand ließ er den Blick ein letztes Mal zu ihr herüberschweifen. Sie hatte wieder auf dem Sofa Platz genommen mit fügsam geöffneten Knien. Leise rieb sich ihr schmerzender Hintern auf dem Polster, im Schoß pulsierte glühende Wärme.
»Sie ist ihr Geld wert«, sagte er zu Simon und verließ die Wohnung.
Ihr Geld? Bedeutete das etwa ? Nein, sie glaubte es nicht. Simon würde sie doch nicht prostituieren Und glaubte es doch. Hätte sie sich das nicht denken können, denken müssen, spätestens seit der Lektüre der »O«, hatte sie es sich insgeheim nicht auch gedacht und es nur nicht wissen wollen?
Simon befreite sie von den Ketten und erlöst sanken die schmerzenden Arme herab. Sie zog den Morgenmantel über und er schenkte Wein in ihr Glas, reichte es ihr. Sie nahm einen Schluck und kuschelte sich in den flauschigen Stoff. »Du verlangst von deinen Freunden Geld für mich?«
»Ist es ein Unterschied, ob mit Geld oder ohne?«
Ja, es war ein Unterschied! War sie gegen Bezahlung zu haben, bekam ihr Treiben eine noch schändlichere Dimension und wurde das finstere Kribbeln noch ein bisschen aufregender. »Was koste ich denn?«
Simon zog ein Sparbuch aus der Sakkotasche und reichte es ihr. Es war auf ihren Namen angelegt und drei Einzahlungen waren vermerkt, jeweils zweihundertfünfzig Euro. »Das ist die Hälfte. Den anderen Teil behalte ich für mich.«
»Fünfhundert Euro bezahlen sie? So viel Geld?«
»Zacharias sagte es eben: Du bist es wert.«
»Du hast mich zur Hure gemacht!«
Er nahm ihr das Glas aus der Hand und umarmte sie liebevoll. Carolin legte das Sparbuch weg, das so wichtig nicht war, und schmolz in seinem zärtlichen Arm
07Im fremden Land
07Im fremden Land
Einen Urlaub hatte Simon organisiert, einige Tage im Südwesten Frankreichs. Sie fuhren mit Carolins Auto, wechselten sich am Steuer ab und kamen nach vielen Stunden Fahrt in einem winzigen Ort auf einer Hochebene der Midi Pyrénées an, parkten auf einem Platz zwischen einer Kirche und kleinen Häusern aus gelblich grauem Stein. In einem von ihnen befand sich ihre Ferienwohnung, sie war größer als erwartet. Das Erdgeschoss wurde von einer Garage eingenommen, die sie nicht nutzten, darüber gab es einen großen Raum mit einer gut ausgestatteten Küche, einem Esstisch für eine Großfamilie, einer Sitzecke mit Sofa, zwei Sesseln und einem Fernseher. Das Bad mit Dusche und Toilette sowie zwei Schlafzimmer befanden sich im Stockwerk darüber. Von der Küche aus schaute man durch ein hohes Fenster in den Garten unten und auf den Friedhof nebenan. Fast jedes der wenigen Gräber war mit frischen Blumen geschmückt,
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