Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Carolin - GesamtWerk

Carolin - GesamtWerk

Titel: Carolin - GesamtWerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Bruno Greulich
Vom Netzwerk:
wussten mit ihren Sklavinnen nichts mehr anzufangen. Sie läuteten nach Eleonore und diese führte die beiden ins Bad, in dem sich Katharina als Allererstes die Zwingen entfernte.
    Sie durften eine Dusche nehmen und wurden dann zu Bett gebracht, das sich als karge Pritsche in einem kleinen Zimmer entpuppte. Eine Einzelzelle. Alleine musste Carolin die Nacht hier verbringen. Eine kurze Kette verband den hinteren Ring des Halsbandes mit dem eisernen Pritschenrahmen, so dass sie den Kopf kaum anheben konnte, und eng waren die Hände vorne ans Halsband gefesselt. Eine dünne schwarze Decke war über sie gebreitet und durch ein hohes schmales Fenster fiel der schwache Schein irgendeiner Außenbeleuchtung herein. Die Bilder des Tages tauchten vor ihren Augen auf und in ihnen lebten die aufwühlenden Gefühle, die es hier in diesem seltsamen Haus so reichlich gab. Verlangend rieben sich ihre Schenkel aneinander. Hätte sie doch nur noch die Kugeln in sich oder kämen die Hände weiter hinab als nur bis zum Bauch Man gönnte ihr keine Linderung des Begehrens. Lange wurde sie noch von ihm wach gehalten
     

28Das Band des Ankers
     
    28Das Band des Ankers
     
    Es sah nicht so aus, als würde es im neuen Tag irgendeine Erlösung geben. Die Gouvernante, von der Carolin überraschend sanft geweckt worden war und die ihr nun die Ketten abnahm mit geübten Fingern, brachte die Scham und die Furcht von gestern mit; das begehrliche Kribbeln hingegen, das ihren Schoß erwärmte, musste niemand bringen, das wohnte offenbar in ihr. Man erlaubte ihr ja nicht, es zu verscheuchen … Sie durfte einen schwarzen Umhang überziehen, der vorn herab auseinanderklaffte, und wurde zum Frühstück in ein kleines Zimmer geführt, in dem sie Katharina begegnete, auch sie in einen Umhang gehüllt, der nichts von ihr verbarg. Sie tauschten ein scheues Lächeln unter Eleonores kühlem Blick und aßen eines der frischen Brötchen, löffelten ein Ei dazu und tranken ein Tässchen Kaffee. Danach wurden sie ins Bad gebracht, duschten, machten sich hübsch, so gut es ging, und schlüpften in hochhackige weiße Sandaletten. Skeptisch huschten ihre Blicke zu den beiden ärmellosen Kleidchen in schrecklich kitschigem Rosa, die über einem Bügel auf sie warteten. Sie hatten keinen Reißverschluss und keine Knöpfe und ließen sich nur mühsam überstreifen. Hauteng schmiegte sich das Oberteil an, das knapp über dem Busen ringsum von üppigen Spitzen geziert wurde und so hauchzart war und so durchsichtig, dass man alles darunter sah. Blickdicht war der glockenförmig geweitete Rock, allerdings so kurz, dass er kaum bis über den Po reichte. Wirklich angezogen waren sie damit nicht, hatten das ja aber auch nicht erwarten können.
    Die Gouvernante befestigte schwarze Leinen an ihren Halsbändern, nahm beide Schlaufen zur Hand und führte sie in den Roten Salon. Dort wurden sie von den vollzählig versammelten Herren in ein Meer aufdringlicher Blicke getaucht. Am liebsten wäre Carolin im Boden versunken. Unvorstellbar, schon wieder von ihnen in Besitz genommen zu werden. Oder doch vorstellbar? Auf jeden Fall unvermeidlich.
    Getränke mussten sie den Herren servieren, Wasser und Obstsäfte, offenbar war es noch nicht die rechte Zeit für Alkohol. Liebend gerne hätte Carolin einen Schluck Whisky getrunken. Die ersten Hände begrapschten ihre Brüste unter dem Hauch von Stoff und schoben sich zwischen ihre Beine, ihre ersten verhaltenen Seufzer mischten sich in die erregten Laute Katharinas, Normalität breitete sich aus. Die Tür zur Terrasse war geschlossen und ordentlich standen draußen die Stühle um den leeren Tisch. Vom Gebälk des Daches hing an einer dicken Kette eine Art Anker herab, die starken metallenen Arme eng nach oben gebogen und am Ende abgerundet. Warum hing das dort, was hatte das zu bedeuten?
    Carolin stand mit einer Schachtel Streichhölzer in der Hand neben dem Weißhaarigen, der eine dicke Zigarre aus der Zellophanhülle nestelte. Sein Blick folgte dem ihren hinaus und ein Lächeln vertiefte die Falten seines Gesichts. »Dort werdet ihr später ausgepeitscht. Um Punkt siebzehn Uhr.« Er hob den Arm und schaute auf seine goldene Armbanduhr. »Es ist jetzt gleich zwölf. Ihr habt also noch genügend Zeit, euch zu fürchten.« Die Zigarre krönte nun sein Gesicht und Carolin ließ ein Streichholz aufflammen, reichte ihm Feuer. Ausgepeitscht! Wie ein schriller Gitarrenriff klang das Wort in ihren Ohren nach. Ausgepeitscht! Sie schauderte. Der

Weitere Kostenlose Bücher