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Carolin - GesamtWerk

Carolin - GesamtWerk

Titel: Carolin - GesamtWerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Bruno Greulich
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damit den Anker tiefer in sich selbst und auch in Carolin. Bei den nächsten Hieben kamen spitze Schreie von Katharinas Lippen, dann flehte sie um Gnade, vergebens. Als die Peitsche endlich zur Ruhe kam, hing sie wimmernd an der Kette, völlig aufgelöst. — Endlich? Das Ende von Katharinas Qual bedeutete den Beginn von Carolins Leid. Sie hielt den Atem an. Lieber Himmel, wenn es doch nur schon überstanden wäre … Dann kam es, das furchtbare Sirren, das Klatschen. Entsetzliches Feuer loderte über ihren Rücken. Der nächste Hieb! Auch sie begann zu flehen: »Bitte, bitte nicht mehr … Bitte mein Herr, es ist nicht auszuhalten …« Man verstand ihre Worte nicht im Schluchzen und Weinen, sie waren so unbedeutend wie ein Windhauch über schroffen Hügeln, die in Flammen standen und mit ihnen die ganze Welt …
    Etwas Warmes berührte ihr Kinn, eine Hand, die ihr Gesicht zur Seite drehte. Von weit her kam eine Stimme. »Schaut mich an!« Sie öffnete die Augen und sah durch den Schleier der Tränen hindurch das Gesicht des Massigen dicht vor sich, daneben Katharinas große verweinte Augen. »Wenn eine von euch vor unserem Gast auch nur den geringsten Anlass zum Tadel bietet, steht ihr wieder hier. — Habt ihr verstanden?«
    Es war nicht schwer zu verstehen. »Ja, mein Herr, ja …« Ernster gemeint konnte eine Beteuerung nicht sein. Es gab keinen Befehl, so wussten sie beide, den sie nicht augenblicklich befolgen würden …
    Sie wurden von den Ketten befreit und der Anker senkte sich herab, seine Arme glitten aus ihnen heraus. Wie in Watte gepackt folgten sie Eleonore ins Bad, um das zerzauste Haar zurechtzumachen und das Make-up aufzufrischen, denn natürlich sollten sie dem Gast einen hübschen Anblick bieten …
     
     

29Auf dem Podium
    29Auf dem Podium
     
    Den Lippenstift wählte Eleonore für Katharina und Carolin aus. Es war ein grellroter, den sie beide nie freiwillig genommen hätten, und sie mussten ihn kräftig auftragen, sahen ordinär damit aus. Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute Eleonore sie an. »Unser Gast mag das.« Ein leiser Zweifel am Geschmack des ominösen Gastes war nicht zu überhören. Die weißen Sandaletten wurden durch rote Stöckelschuhe mit zierlichen Fesselriemchen ersetzt, womit das Ankleiden beendet war. Rote Striemen zogen sich von Katharinas Oberschenkel über den Po und am Rücken hoch bis knapp unters Schulterblatt. Carolin musste nicht in den Spiegel schauen, um zu wissen, dass sie den gleichen Anblick bot, das berichtete auch der nur langsam abklingende Schmerz.
    Die Tür wurde geöffnet, ohne dass jemand angeklopft hatte, und der Massige und der Rosige kamen ins Bad, von silberhellem Glöckchenklang begleitet. Die Glöckchen, jeweils drei, hingen an zierlichen Kettchen von den Ringen metallener Plugs, die der Rosige in Händen hielt. Es war der »Schmuck«, den Judith einst zur Begrüßung ihres Gatten getragen hatte. Der Massige hingegen schleppte eine Dentalspange herein — und einen höchst obszön aussehenden überdimensionierten rosafarbenen Schnuller!
    Unwillkürlich machte Carolin einen halben Schritt zurück, doch winkte er nach ihr, so dass ihr nichts anderes übrigblieb, als drei Schritte vorzutreten, als würde sie an einem Angelhaken hängen. Dicht stand sie vor ihm und einen Moment schien er zu überlegen, dann war die Entscheidung gefallen. Der dicke kurze Gummipfropfen des Schnullers drang in ihren Mund und sie rang nach Luft, während er die weichen Riemen um ihre Wangen legte, sie strammzog und sie an ihrem Hinterkopf miteinander verband. Die Lippen hätte sie nicht so aufreizend schminken müssen, wenn sie man sie ja doch nicht sah. Sie hielt still, als Eleonore sorgsam das Haar über die Riemen zupfte. Katharina bekam die Spange angelegt, die ihren Mund weit aufgerissen hielt.
    Lächelnd reichte der Rosige ihnen die Plugs. Sie bestrichen sie mit der Gleitcreme, die Eleonore für sie bereithielt, beugten sich synchron nach vorne und führten sie in sich ein. Das Metall war glatt und kühl und dick, wollte kaum in die enge Öffnung passen, dann endlich war die dickste Stelle passiert, es wurde aufgesogen, schmiegte sich aufreizend in Carolins Po, fand festen Sitz. Ihr Seufzen vereinte sich mit Katharinas erregten Lauten.
    Der Massige schaute auf seine Armbanduhr. »Er müsste bald kommen. Also machen wir uns bereit.« Mit behutsamen kleinen Schritten folgten Katharina und Carolin ihm hinaus, umfangen vom Klang der Glöckchen, die zwischen ihren

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