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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Stück für
ihn ab.
    Miss Phoebe
räusperte sich diskret. »Vielleicht könntest du Mr. Hayes das Dessert auf der
Veranda servieren, Liebes«, schlug sie mit einem Blick auf die kleine Uhr vor,
die an ihrem Mieder steckte. »Ethel und ich müssen zur Chorprobe, und es wäre
nicht schicklich, wenn du allein mit Mr. Hayes im Haus zurückbleiben würdest.«
    Guthrie
zwinkerte Caroline unauffällig zu und schob seinen Stuhl zurück. »Ich bin
überzeugt, daß Caroline nie etwas tun würde, was Gerede erzeugen könnte«, sagte
er betont, womit er Caroline natürlich an ihrem Besuch im Saloon und in seinem
Lager erinnern wollte.
    Caroline
hätte ihm gern einen Tritt versetzt, statt dessen lächelte
sie gezwungen. »Ja, man muß auf seinen Ruf achten«, stimmte sie Guthrie zu.
    Während
Miss Ethel und Miss Phoebe die Straße zur Presbyterianischen Kirche
überquerten, brachte Caroline auf einem Tablett Kaffee und Kuchen auf die
Terrasse. Guthrie hatte sich auf der Schaukel niedergelassen, die langen Beine
ausgestreckt, und wirkte überaus zufrieden.
    Caroline
stellte das Tablett auf den kleinen Bambustisch vor der zweisitzigen Schaukel.
Aus irgendeinem ihr unerfindlichen Grund bebte sie innerlich vor Aufregung, und
ihre Stimme zitterte ein wenig, als sie sagte: »Ethel und Phoebe scheinen dich
zu mögen.«
    Guthrie
betrachtete Caroline mit funkelnden Augen und einem schwachen Lächeln um die
Lippen, als sie sich neben ihn auf die Schaukel setzte – allerdings mit einem
beträchtlichen Abstand zwischen ihnen. Die Sonne ging schon unter, und die
ersten Sterne tauchten am Himmel auf.
    »Sie
scheinen es eilig zu haben, dich zu verheiraten.« Caroline drückte Guthrie den
Teller mit dem Kuchen recht unsanft in die Hand. »Sie glauben, die Sache mit
Seaton hätte mir das Herz gebrochen«, sagte sie. »Sie möchten, daß ich mein
normales Leben wieder aufnehme – und für sie bedeutet das, einen Mann für mich
zu finden.«
    Guthrie biß
in den Kuchen und nickte anerkennend. »Ist es so?« fragte er.
    Seine Nähe
verwirrte Caroline so sehr, daß sie den Faden verloren hatte. »Was?«
    »Hat es dir
das Herz gebrochen?«
    Die Frage
verblüffte sie. »Natürlich«, antwortete sie entrüstet.
    Guthrie aß
noch ein Stück Kuchen, und es lag etwas unerträglich Sinnliches in der Art,
wie er sich die Zeit nahm, jeden einzelnen Bissen auszukosten. »Aber sehr viel
Leidenschaft bringst du deinem Beau wohl nicht entgegen?«
    Caroline
wurde es auf einmal unerträglich warm, und es kostete sie große Beherrschung,
sich keine Luft zuzufächeln. Mit abgewandten Blick erwiderte sie: »Du irrst
dich, Guthrie.«
    »Hm«,
erwiderte er skeptisch und setzte den Teller auf den Tisch. Seine Hand ruhte
leicht auf Carolines Nacken und löste ein verwirrendes Prickeln in ihr aus.
»Die Art, wie du gestern abend auf meinen Kuß reagiert hast, meine kleine
Lehrerin, läßt ganz andere Schlüsse zu.«
    Caroline
versteifte sich und wandte den Kopf, um Guthrie mit einem ärgerlichen Blick zu
messen. »Du bist unerträglich eingebildet!« zischte sie.
    Sein Daumen
beschrieb sinnliche Kreise auf der zarten Haut an ihrem Nacken. »Wenn es einem
Mann nicht gelingt, eine Frau zum Keuchen zu bringen, zum Wimmern und sie dann
explodieren zu lassen wie zehn Tonnen Dynamit direkt in der Hölle«, sagte er
ohne jede Scham, »sollte sie ihn nicht heiraten, weil sie dann nämlich nie
glücklich werden wird.«
    Heiße Röte
kroch in Carolines Wangen, aber sie besaß nicht die Kraft, sich von ihm zu
entfernen. Ihr ganzer Körper schien auf einmal seine eigenen Willen zu haben.
    Guthrie
hörte nicht auf, ihren Nacken zu streicheln. Er mußte das Erschauern gespürt
haben, das durch ihren Körper gegangen war, und Caroline wagte nicht, den Kopf
zu wenden und ihn anzuschauen. Lieber schloß sie die Augen.
    »Du hattest
mir nicht erzählt, daß du verheiratet warst«, sagte sie nach einer endlos
währenden Pause. Irgendwie mußte sie ein wenig Distanz zwischen sich und
Guthrie Hayes bringen, bevor sie unter seinen Zärtlichkeiten dahinschmolz.
    Die
Schaukel ächzte leicht, als er seine Hand von Carolines Nacken nahm, und die
Orgelmusik, die von der Kirche herüberdrang, übte eine beruhigende Wirkung auf
Caroline aus. »Ich hatte keinen Grund dazu«, erwiderte er ruhig.
    »Wie war
ihr Name?« Aus dem Augenwinkel sah Caroline, daß Guthrie sich mit der Hand
durchs Haar strich.
    »Das ist
unwichtig.«
    »Für sie
war es das sicher nicht. Und für dich auch nicht.« Guthrie

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